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16 Architectura Hydraulica. Erstes Buch.
Tab. 3. Fig.eazzd. 6. 69. Wann der Circul oder Umkreyß eines Rades oder Getriebes in einer hori-
Die Art, wie die zontalen Lage befindlich, muß nothwenig der Baum LN, der die Welle abgibt, aufrecht
usammen gesetz⸗stehen, und zwey Zapffen oder Angeln haben, davon der eine unten in der Pfanne N, und
n ebee vr der andere ghen in der Deckel⸗Pfanne oder Halß⸗Klammer K. sich umdrehet. VBeym er⸗
ine den ien sten Zapffensaand gleich zwey auf einmahl wuͤrckende Druckungen, von denen die eine, die
Ver Mchinen gegen den Boden der Pfanne geschicht, von der Schwehre des Baums causirt wird, und
mit einzuveriei— die andere daher entstehet, weilen die bewegende und resistirende Potenz zusammen sich aͤus⸗
hen. serst bemuͤhen, den Baum, der die Welle abgibt, aus seinem verticalen Stand zu bringen,
d auch wuͤrcklich geschehen wuͤrde, wann der Rand oder die Waͤnde an der untern Pfanne
und obern Deckel⸗Pfanne, die Zapffen nicht zuruͤck hielten.
Birilden wir uns ein, als waͤr der Baum LM. von einem Hebel A B. uͤbers Creutz durch⸗
schnitten, und wuͤrde an seinen Extremitaͤten von zweyen Potenzen P. und Q. hach perpen-
liculairen und horizontalen Directionibus angestrengt, oder auch nur von einer einigen
otenz R, die so starck als die beyden erstern ——— die Hypomochlia oder Lager,
vorinnen der Baum ruhet, nach einer horizontalen Direction RG. und zwar von der Po-
enz R, ihrer voͤlligen Krafft gedruckt werden, und diese Druckung die gesamt auf den
Rand der Pfanne loßgehet, kan jederzeit als eine stets gleich guͤltige Druckung angesehen
verden, es mag der Hebels⸗Arm der Potenz P, mit der Poten? Cauf einer Erstreckungs⸗
Linie fortgehen, oder hoͤher oder niedriger seyn, wie hier bey G D.zu sehen, wann er nur
n eben dem einigen verticalen Plano befindlich ist. (per S. 67.)
Nehmen wir de Hebels⸗-Arm GD, vor den Radium eines Rades an, an dessen
Circumferenaæ die Potenz P. applicirt waͤre, die aber jedoch, um dieses Rad umzudrehen,
es solchergestalt verrichtete, * sie sich nicht von ihrein Ort weg begaͤb: So koͤnnen wir
des Hebels⸗ Arm C B. als den Radium eines Stern-Rades ansehen, dessen Zaͤhne sich am
Punct B, mit denen Stecken des Getriebes oder Trillings vermischen, oder in selbige ein⸗
greiffen; Alsdann exprimirt die Potenz Q. diejenige Resistenz, so die Stecken des Tril⸗
lings denen Zaͤhnen des Stern⸗-Rades leisten werden.
8. 70. Wann wir noch einen andern Hebel E F. haͤtten, der an seiner Extremitaͤt F.
hon einer Potenz T. nach einer horizontalen und perpendiculairen Direction T F. gestos⸗
sen, alsobald aber wieder von einer zweyten Potenz S, nach einer zu T F. parallelen, jedoch
zber widersinnigen Direction 8S J. zuruck gehalten wuͤrde, so muß nothwendig, wann an⸗
ders diese beyden Potenzen mit einander im Æquilibrio verbleiben sollen, im Punct E. ein
Ruhe⸗Punct oder Hypomochlium angenommen werden, welches, indem es die Stelle
einer dritten Potenz V. vertritt, die Hebels⸗Extremitaͤt E. nach einer zu TF. parallelen,
nit S J. aber widersinnigen Direction VE, anstrengen wuͤrde; Da sich nun dieses auf einen
Hebel nach der andern Art beziehet, werden alsdann diese Potenzen mit FE. und FI. in
Relatione reciproca stehen, (per S. 79.) und also die Potenz V, oder die Druckung, die
gegen den Rand der Pfanne geschicht, leichtlich ausfindig zu machen seyn.
Waͤr nun der Arm des Hebels O V. gleich RI, und die Potenz 8. agirte an der Ex-
tremitaͤt Y auf gleiche Art wie in JI, wuͤrde es hier mit dem kaum gedachten, gleiche Be⸗
wandtniß haben; Alsdann koͤnnen wir den Hebel O V vor den Radium eines Stern⸗Ra⸗
des annehmen, das im Punct Y in ein Getriebe eingreifft, und die Potenz 8, als die Resi-
stenz ansehen, mit welcher sich dieses Getriebe gegen die Zaͤhne des Stern-Rades setzen
wuͤrde. Beny diesem Fall koͤnnten wir uns auch einbilden, als waͤr der Arm des Hebels
E, der Radius eines andern Rades, an dessen Circumfterend die allstets in ihrer Stelle
verbleibende Potentia motrix, oder die Bewegung hervor bringende Potenz, applicirt
waͤre.
Anmerckung we⸗ 6.71. Im ersten Fall haben wir uns die Vorstellung gemacht, als waͤren die Arme
gen derer aufrecht des Hebels oder die Radii C B. und GD, in einem einigen Plano eingeschlossen, damit der
abherden Ettte diund- Baum wischen die beyden boten⸗ en ð. und zu stehen kaͤme: ünd im andern Fal,
ditheuhaßstaig als waͤren die Potenzen 8. und T. auch in eben dem Plano, ohne daß sich der Rund-⸗Baum
jen zu piaciren. zwischen innen befaͤnd; So haben wir hierbey zu bemercken, daß, wann die in B. und 8.
uns eingebildeten Resistenzen, auf Seiten einer oder der andern, wie die Potenzen P. und
T, untereinander gleich waͤren, die Potenz R. allzeit groͤsser, als die Potenz V. seyn wird;
Woraus dann folgt, daß im andern Fall, die Druckung oder Friction gegen den Rand
der Pfanne allezeit geringer seyn wird, als im ersten, und also vortheilhafftiger ist, das
uns in B. vorgestellte Getriebe, auf Seiten der Potenz P. oder bey A. zu placiren, als den
Rund⸗Baum zwischen innen zu hͤben. E
5. 72. Der dritte Fall, so noch uͤbrig ist, wann die Hebels⸗Arme der Potenz und
der Last, nicht in einem einigen verticalen Plano befindlich sind, und zusammen einen Win⸗
kel AB C. ausmachen, der im Centro des Circuls B. zusammen laufft, welches wir anse⸗
hen wollen, als waͤr es das Centrum des Rund-⸗Baums LM. (Fig.28.) Wann nn
also
lig. 30.
Was diejenige
Druckung aus⸗
macht, so von