Fig. 10.
Tab. 1.
Cap. IV.
104.. Wbsasser⸗Bau⸗-Kunst. Drittes Buch.
hewegen sich vermoͤge derer Gewind⸗Glieder G, G, deren Stefft an seinen beyden aͤus⸗
sersten Enden in zweyen Docken Eruhet, die man am deutlichsten aus der 12. Figur er⸗
kennen fan. An dem obern Theil derer Docken, befindet sich ein Quer⸗Stab F, wel⸗
cher dienet, die Klappen in derjenigen Stellung zu erhalten, in welcher sie in der 10.
und 11. Figur vorgestellet sind, damit in dem Augenblick, da der Kolben aufhoͤret, das
Gewaͤsser aufwarts zu treiben, eine jede von ihnen auf ihre gehoͤrige Seite zuruck falle.
Weilen uͤbrigens die unterschiedlichen Zeichnungen, die ich hier von diesem Ventil bey⸗
oͤringe, deutlich genug ausgedruckt sind, um alles dasjenige genugsam zu beurtheilen,
worauf es hier vornemlich ankommt; soso will ich mich auch bey keiner weitlaͤufftigen Er⸗
klaͤrung hier aufhalten, sondern nur so viel annoch gedencken, daß die Ventil⸗Huͤlse
mit ihren Lappen AA, mit Beyhuͤlffe lederner Binge zwischen die Lappen des Huths
K. d der auf dem Stiefel zustimmenden Kropff-Roͤhre LM, eingeschraubet wer⸗
In dem zten Capitel wird man eine Art von einem Ventil antreffen, welches
weit vollkommener ist, als alle die vorher gegangenen. Ich bin nur seit kurtzem auf den⸗
selben Einfall /gerathen, und zwar bey Gelegenheit derer neuen Wasser-Plompen, die ich
erfunden habe, um die bey der Frauen⸗Bruͤcke zu Paris angebrachte Wasser⸗Machine
in vollkommenen Stand zu versetzen.
Es giebt auch noch eine andere Art don einem Ventil, welches in die Boͤden de⸗
rer Wasser Behaͤlter oder Bassins eingesetzet wird, um solche entweder auszuleeren, oder
das Wasser in die Leit-Roͤhren einzulassen, damit es hernach etwan in einem Lust-Gar⸗
ten springen koͤnne. Dieses Ventil, welches durch die 10. Figur des ersten Kupfer⸗Blats
des folgenden Capitels vorgestellet zu finden, bestehet aus einer kupfernen Huͤlse oder
Capsel ABCD, (welche die Franzosen Crapaudine Femelle nennen) und mit einem
Rand BCversehen, der innerhalb wie die gemeinen Muschel⸗Ventile ausgeschweiffet ist,
oder einen so genannten Kinschlief hat, um in demselben den Deckel G (so abermalen
bon denen Franzosen Crapaudine male genennet wird) zu fassen. Dieser Deckel ist an
eine kleine Zug-⸗Stange Nbefestiget, welche dienet, um das Ventil mit Beyhuͤlffe des
Quer⸗Stabs EEF, der in der Mitte mit einem Loch versehen, in welchem die Zug⸗
Stange bleyrecht auf und abspielet, so wohl nach Verlangen zu oͤffnen als zu schliessen.
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—8
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—A
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3.4
Dieses waͤre dann also dasjenige, was, wie ich dafuͤr halte, uͤberhaupt von denen
Wasser-Plompen gesagt werden koͤnte. Vielleicht moͤchte man meynen, als haͤtte ich
mich bishero allezeit in eine gar zu weitlaͤufftige Beschreibung eingelassen: Allein, ich bin
der Meynung gewesen, daß eine so nuͤtzliche Materie, wie diese ist, und von welcher man
noch nicht sonderlich geschrieben, nicht deutlich und umstaͤndlich genug abgehandelt und
erklaͤret werden koͤnne, zumalen, da mein Vorsatz vornemlich dahin zielet, diejenigen zu
unterweisen, die ein natuͤrliches Belieben zu denen Machinen tragen, und von denen ich
jedennoch nicht habe voraus setzen koͤnnen, daß sie etwan allbereit schon mehrere Erkaͤndt⸗
nisse haͤtien, als gemeiniglich diejenigen Werck-Leute besitzen, die sich mit diesen Sachen
einlassen. Das einige will ich annoch hinzu fuͤgen, daß, weilen die Plompwercke die we⸗
sentlichsten Stuͤcke derer Wasser-Machinen ausmachen, dieses Capitel dahero gleich⸗
sam als der Grund aller derer uͤbrigen angesehen werden muͤsse, die ich
nunmehro in dem Fgenden beybringen
werde.
Beschluß des dritten Capitels.
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