Full text: Fünffte Ausgabe der Ubersetzung. Nebst 2. Kupffer-Tabellen (Erster Theil. Zweytes Buch. Drittes Capitul)

Wasser⸗Bau⸗Kunst. Zweytes Buch. 
Die WMoͤrsel oder Gruben b, deren ebenermassen auf jedem Stampff⸗Werck an 
der Zahl 12. vorhanden, sind in einem Stamm Holtz angebracht, der 24. Zoll dick, und 20. 
Zoll breit ist. Diese nemliche Gruben sind unten im Boden mit einem Loche durchboh— 
ret, welches 6. Zoll im Durchmesser weit, und wie ein verkehrter abgeschnittener Kegel ge⸗ 
formt ist, welches man hernach wieder mit einem von Apfel-Baum⸗Holtz gemachten Za⸗ 
pfen oder sogenannten Spiegel verstopffet, damit diese Spiegel den Nachdruck derer 
Staͤmpffer empfahen, und dadurch der Staimm oder Rlotz NO geschonet werde, welcher 
sich sonst bald ohne dieser Vorsichtigkeit voneinander spalten wuͤrde, wenn er nicht noch uͤber⸗ 
dem mit eisernen Baͤnden umschlagen waͤr, um ihn solchergestalt desto mehr zu befestigen. 
58. 714. Die Staͤmpffer selbst betragen am Gewicht ohngefehr 65. th. sind 10. 
Schuh hoch, 33. Zoll breit und 3. Zoll dick, unten aber zugleich auch mit einem metallenen 
Schuh beschlagen. Sie werden vermittelst zweyer Scheide⸗Baͤnder VX und V2 loth⸗ 
recht oder senckrecht erhalten. Das untere Scheide-Band YD bestehet aus einem gan⸗ 
zen Stuck, das obere aber VX ist aus zweyen starcken Latten zusammen gesetzet, die einan⸗ 
der unmittelbahr beruͤhren, und durch zwey hoͤltzerne Boltzen, welche quer durch sie hin⸗ 
durch gehen, und hier mit der Zahl 2. 2. bezeichnet sind, fest zusammen gehalten werden. 
Die hoͤltzernen Boltzen verkeilet man wiederum mit Zwecken, und alles das jetzt beruͤhrte 
wird des halben mit allem Fleiß verfertiget, damit die Latten wiederum voneinander gethan 
werden koͤnnen, wenn man die Staͤmpffer etwan heraus thun will. Alsdann kommen 
die voneinander geloͤseten Scheide⸗Baͤnder, V, X, auf die Trag⸗Ruͤcken 4. zu liegen. 
Die Hebe⸗-Latten M, (Fig. 3.) sind 13. Zoll lang, und gehen mitten durch die 
Staͤmpffer hindurch, werden zugleich auf denen Seiten des Schwantzes durch zwey Bol⸗ 
zen und einem Zweck 5. zuruck gehalten, welcher wie ein Keil geformt ist, um duͤrch ihn die 
Hebe⸗Latten Merecht zu verkeilen. WM 
Die Ermessungs⸗ Der halbe Durchmesser des Wasser⸗Rades betraͤget 83. Schuh, nemlich von dessen 
Maasse des Was⸗Mittel⸗Punct an bis an den Mittel⸗Puntt des Nachdrucks derer Schaufeln. Der hal⸗ 
de tn be Durchmesser des Stirn⸗Rades FG, betraͤget aber nur 4. Schuh, und ist anbey auf sei⸗ 
Jadez uud derer ner Stirn oder Circunferene mit 48. Kaͤmmen begleitet. Der halbe Durchmesser eines 
jeden Getriebes H und J, hat 20. Zoll, und auf der Circumferenz 20. Trieb⸗GStecken. 
