Full text: Sechste Ausgabe der Ubersetzung, und Beschluß des ersten Frantzösischen Bandes. Nebst 9. Kupffer-Tabellen (Erster Theil. Zweytes Buch. Vierdtes Capitel)

22 Wasser⸗Bau⸗Kunst. Zweytes Buch. 
ziehen sey, anerwogen dieselbe schraͤg lieget, und nur einen kleinen Theil ihres Gewaͤssers 
ergiesset, herentgegen mit dem nicht geringen Uberrest bestaͤndig beschwehret ver— 
bleibet, zumahl wenn ihr Wasser-Gehaͤlt sehr groß ist, wie es sich zu seyn gebuͤhret, 
wo man anders einigen Nutzen von ihr haben will. Statt dessen diese Machine aber 
bey jedem Umlauf des Rades alles ihres Gewaͤssers sich voͤllig entlediget. Und da sie 
gar leicht eine ziemliche Menge Wasser herbey zu schaffen in Stand gesetzet werden 
kan, so machen diese Vortheile solche in unendlich vielen Faͤllen sehr beliebt. 
Die Eigenschafft dieser Machine zeiget genugsam, daß die nachdencklichen Un— 
tersuchungen derer Geometrie-Verstaͤndigen niemalen fruchtloß auslauffen, wie sich 
wohl die mehresten von denenjenigen einbilden, so nur schlechterdings blosse hbractic ha— 
ben, und auf dieselbe pochen. 
Beschreibung ei S. 782. Das kaum beruͤhrte Rad, wuͤrde das vollkommenste seyn unter allen de— 
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des mit festze. mit dem Schoͤpf-Rad, (Fig. 5.) den gemeinschafftlichen Mangel haͤtte, daß es das 
macsten Zobern. Gewaͤsser nicht hoͤher, als bis auf die Hoͤhe seines halben Durchmessers erheben 
ßi ab. IV. kan.Da es nun dahero in gar verfchiedenen Faͤllen keines weges genutzet werden 
ig· 2. und 4. foͤnnte „so habe ich hier noch ein anders beygefuͤget, so das geschoͤpffte Gewaͤsser 
veit hoͤser uͤber seinen Mittel⸗Punct erhebet, und dessen Gebrauch in Spanien sehr 
gemein ist. 
Auf der einen Seite derer Rad⸗Felgen sind Zober oder kleine Raͤsten A befe—⸗ 
stiget, auf der andern Seite aber die Schaufeln J, die den Stoß des Strohms ERGH 
empfangen, im welchem die Zober sich eintauchen, und sich alsobald durch ein Loch, 
welches sie in einem Winckel ihrer vordern Seite haben, mit Gewaͤsser anfuͤllen, 
und alsdenn, wenn sie durch den Umlauf des Rades in die Hoͤhe bis zu oberst hinauf kom⸗ 
men, wie aus der zweyten Figur bey B zu ersehen, ihr geschoͤpfftes Gewaͤsser in einem Trogc 
D esen— von daraus es denn hernach weiter fort geleitet wird, wohin man es vor noͤthig 
erachtet. 
Alle die Schoͤpf⸗-Raͤder mit festen und unbeweglichen Zobern oder Kaͤsten, ha⸗ 
ben den Fehler, daß sie einen ziemlichen Theil ihres Gewaͤssers, so sie von unten auf zu 
erheben anfangen, verliehren, ehe sie zum Ausguß gelangen, weilen sie, indem 
sie eben so, wie sie steigen, immer schraͤger zu stehen kommen, so bald sie uͤber den 
Mittel⸗Punct des Rades in die Hoͤhe gestiegen, dessen zu verschuͤtten anfangen, und 
v mehr als ohngefehr 3. von dem geschoͤpfften Gewaͤsser wircklich in den Troͤg er⸗ 
giessen. 
Beschreibung ei⸗ 8§. 783. Um nun aber diesem Mangel vor zu kommen, folget hier noch ein an⸗ 
des noch andern deres Schoͤpf⸗Rad, so mit beweglichen Eymern B versehen, welche ganzz frey an ei⸗ 
Schoͤpf⸗Rades, serne Poltzen aufgehencket werden. Diese Poltzen gehen duͤrch doppelte Felgen⸗ 
so aber weit voll Kraͤntze voͤllig hindurch, an einem von denenselben dann auch die Schauffeln Fbesesti⸗ 
kommener als get werden, die hernach den Trieb und Stoß des Gewaͤssers empfahen. Weilen nun 
dee α, diese Eymer, nachdeme sie sich einmahl mit Gewaͤsser angefuͤllet, in ihrem natuͤrlichen 
Fign —5— Stand allstets von selbst verbleihen, und auch den gantzen halben Umzirck des Rades 
8.1.2. guf solche Art durchlauffen, so kan es auch nicht anderst erfolgen, daß, so bald solche 
ois zu oberst hinauf kommen, woselbst ein Queer-Holtz oder Sparre dieselben zum 
schraͤg neigen zwinget, dieselben ihr geschoͤpfftes Gewaͤsser voͤllig in den Trog Cergiessen 
muͤssen. Da nun solches augenblicklich geschehen, so laͤsset sich vielleicht daraus ersehen, 
daß man dem Rade die voͤllige Geschwindigkeit, die der Strohm ihme bey zu bringen 
permoͤgend, ohne Bedencken kan zukommen lassen: Statt dessen aber an dem vorher 
eruͤhrten Schoͤpf⸗ Rade, die Geschwindigkeit nach derjenigen Zeit wohl muß propöor— 
ret werden, die die Kaͤsten zu ihrer voͤlligen Ergiessung oder Ausleerung benoͤthiget 
ind. 
Anweisung alles 8.784. Um nun an diesem Rade Krafft und Last in gehoͤriger Verhaͤltnis ge⸗ 
dasjenige zu ber gen einander zu setzen, so daß es der moͤglichst groͤssesten Wuͤrckung vermoͤgend werde; 
rechnen, wrauf Muß man, nachdeme man seinen Durchmesser in Ansehung derjenigen Hoͤhe, auf welche 
8 een man das Gewaͤsser haben will, fest gesetzet, nicht weniger auch die Anzahl derer Eymer, 
daupisuchlich an⸗die man in Ansehung der Groͤsse des Umzircks des Rades an demselben moͤchte aubrin— 
hommt. gen koͤnnen, nach einer geraden Zahl als gewiß annehmen, und nachdeme maͤn aledann 
auch den Ort der Stelle, wo die Boltzen durchgehen, und die Eymer an denenselbigen 
beweglich aufgehencket werden sollen, angemercket, und zwar auf solche Art, daß die 
Poltzen oder Eymer in jedem Viertheils⸗-Circul fein auf einander zutreffen, wie aus der 
dritten Figur abzunehmen: So darff man nur die halben Durchmessere KI, und die 
lothrechten Linien ID, IM, IN, &c. verzeichnen, um solcher gestalt die Theile oder Li⸗ 
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