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Vorrede. ;
?Rür alle Zweige der Mechanik nicht allgemein genug ist. Da
aber bei eventuellem späterem Aufsteigen zur theoretischen“
Mechanik, in welcher bekanntlich die Kraft lediglich als eine
nathematische Grösse aufgefasst wird, nämlich als Produkt
aus Masse und Beschleunigung, die für die technische Mechanik
30 geeignete Auffassung der Kraft als eines ausgeübten Zuges
ader Druckes einer allgemeineren Auffassung keineswegs hin-
dernd im Wege steht und darum in der theoretischen Mechanik
nicht wieder ausgemerzt zu werden braucht, so liegt auch keine
Veranlassung vor, in der technischen Mechanik von dem er-
wähnten, ihr so angemessenen Kraftbegriffe abzugehen.
Verfasser findet sich zunächst durch äussere Gründe veranlasst,
in seinen Vorträgen über technische Mechanik mit der Statik
zu beginnen. Er erachtet es aber auch vom pädagogischen
Standpunkt aus nicht für ungerechtfertigt, in dieser Weise zu
verfahren und die Statik, diesen so wichtigen Specialfall der
Dynamik, mit der für den Techniker erforderlichen Ausführlich-
keit zuerst durchzunehmen. Bei einem solchen Unterrichtsgang
müssen dann eben einige Sätze zunächst als Axiome aufgestellt
werden, die nachträglich im kinetischen Theil der Dynamik
wieder ihren axiomatischen Charakter verlieren, indem sie dort
'hren Beweis finden,
Bezüglich der in diesem Buche behandelten Lehrgegenstände
möchte Verfasser bemerken, dass es ihm angemessen erschien,
die neuerdings auch zu praktischer Bedeutung gelangte
Kreiselbewegung in der technischen Dynamik nicht un-
erwähnt zu lassen. Um jedoch im Sinn der vorliegenden Dyna-
mik zu verfahren, hat Verfasser, sich auf die Theorie des nuta-
tionsfreien Kreisels beschränkend, eine Lösung dieses Problems
der Kreiselbewegung gegeben, welche dasselbe an andere, in der
z;echnischen Dynamik ohnehin zu behandelnde Aufgaben passend
anreiht und auf verhältnissmässig einfachem Wege Aufschluss
darüber giebt, woher es kommt, dass ein rotirender schwerer
Kreisel in schiefer Lage merkwürdigerweise nicht umfällt.
Des weiteren hat es Verfasser für zweckmässig gehalten, in
der Dynamik der bewegten materiellen Systeme als eine geeig-
nete Anwendung das Wesentlichste aus der Dynamik der Maschinen
mit zu entwickeln. Auch im übrigen glaubt Verfasser, mit
Jer von ihm getroffenen Auswahl der Lehrgegenstände den For-
lerungen der auf die technische Dynamik sich stützenden
speciellen Ingenieurfächer in wünschenswerthem Maasse gerecht
yeworden .zu sein und ebenso in seinen Ausführungen sich mög-
lichster Klarheit und Gründlichkeit befleissigt zu haben. In dieser