Full text: Sechste Ausgabe der Ubersetzung, und Beschluß des ersten Frantzösischen Bandes. Nebst 9. Kupffer-Tabellen (Erster Theil. Zweytes Buch. Vierdtes Capitel)

14 Wasser⸗Bau⸗Kunst. Zweytes Buch. 
hen mit vieler Muͤhe kaum zu bewegen vermochten, und der Kolben in einer Minute 
aufs hoͤchste 20. mahl erhoben werden konnte. Auf solche Art haͤtte man nun in einer 
Muͤnute ohngefehr 15. Cubic⸗Schuh Wasser, und folglich in einer Stunde deren 900. 
zu schoͤpffen vermoͤcht, wann die Arbeiter solche harte Arbeit so lang und unaufhoͤrlich 
an einander weg haͤtten fortsetzen koͤnnen. Man mußte aber vielmehr diese Machine ste— 
hen lassen, und dargegen die Rosen⸗-Kraͤntze oder Puͤschel⸗Kuͤnste vermehren, um die 
Menge des Gewaͤssers, so von einer grossen Anzahl Quellen herbey kam, und die Voll—⸗ 
streckung der Arbeit ungemein beschwehrlich machte, desto eher zu bemeistern. 
Die Wuͤrckung dieser Machine wird sonder Zweifel denenjenigen wunderlich 
borkommen, die die Theorie derer Plompen nicht inne haben; Dann es gibt wenig der⸗ 
gleichen Machinen, die so simpel sind, als diese, anerwogen die Krafft ohnmittelbahr an 
der Last angebracht, mithin also dem Ansehen nach um so weniger einigen nachdenckli⸗ 
chen und sonderlich gruͤndlichen Untersuchungen unterworffen seyn sollte, wie andere Ma- 
chinen, an denen Rad und Getriebe und verschiedene Hebels⸗-⸗Arme ineinander hinein 
spielen, einiger massen eher hierzu Anlaß geben. 
8. 758. Daß der Kolben an dieser Plompe so grossen Widerstand gethan, ist 
bloß daher kommen, weilen die Arbeiter, an statt sie nur die Schwehre von denen drey 
Viertheilen eines Cubie⸗Schuh Wassers sollten zu halten gehabt haben, sie vielmehr 
die voͤllige Schwehre von der in der Steig-Roͤhre befindlichen Wasser-Saͤule wuͤrck⸗ 
lich haben halten und heben muͤssen, deren Schwehre sich auf 315. Pfund belauffen, und 
dahero eben so gleich nicht abzunehmen gewesen, und auch nicht alsobald offenbahr in 
die Augen hat fallen koͤnnen, woher solche grosse Last entsprungen, ob gleich die Arbeiter 
deren Wuͤrckung nachdruͤcklich genug verspuͤhret und empfunden. Man wird aber die 
hierauf sich beziehende Wuͤrck⸗Ursach in dem ersten Buch des zweyten Bandes deutlich 
genug erklaͤret finden, massen solche hier ohne einem weitlaͤufftigen Ausschweif nicht wuͤr— 
de haben beygebracht werden koͤnnen, indeme man vorhero, um solche gehoͤriger massen 
zu verstehen, von verschiedenen Erkaͤnntnissen uͤberzeugt seyn muß, von denen bis anhero 
noch nichts beruͤhrt worden. 
Ich habe es vor noͤthig erachtet, etwas von dieser angefuͤhrten Plompe zu reden, 
um ein Beyspiel von der Verblendung derer mehresten von denenjenigen zu geben, wel— 
che, ohne einigen Grund von Sachen zu haben, sich einbilden, es sey ihnen aufgehoben 
und vorbehalten, Wunder zu verrichten. Anerwogen man aber bloß allein durch die 
Vergleichung derer Wuͤrckungen zweyer Machinen, deren Endzweck auf eines abzielet, 
diejenige zu erwaͤhlen, die mit Zuverlaͤssigkeit den Vorzug vor der andern verdienet, ver⸗ 
moͤgend wird: So wollen wir vorjetzo die bisanhero abgehandelte Plompe, mit derjeni⸗ 
gen sogenandten Scheiben-Kunst, die auf eben dem Kupffer⸗-Blatt zu nechst lincker 
Hand verzeichnet zu sehen, in Vergleichung stellen. 
Eine zwischen der §. 759. Aus dem 742. und 743. paragrapho haben wir allbereit ersehen, daß 
Wuͤrgkung dieser dieser Scheiben⸗Krantz, wenn er von 4. Personen getrieben wird, in Zeit von einer 
Wasser⸗Plompe Stund, 2780. Cubic⸗Schuh Wasser, und zwar auf eine Hoͤhe von 8. Schuhen schoͤpf⸗ 
und der Wuͤr⸗ fet und hebet, und die 4. Arbeiter zusammen eine Wasser-Saͤule von ohngefehr 48. 
Zung des vocn o. Pfund Schwehre zu halten haben. An der Plompe herentgegen haben 8. Arbeiter mit 
—— u Anstrengung aller ihrer Kraͤffte, es nicht dahin bringen koͤnnen, in eben der Zeit und 
gestellte Verglei— d nemuche Hoͤhe, 900. Cubic⸗Schuh Wasser zu schoͤpffen. Solches kommt nun bloß 
chung. allein daher: *ð 
Tab. III. 1.) Weilen ein jeder von denen an denen Kurbeln angestellten 4. Arbeitern, nicht 
Fig.4.5. und 6. mehr als 12. Pfund Last zu halten hat, und uͤberdem auch von der Schwehre der Kunst⸗ 
Kette Q. Q. Q ihnen kein weiterer Widerstand geschehen kan, anerwogen solche auf 
der Gabel⸗Waltze TKV so wohl ausser-als innerhalb der Steig-Roͤhre BCAD 
mit ihr selbst das Gleichgewicht haͤlt. An der Plompe im Gegentheil ein jeder Arbei⸗ 
ter ohngefehr 46. Pfund halten muß, weilen er ausser der Last von 39. Pfund Was⸗ 
ser, auch noch seinen Theil von der Schwehre des Rolbens B, dessen Gewicht ohngefehr 
50. Pfund betragen, zu heben findet, und darbey schlechterdings von Seiten eines He⸗ 
bels⸗Arms keine Erleichterung empfaͤngt. 
2) Weilen die 4. Arbeiter an dem Scheiben-Krantz in Zeit von einer Mi⸗ 
nute die Rurbel g5. mahl herum zu treiben vermoͤgend sind, und das Wasser in der 
Steig⸗Roͤhre bestaͤndig fort ohne Aufhoͤren in die Hoͤhe steiget. Herentgegen die 8. 
Arbeiter an der Plompe in eben dieser Zeit mit vieler Muͤhe den Kolben kaum 20. mahl 
auf und nieder bringen koͤnnen; Mithin die Helffte solcher Zeit, die zu der Niederdru⸗ 
ckung des Kolbens angewendet merden muß, voͤllig umsonst ist. 
Der Zusammen⸗-Begriff derer vorjetzo angemerckten Maͤngel dieser Plompe ist 
also Ursach, daß 8. Personen kaum ein Drittheil von derjenigen Wuͤrckung thun koͤnnen, 
derer doch vier Personen vermoͤgend sind. Folglich, wenn man eben so viel Hand⸗ 
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