Full text: Dritte Ausgabe der Ubersetzung, Nebst 10. Kupffer-Tabellen (Erster Theil. Zweytes Buch. Erstes Capitel)

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Erstes Capitel. Von denen Wasser-Muͤhlen. 35 
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ein einiges Ramm⸗Rad und einen einigen Trilling zu der Bewegung des Laufers 
anzuwenden, um ihme eine solche Geschwindigkeit beyzubringen, so, daß er in Zeit 
einer Minute, wenigstens viertzig Umlauffe zuruck lege. Wir ersehen auch noch 
weiter, daß wir unumgaͤnglich denjenigen Widerstandt / den wir etwan nach unserer 
gefaßten Einrichtung zu uͤberwaͤltigen antreffen werden, nach der mittlern Proportiunal. 
Krafft oder Staͤrcke eines Pferdes hroportioniren muͤssen, nehmlich mit 180. Pfundt 
P. . 123.), weilen diese Krafft so hoch geschaͤtt wird, wenn nehmlich das Pferd nach 
einer horizontalen Direction wuͤrcket oder ziehet, und in Zeit einer Stundte eine kleine 
Meile oder zwey tausend Toisen Weg zuruck leget. (p.s. 124.) 
Ich gebe dannenhero dem halben Durchmesser des hier fuͤrfallenden Stirn Ra— 
des A eine Laͤnge von acht Schuhen, und begleite desfen Eircumtenene mit bundert 
und zwoͤlff Zaͤhnen, welche in einem Trilling B eingreiffen, der nur sieben Trieb⸗Ste— 
cken fuͤhret. Soolchergestalt wird der Laufer sechzehenmahl herumkommen „, ehe das 
Stirn⸗Rad einmahl herumkommt. Weilen nun hier auch zwischen dem halben 
Durchmesser des Stirn⸗Rades, und dem halben Durchmesser des Trillings die 
nehmliche Verhaͤltniß seyn muß, die zwischen der Anzahi derer Zaͤhne des Stirn— 
Rades und der Anzahl derer Trieb⸗ Stecken des Trillings enthalten so muß also 
der halbe Durchmesser des Trillings sechs Zoll Laͤnge befitzen. 
Was nun denjenigen Hebels⸗ Arm anbetrifft, an dessen aͤussersten Ende das 
Pferd soll angespannet werden, muͤssen wir hier gar wohl wiederum in Betrachtung 
jsiehen, daß, wenn wir ihn gar zu lang machen, das Thier, weilen es in seinem Gang 
einen gar zu grossen Umschweiff nehmen muß, nur eine gar geringe Anzahl Umlauffe 
zuruck legen wird, und wir dannenhero hernach auch eines um so viel groͤssern Gebaͤudes 
von einer ansehnlichen Breite benoͤthiget sind, um die Muͤhle in felbigem anzulegen. Ohne 
uns also weiter um denjenigen Vortheil zu bekuͤmmern, der der boten durch einen aim 
so viel groͤssern Hebels⸗Arm etwan zuwachsen moͤchte, wollen wir solchen hier zwoͤlff 
Schuh lang fest setzen, weilen wir ihn nicht wohl kuͤrtzer annehmen koͤnnen; demn an— 
derergestalt das Pferd sein bestaͤndiges Wenden mit gehoͤriger Bequemlichkeit zu ver⸗ 
richten, ausser Standt gesetzet werden wuͤrde. Es veschreibt dannenhero bey jedem 
Umlauf eine Circumferenz von 125. Toisen, und weilen es in einer Stuͤͤdte wuͤrcklich 
zwey tausend Toisen zuruck legen kan, so muß also ohngefehr in einer Stundte 160. 
mahl im Creyß herum kommen. Muitipliciren wir endlich diese Zahl 160. durch 16, 
so bekommen wir 2560, vor die Anzaͤhl derer Umlauffe des Kaufers in Zeit einer 
Stundte, und fallen also deren auf die Zeit einer Minute ohngefehr zwey und vier— 
zig. 
Vorjetzo kommt es nunmehro drauf an, die Ermessungs⸗Maase des Laufers 
selbst in Erfahrung zu bringen; Wir wollen also in Betrachtung dessen, weilen wir 
hoͤllige Freyheit besitzen, den Durchmesser desselben so groß zu maͤchen, als uns nur 
beliebig, vor den Durchmesser des hier noͤthigen Laufers fuͤnsft Schuͤh annehmen, um 
hieraus folgends den mittlern Proportional- halben Durchmesser, oder denjenigen He⸗ 
bels⸗Arm folgends anzugeben, der mit der widerstehenden pPoren- zustimmen soll. Ist 
also nichts mehr uͤbrig, als nur noch die Dicke des Laufers ausfindig zu machen, welche 
einesweges nach Gefallen angenommen werden kan, weilen sie schlechterdings auf der 
Bewegung⸗ wuͤrckenden Krafft beruhet. 
Wir wissen allbereit, daß aus Ursach dessen, weilen der Laufer auf einer An⸗ 
gel sich herumzudrehen genoͤthiget wird, die Bewegung⸗ wuͤrckende Krafft nicht eben 
schlechterdings die gantze Schwehre desselben uͤberwaͤstigen muͤsse, sondern nur den 
sͤnff und dreyssigsten Theil diefer Schwehre, welcher demjenigen Widerstandt gleich 
ist, den das Getrayde der Bewegung des Lauͤfers entgegen setzet (p. 8. 668.. Be— 
gennen wir dannenhero die Schwehre dieses Laufers zusamt der Schwehre aller derer 
uͤbrigen Theile, die auf dem Steege ruhen, mit dem Buchstaben so bekommucn 
wir die Groͤsse * vor den kaum gedachten Widerstandt, den man nicht anders, als 
durch eine Berechnungs⸗Unternehmung in Erfahrung bringen kan. Folgen damen⸗ 
hero hier die Benennungen und der Werth dererjenigen Groͤssen, die mit in die Be— 
rechnung einfliessen muͤssen: 
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