Full text: Technische Mechanik

Die Schwerkraft und die Lehre vom Schwerpunkt. 
3. Kapitel. 
Die Schwerkraft und die Lehre vom Schwerpunkt. 
Von der Schwerkraft. 
Ss 6. 
37. Richtung und Intensität der Schwerkraft. Ein beliebiger 
Körper, an einem elastischen Faden aufgehängt, spannt den Faden 
yerade und bringt eine Ausdehnung des Fadens hervor. Daraus 
Schliessen wir, dass jeder irdische Körper von einer gewissen 
Kraft, die wir Schwerkraft nennen, angegriffen wird, von einer 
Kraft, deren Richtung das Senkloth, und deren Intensität 
oder Grösse die Ausdehnung des Fadens, bezw. der Ausschlag 
eines Federdynamometers oder einer Federwaage angiebt. 
Diese Schwerkraft wirkt, wie wir an der Federwaage sehen können, 
nicht mit einer und derselben Intensität auf die verschiedenen 
Körper, die Körper sind nicht alle gleich schwer, sie haben ver- 
schiedenes Gewicht. Demgemäss verstehen wir unter dem Ge- 
wicht eines Körpers die Intensität, mit welcher die Schwerkraft 
zich an dem betreffenden Körper geltend macht. 
Die Gerade, in welcher die Schwerkraft an einem Körper 
wirkt, heisst Lothlinie oder Vertikale. Die Lothlinien stehen 
überall normal zur Oberfläche ruhender Flüssigkeiten. Da nun 
der Meeresspiegel eine krumme Oberfläche darstellt, so erkennt 
man, dass die an verschiedenen Erdorten bestimmten Lothlinien 
nicht parallel sind; nur für verhältnissmässig nahe bei einander 
yelegene Punkte können Lothlinien als parallel angesehen werden. 
Indessen ist es unter allen Umständen gestattet, die Gewichte der 
ainzelnen Theile der in der technischen Mechanik in Betracht 
yezogenen Körper als parallele Kräfte vorauszusetzen. 
Eine Ebene normal zur Lothlinie ist eine Horizontalebene 
ınd eine in dieser gezogene Gerade eine Horizontale. 
Die Gewichte der Körper bestimmen wir mittels der Waage, 
indem wir das Gewicht irgend eines ausgewählten Körpers als 
Gewichtseinheit festsetzen und dann angeben, wie viele sol- 
cher Gewichtseinheiten dem Gewichte des zu wägenden Körpers 
antsprechen.
	        
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