Full text: Siebende Ausgabe der Ubersetzung. Benebenst 8. Kupfer-Tabellen (Erster Theil, Drittes Buch. Erstes, zweytes und drittes Capitel)

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Zweytes Capitel. Von der Ermessung des Wind⸗Stosses. 41 
9. 864. Hier folget nun noch eine andere Wind⸗Muͤhle, fast auf die Art, wir Beschreibnng ei⸗ 4. 
die vorige, ein duͤrres Erdreich mit Huͤlffe derselben anzufeuchten, so keine —* et een Aα ⸗ 
findung ist. Die zweyte Figur ist der Grund-⸗Riß des Fundaments eines auf gehoͤrige duͤrres Erdreich 2 152 
Tieffe gegrabenen Brunnens um in demselben das Gewaͤsser eines Baches oder Fluf⸗ anzusenchten oder 
ses aufzufangen, weshalben derselbe dann auch auf einen andern Graben zutrifft, aus du waͤssern. 
welchem das Gewaͤsser durch den kleinen Zugang AB in den Brunnen hinein fliesset. 
Die erste Figur ist ein Durchschnitt so wohl dieses Brunnens als auch der gantzen Ma- 
chine uͤberhaupt. Die Schwelle C dienet, um in derselben eine Pfanne einzulegen, 
in welcher ein an die Schwelle Debefestigter Zapffen sich herum drehet. Diese 
Schwelle Debefindet sich an einem Gatter DEE, so aus zweyen Lothrecht stehenden 
mit Quer⸗Hoͤltzern G verbundenen Balcken E, Kbestehet, welche oben an ein Cylinder— 
oder Waltzen-foͤrmiges Stuͤck Holtz Faanstossen. Dieses Stuͤck Holtz Fedrehet sich 
in einem hoͤltzern Sattel HIeherum, welcher mit 8. Streben Kuverbunden, und oben 
auf fest ruhet. Unten sind diese Streben Kabermalen in eine Circul⸗runde Schwelle 
LM verzapffet, welche auf den Rand des Brunnens zu liegen kommt, und man nir⸗ 
gends deutlicher als in der vierdten Figur sehen kan. Diese gantze von Zinmerhou 
verfertigte Ruͤstung ist unbeweglich, und dienet zu nichts, als daß sie den obern Thei 
der Machine tragen muß, welcher zusammt dem Gatter DEE, beweglich ist, und sich 
boͤllig vermoͤge der Wind-Fahne O uͤberall nach dem Wind richten kan. Der 
Schwantz oder die Buthe dieser Wind-Fahne ON bestehet aus einem 4. Zoll dicken 
StuͤckHoltz, so von Nbiß B, 12. Zoll breit ist, und dabey gantz Waagrecht auf die platte 
Seite zu liegen kommt. Der Theil PO ist weit leichter als der andere Np, welcher 
anumgaͤnglich eine gewisse Staͤrcke haben muß, damit er mit dem waltzen foͤrmigen 
Stuck Holtz bey Fverbunden werden koͤnne. Durch diese Wind-Ruthe und zwar durch 
den Theil NP gehen derer beyden Docken Gihre Zapffen K, Kävoͤllig hindurch, und 
werden unten mit Schließ⸗Keilen verschlagen. Diese Docken Q. Qtragen die Welle 
8T., an welcher die Wind⸗Fluͤgel V. V befestiget sind. Aus dieser Beschreibung ist 
genugsam abzunehmen, daß, so bald als der Wind gegen die Wind-Fahne stoͤsset, also⸗ 
dald auch das Gatter DEE so wohl als die Welle 87 sich herum drehen muͤssen, und 
die gantze Machine sich also jederzeit von selbst in die Direction des Windes versetzen 
muß. 
Mitten an der Welle 8 7T ist ein klein Treib-Rad X, welches zwey Hohl⸗Kehlen 
hat, die auf dessen Kante parallel ausgedrehet sind, damit man in dieselbe zwey Seile 
oder Ketten ohne Ende einlegen koͤnne. Diese Seile gehen hier seitwarts so wohl 
durch das Stuͤck der Wind⸗Fahne NDP, als auch durch das Stuͤck Holtz F hindurch, 
weshalben eins wie das andere mit einem Loch versehen ist. (Fig. 15.) An diesen Sei— 
len henget unten voͤllig frey eine besondere Art von einem Getriebe, oder von einer hoh⸗ 
len Waltze ab, welche eine sogenante Kasten⸗Kunst traͤget, deren Wuͤrckung aus dem 
folgenden zu ersehen. 
So bald als die Welle 87 das kleine Treib⸗Rad X herum drehet, alsobald 
treibt auch das letztere die hohle Waltze ab herum, folglich kommt auch zugleich die 
Rasten⸗Kunst in ihren Gang, schoͤpffet unten Wasser, bringt es in die Hoͤhe, und 
giesset es alsdann in den innern hohlen Theil der Waltze ab aus. Die Einrichtung der⸗ 
selben ist in der 9. 10. 11. und 12. Figur deutlicher vorgestellet. Die urte Figur ist ein 
Aufriß von der Kante der Waltze. Die 10. Figur ist ein Durchschnitt der vorher 
gegangenen Figur, laͤngst der Axe genommen. Die gte und 12te Figur sind wiederum 
zwey andere Durchschnitte, so ebenfalls Lothrecht nach der runden Ansicht abgetragen 
worden. Aus diesen Zeichnungen laͤßt sich sattsam ersehen, daß diese Waltze aus zweyen 
etwas groͤssern Treib⸗ Raͤdern CD zusammen gesetzet ist, die ebenfalls auf ihren Ran⸗ 
ten mit Hohl⸗Rehlen, an statt der Welle aber nur mit runden Loͤchern E, Kversehen, 
und durch 8. Bretter oder Pfosten F zusammen verbunden sind. Diese Pfosten formi- 
ren eben so viele offene Faͤcher, die alle auf die Circumferenz des Loches E, E zu lauffen. 
Gerad durch diesen gleichsam hohlen Cylinder E, E, gehet eine kleine kupfferne Rinne GH 
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Riß, uͤnd in der sten im Durchschnitt deutlicher verzeichnet sind. Diese Binne, als 
welche gleichsam an dieser Waltze die Stelle einer Welle vertritt, ist mit denen Lothrecht 
stehenden Balcken E, E, des gedachten Gatters DEE (Fig. 1.) fest verbunden, und 
gehet voͤllig durch beyde hindurch, wie es die 14. und 16. Figur klar anzeigen. Diese 
achteckigte Waltze kommt der éten und gten Figur gemaͤß zwischen den Raum CD zu 
stehen, und drehet sich voͤllig um die Rinne herum, ohne solche fast zu beruͤhren, weilen 
sie an denen Seilen haͤnget, von denen wir nunmehro auch reden wollen. 
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