30 Wasser⸗Bau⸗Kunst. Drittes Buch.
AR, — *5x. Damit wir aber die Laͤnge der Linie RM, wie nicht weniger
auch die Laͤnge der Linie HNerfahren, duͤrffen wir nur erwegen, daß die beyden Trian—
gul AGR und XG einander aͤhnlich seynd, und wir also nur den Schluß zu machen
haben: wie sich a6: AR — RKG: L, nemlich: wie sich a: Vaa — 6b:
b Vaa — xx. Vermoͤge derer aͤhnlichen Triangul AGR und KBEM, koͤnnen wir nicht
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weniger schluͤsen: AG: GR KRH: HM, oder a x — b Vaa — xx
bx Vaa —xx; Folglich ist bx vaa —, als der gefundene Werth von RM,
a⸗ a a
die Ausdruckung der seitwarts gehenden Krafft des Windes. Multipliciren wir solche
durch Al, als durch die reducirte Breite der Flaͤche ACDB, nemlich durch
2 Vaa —xx; so kommt 2 aabx 2 bxxx, welches dem Begehren gemaͤß, ein Ma-
d
ximum seyn soll: anerwogen es hier nicht genug ist, daß der seitswarts gehende Nach⸗
druck des Windes PM, der groͤsseste sey, der je moͤglich ist; sondern es muß die Linie
N., als welche die Breite der reducirten Flaͤche, oder deutlicher, die Breite derjenigen
dufft⸗Saͤule ausdruckt, von welcher die Flaͤche gestossen werden muß, nicht weniger
zuch die groͤsseste seyn, so solchenfalls moͤglich seyn kan, weilen es alsdann erst geschie⸗
het“ daß das product aus RM in Al das groͤsseste unter allen denen wird, so jemals
aus diesen beyden Linien entspringen koͤnnen, nemlich in Ansehung der groͤssern oder klei⸗
nern Oeffnung des Winckels AkCP: mithin nothwendig nicht mehr als nur ein einiger
Winckel gefunden werden kan, der mit der moͤglichst⸗ groͤssesten Wuͤrckung zustimmet.
Differentüren wir dannenhero die Groͤsse 2aabx — 2bx, nach der gemeinen Art, so
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bekommen wir 2aabdx — Gbxdx — 0o. Und nach der Reduction aa — 33 0
aa
oder deutlicher: aa — 3xx, oder Vaa — x. Woraus sattsamm zu ersehen, d aß
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das Quadrat der Seite RG, einen Drittheil der Hypothenuse AG gleich seyn muͤsse.
Um vorjetzo aber auch den gesuchten Winckel nach der moͤglichsten geometrischen
Schaͤrffe genau anzugeben, duͤrffen wir nur einen Halb⸗Circul RG beschreiben, den
Diameter AG in dreh gleiche Theile theilen, und aus dem auf das eine Drittheil BG
zustimmenden Punct B, eine Perpendicular-Linie BR aufrichten, alsdann die Linie RG
iehen; so kormiret diese den Winckel RGA, welchen die Flaͤche mit der Welle machen
muß. Denn, so wir A6G — a annehmen, —A
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—2 2 — 2
BG, mithin ist Ac ) BG RG, oder a a a KG. Nehmen wir
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etwan den Diameter AG in 120. gleiche Theilgen getheilt an, so werden wir finden, daß
die Seite RG, an dem Triangul ARG deren ohngefehr 69. in sich enthaͤlt. Da wir
nunmehro aber an diesem Triangul die beyden Seiten AC und RG, bekandt haben; so
jaͤsset sich auch die Groͤsse des Winckels durch die bekandten Finus-Tabellen gar leicht fol⸗
gends augeben, nemlich, wir finden vor dessen Oeffnung, 54. Grad und 54. Minuten,
oder bey nahe y5. Grad.
Weilen sich nun das biß anher angefuͤhrte an jedem Wind⸗Muͤhlen⸗Fluͤgel be⸗
sonders anbringen laͤsset, so folget also, daß, in so fern diese Wind⸗Muͤhlen⸗Fluͤgel von
seiten des Windes den moͤglichst⸗groͤssesten Trieb oder Stoß empfangen sollen, sie noth⸗
wendig mit der Axe oder Welle, an welcher sie befestiget sind, einen Winckel von 55.
Grad kormiren muͤssen. e
Wir haben aus dem vorhergegangenen die Nothwendigkeit ersehen, warum
HM- bx. Vaa — xx, durch AI 2aa — * hat multipliciret werden muͤs⸗
aa
sen, und haben auch nicht weniger den Werth von x, nemlich A vor die moͤglichst⸗
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groͤsseste Wuͤrckung gefunden. Setzen wir nunmehro in die kaum angefuͤhrten —5
kungen