Wannenhero das Stirn⸗Rad, bey jedem Umlauf des Wasser⸗Rades, jedes Getriebe 23. 
mal herum drehet: Folglich, so bald als das Wasser⸗Rad 5. maͤl herum kommen, die Ge⸗ 
triebe zusamt denen Daumen⸗Wellen 12. Umlauffe zuruck geleget, mithin jeder Staͤmpfer 
24. Schlaͤge gethan haben muß. 
F. 715. Wir muͤssen hierbey bemercken, daß sich an jeder Daumen⸗Welle niema⸗ 
en mehr als 4. Daumen befinden, die das ihrige zůgleich gegen die Staͤmpffer ausuͤben. 
Oder deutlicher: Sobald als ein Getriebe mit dem Umlauf den Anfang macht, alsobald 
erhebet der erste Daumen seinen Staͤmpffer, nicht lange hernach erhebet auch der andere 
Daumen seinen Staͤmpffer, der dritte und vierdte thun desgleichen. Solchergestalt hat 
alsdann die Daumen⸗Welle den sechsten Theil eines Umlaufs zuͤruck geleget, weilen der 
erstere Daumen einen Bogen von 60. Graden beschrieben oder vollendet hat. Da nun das 
Getriebe zusamt der Daumen⸗-Welle in ihrem angefangenen Umlauf weiter fortfahren, so 
muß der kaum gedachte erste Daumen in dem Augenblick, da der fuͤnffte Daumen seinen 
Staͤmpffer ergreiffet, den seinigen fahren lassen: Der andere Staͤmpffer faͤllt nicht weni⸗ 
ger gleich hernach auch hernieder, herentgegen der sechste Daumen wiederum einen andern 
ergreiffet, hierauf der dritte und vierdte Staͤmpffer ebenermassen hernieder fallen, im Ge⸗ 
gentheil der siebende und achte Daumen nach ihrer Reihe den siebenden und achten Staͤmpf⸗ 
fer von neuem erheben werden, und so weiter; welches sattsam zeiget, wie die gedachten 
Daumen jederzeit nicht mehr als nur vier Staͤmpffer oder eine Last von 260. kß. auf einmal 
zu tragen haben. Woraus aber auch nunmehro folget, daß an dieser Machine, in so fern 
wir nemlich die Friction gaͤntzlich beyseit setzen der Nachdruck der Bewegung wuͤrcken⸗ 
den Krafft schlechterdings dahin auslauffe, eine Last von 720. I. zu erheben. 
Fig. 5. . Soo hald als die beyden Stuͤcke, nemlich der Daumen ed und die Hebe⸗Latten ab 
Zu erfahren, wie einander beruͤhren, sind sie horizontal aufeinander liegend miteinander vereinbahret, in dem⸗ 
hoch die Staͤmpf⸗ jenigen Augenblick aber, da sie einander verlassen wollen, befinden sie sich in der Laagefgh. 
seregentliu er⸗ Um dannenhero den Werth der Linie gb in Erfahrung zu bringen, als welche die Erhe⸗ 
hoben werden. hung oder den Fall des Staͤmpffers ausdrucket / duůr fen wir nur in Betragtung Fehen 
wie wir hier allbereit den rechtwincklichten Triangul gie vor uns haben, und an diesem von 
der laͤngsten Seite ge wissen, daß sie 20 Zoll Laͤnge, anbey auch, daß der Winckel gei 
60. Grad Weite habe. Vermoͤge dieses bekandten werden wir alsobald finden, wie die 
senckrechte Linie gi, 17. Zoll und 3. Linien betrage. Ziehen wir dann endlich 15. Linien vor 
die halbe Dicke des Daumens ab, so bleiben 16. Zon vor die gesuchte Hoͤhe gbñuͤbrig. 
Fig.5. 218 Hierbey haben wir nunmehro wohl zu erwegen , wie diejenige Krafft wel⸗ 
DiejenigeKrafft, che jeden Staͤmpffer in die Hoͤhe hebet, keineswegs bestaͤndig mit einer stets oaee 
Staͤrcke 
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