Full text: Siebende Ausgabe der Ubersetzung. Benebenst 8. Kupfer-Tabellen (Erster Theil, Drittes Buch. Erstes, zweytes und drittes Capitel)

c.⸗ 
Beschreibung ei⸗ 
ner Plompe mit 
einem Saugwerck, 
welches durch die 
Wuͤrckung des 
Windes in Bewe⸗ 
gung gesetzt wird. 
Tab. I. Fig. 3 
38 Wasser⸗Bau⸗Kunst. Drittes Buch. 
Nur ein Wort von der Wind⸗Fahne A zu gedencken, als durch welche sich die 
gantze Machine von selbst nach dem Wind richten muß; finden wir zu bemercken, daß 
ihre Laͤnge, nemlich von dem Zapffen Lan biß an das aͤusserste Ende R, 16. Schuh 
und 6. Zoll, ihre Hoͤhe Rs aber 6. Schuh betraͤget, welche Maase eine dreyseitige Flaͤ— 
chhe von 492. Quadrat-Schuh angeben, und worinnen auch der bey dem Zapffen Lbe⸗ 
findliche leere Raum mit begriffen, den man bloß aus dieser Ursach so gelassen, daß man 
den BRahmen mit sehen moͤge, an welchen die schwachen Bretter angenagelt werden, 
sonsten aber solcher wuͤrcklichsecht beschlagen seyn muß. Da nun dieser Triangul eine 
Flaͤche von 495. Quadrat-Fuͤssen in sich haͤlt, so stellet er dem Wind eine weit groͤssere 
Flaͤche dar, als die Wind⸗Fluͤgel in Ansehung ihrer Flaͤchen, nemlich seitwarts genom⸗ 
men, demselben nicht darstellen koͤnnen, und muß also nothwendig das starcke uͤber das 
schwache den Vortheil erhalten, und zwar um so viel mehr hier, da der auf die Wind⸗ 
Fahne zustimmende Hebels⸗Arm durch diejenige Weite UM ausgedruckt wird, welche 
wischen dem Zapffen J. und dem Mittel⸗Punct der Schwehre dieser Wind-⸗Fahne M, 
enthalten, und eine Laͤnge von 11. Schuhen besitzet (8. 100.). Nach einiger wenigen 
Erwegung alles des vorjetzo angefuͤhrten, hat es keine weitere Schwuͤrigkeit, denjeni⸗ 
gen Nachdruck zu berechnen, mit welchen der Wind gegen diese Wind⸗Fahne zu wuͤr⸗ 
cken vermoͤgend seyn moͤchte. 
9. 860. Die dritte Figur dieser ersten Kupffer⸗Tabelle stellet eine andere der⸗ 
gleichen Machine vor, die vor der vorher gegangenen darinnen einen Vorzug hat, wei⸗ 
len sie das Wasser weit hoͤher heben kan. Sie bestehet aus einer Plompe mit einem 
Saugwerck, dessen Kolben vermittelst solcher Fluͤgel, wie an denen Wind-Muͤhlen 
gewoͤhnlich, und deren Welle mit einer Rurbel versehen, in Bewegung gebracht wird. 
Da nun diese Bewegung des Bolbens schlechterdings auf der Wuͤrckung derer Wind—⸗ 
Fluͤgel beruhet, so ist leicht daraus abzunehmen, daß diese Plompe nach Beschaffen⸗ 
heit der Geschwindigkeit des Windes und der innern Weite der Plomp-Boͤhre auch zu 
weilen mehr oder weniger Wasser hebet. Ich will mich mit der Berechnung derseiben 
weiter nicht aufhalten, sondern nur noch so viel gedencken, daß sie sich auch, wie die vo⸗ 
rige, vermittelst einer Wind⸗Fahne von selbst nach dem Wind richtet, angesehen sich 
nichts als das Gatter ABCD und die Fluͤgel mit der Wind⸗Fahne herum drehet, her⸗ 
gegen die Plomp⸗ oder Saug⸗Boͤhre Eb unbeweglich stehen bleibet, massen dieselbe 
bon einem besonders hierzu verfertigten Geruͤst in einer festen Stellung gehalten wird. 
Ich erachte fast nicht vor noͤthig, annoch zu beruͤhren, daß, wenn das Gewaͤser in der 
Steig⸗Roͤhre bis auf diejenige Hoͤhe gestiegen ist, alwwo das Guß⸗Bohr Jbefindlich, 
als welches fast biß auf zo. Fuß uͤber der Flaͤche des Gewaͤssers an die Steig⸗Roͤhre an⸗ 
gebracht werden kan, sich dasselbe allda alsobald in eine BRinne oder in einen Trog er⸗ 
ziesset, von dar es dann folgends nach einem gefaͤlligen Ort hingeleitet werden kan. 
Diese Machine kan dienen, um ein waͤsserigtes Erdreich auszutrocknen, oder die Gaͤrten 
zu waͤssern, in denenselben Spring⸗Brunnen und Cascaden oder Wasser⸗Faͤlle anzule— 
gen, und dergl.m. 
Beschreibung ei⸗ G8or. In der aten Figur der zweyten Kupffer⸗Tabelle ist eine Muͤhle mit 
ner noch andern einem Eymer⸗-Krantz vorgestellet, so ebenfalls durch die Wuͤrckung des Windes zur Was— 
Wind⸗Ruͤhle um ser⸗Schoͤpffung dienlich, und zu der Austrocknung eines waͤsserigten Erdbodens sehr nußz 
in Maͤsserichtes lich seyn kan. Sie bestehet aus einer Welle ED., an welche die Wind Fluͤgel 606 
deeheanu angebtacht sind. Die Wele selbst Sd drehet sich in zweyen rten von Sattein T. und 
e 2. herum, und hat darbdey eine solche Laage, daß sie den runden unbeweglichen Well⸗ 
Fig.4. & Baum A gantz nicht beruͤhret, als um welchen sich die gantze Machine herum bewegen 
laͤsset, damit sie sich ebenfalls von selbst vermoͤge der Wind⸗Fahne nach dem Wind rich⸗ 
ten koͤnne. Aus eben dieser Ursach, muß zu dieser Muͤhle unten ein voͤllig Circul⸗runder 
Graben BB gegraben werden, damit der Eymer⸗Krantz uͤberall in der Ruͤnde herum 
eines theils unter Wasser stehe. Die Welle CD muß von C an biß an das Ende D 
ausgebohret seyn, damit das Gewaͤsser, welches der Eymer⸗Krantz in die Hoͤhe brin— 
get, aufgefangen, und in derselben biß an die Circul⸗runde Rinne K fortgeleitet wer— 
de. Diese Binne KK, stehet auf Pfaͤhlen , welche durch Ft. Andreas⸗Creutze mitein⸗ 
ander verbunden sind, damit die Boͤhre D, es mag auch die Muͤhle nach was fuͤr einer 
Gegend stehen als sie will, dennoch ohne allen Verlust das Gewaͤser in dieselbe ausgies⸗ 
sen koͤnne. Damit man nun auch verhindere, daß die andere Roͤhre F, als weiche das 
in der Rinne KK befindliche Gewaͤsser auffaͤngt, um es an einen gefaͤlligen Ort hinzu 
leiten, der Bewegung derer Wind⸗Fluͤgel nicht im Wege stehen moͤge , wann solche ohn⸗ 
gefehr auf diese Seite kaͤmen; Macht man daselbst einen ordentlichen Heber Er, damit 
die Wind⸗Fluͤgel ungehindert vorbey gehen koͤnnen. Das einige will ich annoch —355 — 
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