Full text: Siebende Ausgabe der Ubersetzung. Benebenst 8. Kupfer-Tabellen (Erster Theil, Drittes Buch. Erstes, zweytes und drittes Capitel)

roꝛ Wuasser⸗Bau⸗Kunst. Drittes Buch. 
Hoͤhe kan, als er soll. Oben, wo derselbe am dicksten ist, hat er einen ausgebauchten 
oͤder erhabenen Deckel oder Ropff, dessen Rand so weit, vorstechen muß, als es noͤthig 
—X 
Denn, weilen sonst nichts vorhanden ist, welches die Axe des Kegels bestaͤndig just im 
Mittei der Huͤlse zu verbleiben zwingen koͤnte, moͤchte es leicht geschehen, daß, indem 
er sich etwan rechts oder lincks wendete, derselbe eine Oeffnung ließ, durch welche das 
jn denen Aufsatz⸗Roͤhren befindliche Gewaͤsser wiederum zuruck in den Stiefel fallen wuͤrde. 
Man kan von selbst leicht einsehen, daß ein dergleichen Kegel⸗Ventil eben die Beschaffen⸗ 
heit hat, wie das vorige, indem es den Durchgang des Gewaͤssers gar sehr verringert, 
uͤnd alles was von dem vorigen angefuͤhret worden, diesem eben so wohl kan zugeeignet 
werden, weshalben ich mich nicht laͤnger bey demselben aufhalten mag. JJ 
Beschreibung de⸗ 9. 967. Das Rugel⸗Ventil ist nicht mit so vielen Umstaͤnden verknuͤpfft, an⸗ 
en KugelVentu gesehen es bloß allein aus einer Kugel Ebestehet, die wehrender Zeit der Kolben sauget, 
le nebstOffenbah in eine Hůlse CB zuruck faͤllt. Es ist gewiß, daß die Kugel⸗Ventile vor allen andern 
rung ihrer Fehler. den Borzug haben wuͤrden, wenn sie nicht ebenfalls auch den Fehler an sich haͤtten, daß 
Tab. 4. Fig. 6. sie den Durchgang des Gewaͤssers um einen guten Theil enger machen: Denn wenn die 
Kugel emmai an dem untern Theil einer Roͤhre ihren gehoͤrigen Ort eingenommen haͤtte, 
wuͤrde sie viele Jahre ihr Spiel verrichten, ohne daß es noͤthig waͤre, sie weiter zu be⸗ 
ruͤhren, angesehen solche gantz keiner Ausbesserung unterworffen. Es ist zwar wahr, 
moan koͤnte die Aufsatz Roͤhre ober⸗ und unterhalb der Huͤlse BC, und zwar um die Hoͤ— 
he des Diameters dieser Roͤhre erweitern, damit die Muͤndung der Huͤlse und der 
Durchgang des Gewaͤssers neben der Kugel vorbey, der Muͤndung des Stiefels oder 
der flachen Circul⸗Flaͤche des Kolbens gleich werde, und das Gewaͤser also uͤberall eine 
geiche unveraͤnderliche Geschwindigkeit im Steigen bekaͤm; so wuͤrde alsdann dieses 
Ventil so vollkommen seyn, als man es verlangen koͤnte. Allein man muͤßte dabey auch 
wohl acht hahen, daß man die Kugel weder zu leicht noch zu schwehr machte: Denn, 
waͤr sie zu leicht, und die Aufsatz-⸗Roͤhre haͤtte mit dem Stiefel einerley Muͤndung; 
Wuͤrde der gewaltige Trieb des Gewaͤssers dieselbe gewißlich auf eine zimliche Hoͤhe mit 
—WV verschlos⸗ 
sen seyn, um zu verhindern, daß das Gewaͤsser nicht wiederum zuruck fallen koͤnne. Es 
koͤnte so gar ein sehr wunderlicher Erfolg zu schulden kommen, daß nemlich bestaͤndig im⸗ 
mer einerley Gewaͤsser aus dem Stiefel in die Aufsatz⸗Roͤhre, und aus der Aufsatz⸗Roͤhre 
wiederum in den Stiefel auf und nieder gieng, so wie der Kolben saugte oder druckte, 
weilen, wenn die Oeffnung der Huͤlse BC nicht in dem Augenblick, da der Trieb oder das 
Steigen des Gewaͤssers aufhoͤret, alsobald wiederum verschlossen ist, kein frisches Ge⸗ 
—0 Hoͤhe steiget. 
Ist aber die Kugel gar zu schwehr, wie sie dann bey nahe 60. bis 70. kß. haben 
wuͤrde, wenn sie gus dem Gantzen gearbeitet oder nicht hohl und dabey 7. bis 8. Zoll im 
Diameter waͤr; so ist die Bewegung wuͤrckende Krafft gezwungen, solche Last ausser der 
Schwehre der Wasser⸗Saͤule zugleich mit zu uͤberwaͤltigen. Man muß also, um hier⸗ 
innen das richtige Mittel zu treffen, die uͤberhaupt genommene Schwehre der Kugel 
nach der Geschwindigkeit des Kolbens einrichten, damit sie sich niemalen von ihrer Huͤlse 
weiter entferne, als unumgaͤnglich noͤthig ist, um das Gewaͤsser neben ihr vorbey passi⸗ 
ren zu lassen, oder wenigstens, um alle weitere Beschwehrnis zu vermeiden, solche Ku⸗ 
gel mit einer Kette daselbst zuruck halten. 
Tab. 4. Fig.. . 368. Wir haben noch uͤbrig, diejenigen Arten von Ventilen, so man ge⸗ 
Beschreibung de meiniglich Klappen zu nennen pfleget, zu beruͤhren, welches gewißlich die vollkommen⸗ 
rerKlappen⸗Ven⸗sten sind, anerwogen das Gewaͤsser frey und ungezwungen durch sie hindurch dringen 
lie. han, wie solches aus der fuͤnfften Figur, deutlicher abzunehmen. gNan siehet daselbst, 
LrFig. 5.) die Rlappe AD, die von derjenigen sehr wenig unterschieden, welche wir all⸗ 
bereit im 867. 90 beschrieben haben. Sie bestehet aus einem Stuck Leder CD, welches 
zwischen zwey runde kupferne Platten oder Scheiben AB und EE eingeschraubt wird. 
Die erste von diesen Scheiben AB ist im Diameter 2. oder 3. Zoll groͤsser als der Diameter 
der Roͤhre LM, und die andere, EF, ist dagegen im Diameter um etwas kleiner, als der 
Diameter der kaum gedachten Roͤhre, damit sie in die Muͤndung dieser Roͤhre einpasse. 
Diese beyden Scheiben sind in ihrem Mittel durch eine Schraͤube 8 Rund einer run⸗ 
den Schrauben⸗Mutter H zusammen geschraubet. Die Lederne Scheibe hat einen 
Schweiff DT, der die Stelle eines Gewindes vertritt, und zwischen die Lappen auf 
die allezeit gewoͤhnliche Art eingeschraubet is. 
Dieses Klappen⸗Ventil/ welches man sich hier vorstellen muß, als waͤr es an 
dem untern Theil einer Aufsatz-⸗Roͤhre angebracht, oder als waͤr es ein so genanntes 
Kropff Ventil, befindet sich in einem so genannten Huth IK, damit es dem freyen und 
ungezwungenen Durchgang des Gewaͤssers an diesem Ort nicht hinderlich sey, ich will so 
viel
	        
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