24
Elfte Vorlesung.
wie die G.-Methode, sie stand etwa zwischen G.- und T,-
Methode 1).
Nunmehr haben wir noch die Frage zu beantworten,
worin sich der Vorteil der einzelnen Lernmethoden zeigt.
Hierin stimmen die Erfahrungen der meisten Experimentatoren
iberein, indem sich mit der vermittelnden Methode sowohl am
schnellsten zum Ziele des erstmaligen Auswendighersagens
gelangen läßt, als zum besten dauernden Behalten und zur
‘ehlerlosesten Reproduktion. Das Behalten von Stoffen, die
nach der im Leben meist üblichen Teillernmethode angeeignet
sind, ist viel weniger ausdauernd, das Vergessen tritt also
ziel schneller ein, als wenn nach einer der beiden anderen
Methoden gelernt wurde. In dem Punkte des dauernden
Behaltens sind also die G.-Methode und V.-Methode beide
besser als die T.-Methode. Dagegen gehen die Meinungen
über den Wert der beiden letzteren Methoden auseinander.
Ich bin nach eigenen Erfahrungen zu der Überzeugung ge-
langt, daß die V.-Methode am schnellsten von allen zum
erstmaligen Auswendighersagen führt, daß aber in der
Wirkung auf das dauernde Behalten sich G.-Methode und
V.-Methode ungefähr gleichstehen, bei manchen sehr gleich-
mäßigen Stoffen scheint die G.-Methode einen etwas besseren
Effekt im dauernden Behalten herbeizuführen, doch wird
dieser Vorteil bei ungleich schwierigen Stoffen durch den
vermehrten Aufwand an Wiederholungen fast annulliert, so
daß ich im ganzen die V.-Methode als die am meisten
5konomische Lernmethode bezeichnen muß.
Nach dieser Ausführung über die Lernmethoden komme
ich noch auf eine der äußeren Bedingungen des Lernens
zurück, weil diese eine ganz besondere Stellung einnimmt.
') Vgl. Günther Neumann, Experimentelle Beiträge zur Lehre von
der Ökonomie und Technik des Lernens. Zeitschr. f. experim. Pädag.
IV. 1907.
BR
AT
Art
21
a]
ON
far
IHN
Tas
Te
15a}
la?
N
A.