Caput J. Von der Mechanie. J
kung ausuͤben sollen, als die Potenz GB gantz allein bewerckstelliget, so ebenfalls nach dem nifect haben, als
z. 15. seine voͤllige Gewißheit hat. —— vsr gegebene al⸗
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Anmerckung.
g. 22. Bßwbʒ gleich die sdumma zweyer agirenden Potenzen, groͤsser ist, als die resistirende Warum zweypo-
Krafft, so hindert dieses dannoch nicht, daß diese letztere nicht auch denen bey⸗ tensen / die zusam⸗
den andern, das Gleich-Gewicht halte, wann nemlich ihre Directiones einen Winckel von en nmen,
endlicher Groͤsse machen, weilen sich auf Seiten der beyden agirenden Potenzen, eine Gieich/doͤsst sud 8
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aus denen Puncten A. und D, auf GB, die Perpendicular-Linien A L. und DI. fallen laͤßt, dritten in Æqui-
und die Parallelogramma LM. und IK. beschreibet, werden die beyden durch DK und KB. librio seyn koͤñen.
zxprimirten Kraͤffte, wann sie nemlich zusammen agiren, eben so viele Wuͤrckung, als die bFig. 3.
Krafft DB, und die beyden Kraͤffte AdM und MB, ebenfalls so viele Wuͤrckung, als die
Krafft AB, bewerckstelligen; Da nun aber die Kraͤffte BK. und BM. einander gleich, und
aͤber dem denen Perpendicular-Linien A L. und D. Parallel sind, so muͤssen sie auch unter
sich einander gleich seyn, und auf der Linie G EF Perpendicular stehen; Folglich werden sie
den Coͤrper ß. denen buacten 6. und F. weder naͤhern noch entfernen koͤnnen und muͤssen al⸗
so in Ansesung des Punctes Fals nul und nichtig angesehen werden; Da wir nun aber fin⸗
den, daß 1B. oder DX. gleich UG, und AMgleich LB, so sehen wir also, daß, da die
Krafft SB. denen Kraͤfften DR und AM zusammen genommen gleich, bloß allein die Theile
der Kraͤffte AB. und DB, der resistirenden Potenz BR., die eben GB. gleich ist, das Æqui-
librium halten.
achte Folgerung.
g. 23. Mus dem Vorhergegangenen, kan dann also der Schluß gemacht werden, daß, kig. 4.
wann eine —** eine unbewegliche Flaͤche AB, nach einer schraͤgen Direction, Wann einekKrafft
foͤßt oder ziehet, fie selbige nur bloß daher stoͤsset oder ziehet, weilen sie zu dieser Flaͤche gegen eine Fuͤ⸗
noch etwas Perpendiculaires bey sich haben kan. Nehmen wir nun die Linie D C. an, um —* nach einer
zurch solche, die vim absolutam oder gesamte Krafft dieser Potenz, aus zu drucken, und las⸗ Wyre agiret so
sen vom Punct D, auf die Flaͤche AB, die Perpendicular-Linie D fallen, beschreiben hier⸗stoͤsset, ehet oder
zaͤchst das rechtwincklichte Parallelogrammum EPF, so ists schon eine bekandte Gewißheit, beruͤhrt sie diese
daß die unter denen Linien E C. und FC. angedeuteten Potenzen, von denen man zugleich Flaͤche nur mit ei⸗
nit supponiret, als agirten sie gesamt nach denen Directionibus FC. und B.C, gegen den her ãAãA
punct eben den Fect, ais die botene DS, haben werden; Da nun gber die Poten dualtzue —*
C, der Flaͤche A B. Parallel gefunden wird, so hat sie dahero hier keinen Nachdruck, son⸗neidentiæ cx-
dern die Potenz FC, die, wie wir sehen, gerade der Flaͤche entgegen gesetzt ist, stoͤßt oder primirt.
druckt sie mit aller ihrer vermoͤgenden Krafft, gantz allein. Sehen wir nun die Linie DC,
als Sinum totum an, so wird die Linie DE der Sinus des Winckels D CE. seyn; Wor⸗
aus dann solgt, daß, wann eine botenz eine Flaͤche nach einer schraͤgen Direction stoöͤsset oder
ziehet, sich die gesamte Krafft (vis absoluta) dieser Potens, ʒur gebundenen Krafft
lad vim relativam) oder zu ihrer Wuͤrckung verhaͤlt, wie der Sinus totus zum Sinu des
Anguli incidentiæ, oder des spitzigen Winckels, welchen sie mit der Flaͤche macht. 7
8§. 24.. Aus dem vorhergegangenen Paragrapho ist dann nun auch zu ersehen, daß,
wann ein mit einer gewissen Geschwindigkeit bewegter Coͤrper, nach einer perpendiculairen
Direction, an einen andern Coͤrper, oder an eine entgegen gesetzte Flaͤche anschlaͤgt, oder
anstoͤßt, er solches mit seinem voͤlligen Nachdruck oder Impression verrichtet, den er auch je
auszuuͤben vermag, wann er mit eben dieser Geschwindigkeit wieder in Bewegung gebracht
worden; Hingegen er nur, wann seine Direction mit der Flaͤche schraͤg befunden wird, mit
einer gebundenen Krafft gegen diese Flaͤche anstoͤßt, folglich sich also der Zusammenstoß
nach der perpendiculairen Pirection, zum ʒusammenstoß nach der schraͤgen Direction,
oerhalten muß, wie sich der Sinus totus, ʒum Sinu des Anguli incidentiæ verhaͤlt.
General· Principium der Mechanic.
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§. 25. Gaonn man drey an Seilen applicirte Potenzen P., Q. Rhat, die sich um einen
sixen Punct K herum, in Mquilibrio befinden, sso stehen die agirenden Poten-
zen P. und Q, mit denenjenigen Perpendicular-Linien BG. und BC, die aus einem von
denen Puncten der Direction von der resistirenden Potenz R, auf die Directiong- Linien
der beyden Potenzen P und — sind gezogen worden, in Relatione reciproca.
Sol⸗
Fig. 5.