Full text: Sechste Ausgabe der Ubersetzung, und Beschluß des ersten Frantzösischen Bandes. Nebst 9. Kupffer-Tabellen (Erster Theil. Zweytes Buch. Vierdtes Capitel)

18 Wuasser-Bau⸗-Kunst. Zweytes Buch. 
So man nur in etwas diese beyde angefuͤhrte Maͤngel in weitere Uberlegung 
nimmt, wird man alsobald mit einstimmen, daß, so etwan diese nemliche Bewegung⸗ 
wuͤrckende Krafft an einen lothrecht⸗-stehenden Rosen⸗Krantz angebracht wuͤrde, die⸗ 
selbe einer weit groͤssern Wuͤrckung vermoͤgend seyn werde, weilen derjenige Widerstand, 
den sie am Rosen-Krantz zu uͤberwaͤltigen antrifft, mit der Hoͤhe und Grund-Flaͤche 
snn Nse⸗ Saͤule zustimmet, die bestaͤndig ohne Aufhoͤren in die Hoͤhe zum Ausguß 
erbey steiget. 
F.771. Wenn die Wasser⸗Schoͤpffungen nur auf eine gewisse mittelmaͤssige 
Hoͤhe geschehen sollen, hat man seine Zuflucht zu weit simplern Machinen, als die vorhe— 
ro angefuͤhrte sind. Der vielfaͤltige Gebrauch von einer gewissen Machine, deren man 
sich in dergleichen Faͤllen zu bedienen pfleget, und gemeiniglich die Hollaͤnderin oder eine 
Schwung⸗Schaufel genennet wird, beweget mich, von derselben dennoch auch etwas 
weniges beyzubringen, ob sie gleich sonst bekandt genug ist. 
Sie bestehet aus fuͤnff Stuͤck Brettern, die ihrer Zusammenfuͤgung nach eine 
Art eines Loͤffels formiren, benebens einem eingesetzten oder eingezapfften langen Hand 
Griff, Die gantze Machine wird an dreyen auf solche Art verbundenen Stangen auf— 
gehencket, wie solches aus der Zeichnung deutlich genug abzunehmen. 
Weilen nun die gantze Hand⸗Arbeit dieser Machine bloß allein darauf beruhet, 
daß sie auf solche Art balanciret, geschwungen und regieret werden muß, daß, sobald sie 
ihren gehoͤrigen Theil Wasser geschoͤpffet, solches alsobald auch vorwaris uͤber den auf⸗ 
geworffenen Damm hinuͤber geworffen werde: So will ich mich hierbey weiter nicht 
aufhalten. Doch will ich des einigen annoch gedencken, daß ein Arbeiter in zweyen 
Schwuͤngen (Vibrationen) nemlich hin und her, und zwar in Zeit von 4. Secunden nicht 
mehr denn einen halben Cubic⸗-Schuh Wasser ausschoͤpffen koͤnne. 
8. 772. Man siehet genugsam, daß diese Machine, aus welcher dennoch viele 
groß Wesens machen, solchen grossen Nutzen nicht ausgiebet, den man von derselben zu 
erlangen meynet, massen ich verschiedene mahl ihre Wuͤrckung berechnet habe. Nach 
meiner Einsicht kan sie das Wuͤrckungs⸗Maaß, so wir ihr kaum vorher zugeschaͤtzet ha⸗ 
zin nicht uͤberschreiten, und noch uͤber dem braucht man an derselben mehrentheil⸗ zwey 
rbeiter. 
Entsinnen wir uns anbey auch dessen, was wir allbereit im 742. Paragrapho bey— 
gebracht, wie nemlich 4. Arbeiter, vermittelst eines lothrecht⸗ stehenden Rosen⸗ 
Krantzes in Zeit von einer Stunde, 2789. Cubic-Schuh Wasser auf eine Hoͤhe von 
8. Schuhen schoͤpffen koͤnnen, da der Wuͤrckung nach auf einen Arbelter 97. Cubic— 
Schuh kommen, wird man gar bald gestehen muͤssen, daß der einige Arbeiter, der diese 
Schwung⸗Schauffel regieret, es ohnmoͤglich so weit bringen koͤnne, ob er gleich schon 
das Gewaͤsser nur auf 4. Schuh heben sollte. Solches kommt nun bloß daher, daß fast 
drey Viertheil von der Zeit verlohren gehen, anerwogen sie die Krafft dieser Machine leer 
zuruck ziehet, und alsdann noch einen halben Schwung umsonst thut, um erstlich Was⸗ 
ser zu schoͤpffen, welches auf keine andere Art zum steigen kommen kan, als durch Be—⸗ 
schreibung einer Kruͤmme oder eines weiten Umschweiffs, da doch das Gewaͤsser den 
kuͤrtzesten Weeg nehmen sollte. Indessen ist man dem ohngeachtet gewohnt, die Wauͤr— 
kung dieser Machine nach der Geschwindigkeit ihrer Bewegung zu beurtheilen, und 
uͤberlegt weiter gar nicht, daß der mehreste Theil solcher Geschwindigkeit schlechterdings 
nur in etwas darhhise g 
ß 8. 773., Man hat noch eine andere Art das Gewaͤsser auf eine Hoͤhe von 3. bis 
auch derer i 
ö 4. Schuh zu heben, und zwar vermittelst der so genannten Heb⸗Schaufel oder ⸗ 
oder Heb⸗Schuͤs⸗ Schuͤssel, so nichts anders als eine Art von einem Trog, dessen Grunde und Auf⸗ Riß 
Ln bey Wasser- in der sechsten und siebenden Figur vorgestellet ist. Zu ausserst im Boden ist ein Bou 
Sthpunam. till oder kleine RKlappe A, welche sich oͤfnet, wenn man den aͤussern oder hoͤhern Theil 
pi * der Heb⸗Schuͤssel ins Gewaͤsser tauchet, sich aber alsobald wiederum schliesset, so bald 
ig. 6. und 7. solche wieder in die Hoͤhe gehoben wird, um das geschoͤpffte Gewaͤsser jeusun 
/ 9 jenseit des aufge⸗ 
worffenen Dammes abfliessen zu lassen. 
.Damit nun die Zeit, so die Heb⸗Schuͤssel mit dem Herniedersteigen zubringt 
nicht umsonst und verlohren sey, kan man solche doppelt machen, so wie fie in der vierd 
ten Figur vorgezeichnet und darbey deutlich zu sehen ist, wie solche doppelte Heb⸗Schuͤs⸗ 
sel vermittelst zweyer an jedem Ende angebrachten Personen auf einer kleinen Wele auf 
und nieder beweget werden muß, da sich solcher gestalt alsdenn das Gewaͤsser durch ein 
zunechst an der Welle befindliches Loch ausgiessen und zwar bestaͤndig fort lauffen muß, 
— wehrender Zeit die eine Schuͤssel ausgiesset, die andere wiederum neurs 
oͤpffet. 
587774. Wenn man sich gezwungen sihet, an sehr Wasserreichen Orten, wo 
haͤuffige Quellen vorhanden, Wasser⸗Schoͤpffungen vorzunehmen, und es die umdande 
leiden, 
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Schoͤpffungen, 
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