Full text: Siebende Ausgabe der Ubersetzung. Benebenst 8. Kupfer-Tabellen (Erster Theil, Drittes Buch. Erstes, zweytes und drittes Capitel)

44 Wasser⸗Bau⸗Kunst. Drittes Buch. 
Beschreibung ei— 8. 866. Der Bolben an dieser Plompe ist eine Art von einem umgekehrten 
es Kolbens an abgeschnittenen Kegel O PRKL, welcher zu oberst mit einem Stuck Leder umgeben. 
einem gemeinen Dieses Stuck Leder wird mit ein oder zwey Reihen Naͤgeln angenagelt, und zwar einer 
3 oder Euck⸗ so nahe an dem andern, daß sie einander fast beruͤhren: Es muß auch darbey so ange⸗ 
vnd bracht werden, daß es aufwarts, wie ein Trichter etwas weiter ist, als unten, und 
so man den Kolben etwan in den Stiefel einstossen will, derselbe sehr gedraͤng hinein 
zehe. Der Diameter der StiefelMuͤndung muß um . eines Zolls oder um 2. Linien 
kleiner seyn. Solche Arten von Kolben werden von Hagbuͤchen oder Erlen⸗Holtz ge⸗ 
macht, anerwogen diese dem Reissen oder Spalten nicht so sehr unterworffen, als die 
andern, Man beschlaͤgt sie an ihren beyden Kanten mit eisernen Ringen, damit sie 
desto laͤnger dauren. Ein jeder solcher Kolben bekommt ein Loch in der Mitte K ML, 
welches laͤngst der Axe desselben ausgebohret, und mit einer Blappe oder Ventil N, 
wieder verschlossen wird. Diese Klappe bestehet aus einem Stuͤck Leder, welches oben 
an dem Koiben ins Holtz befestiget werden muß, und deshalben einen Schweiff, N 
(ig. 3.) bekommt, der zugleich die Stelle eines Gewindes oder Charniers vertritt. 
Es muß auch diese Klappe von solcher Groͤsse seyn, daß, wenn sie auf dem Kolben O PXL 
auflieget, sie rund herum einen halben Zoll uͤber dem Umfang des Loches Mhervor rage. 
Man bedecket auch noch dieses Leder wegen des gewissern Schlusses, mit einer bleyern 
Platte. Der Kolben selbst bekommt endlich auch einen sogenannten Buͤgel O QP, 
der zusammt dem Kolben aus einem Stuͤck Holtz geschnitten, und innerhalb nach der 
Figur O R ausgehoͤhlet wird. An diesen Buͤgel O Qb wird alsdann die eiserne 
Kolben⸗Stange Ra, befestiget. Auf der zweyten Kupffer⸗Tabelle ist dieser Kolben, 
Fig. 11. und 12. annoch deutlicher vorgezeichnet zu sehen. 
Beschreidung der. . 867. An dem Ort EE, wo nemlich der Stiefel und die SaugBoͤhre 
sainen uapee, zusammen stossen, ist noch eine andere runde Oeffnung H, welche ebenfalls durch eine 
n thsttn ete Blappe Gwiederum verschlossen wird. In der 2.3. und zten Figur habe noch 
din sedonge hesondere Zeichnungen von dieser Klappe beygefuͤget, bey deren Erklaͤrung ich mich noch 
Tabi. etvwas aufhalten will. Die Saug-⸗Boͤhre AB, hat zu oberst eine in der vierdten Figur 
Fig. 1.2.3. g4. angedeutete Platte, die allezeit von eben dem Metall ist, wie die Saug⸗Roͤhre, weilen 
eines wie das andere in einem Guß gemacht wird. Diese Platte besitzet aber in der 
Mitte eine runde Oeffnung H, von welcher wir allbereit schon Meldung gethan haben, 
uͤnd weilen der Diameter dieser Platte groͤsser ist, als der PBiameter der Saug-Roͤhre; 
so formiret der hervor ragende Theu einen Rand, den wir oben mit dem Namen 
Lappen beleget, und in der Figur durch den Zwischen-Raum EG und IB derer beyden 
concentrischen Circul verstanden werden muß. Auf diesen Rand kommt nun eben 
eigentlich ein lederner Hing zu liegen NXL, aus welchem man aber noch ein Stuͤck, NL. 
ausschneidet, um daselbst den Schweiff der ledernen Klappe einlegen zu koͤnnen, wie 
solches in der dritten Figur wahrzunehmen, als woselbst dasjenige Stuck Leder, wel⸗ 
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an, daß der Diameter der Klappe zwar kleiner, als der Diameter von Op oder 61 
(Fig. 4.) jedoch aber auch groͤsser, als der Diameter der Oeffnung H, (Fig. 1.) damit 
sie sich um so fester auf den untern Rand EE anschliessen koͤnne. Durch die zweyte Figur 
hat man so viel anzeigen wollen, daß, wenn man den untern Rand des Stiefels auf den 
in der dritten Figur angezeigten mit denen Ledern belegten Rand, und also den Stiefel 
auf die Saug⸗Roͤhre auffsetzet, so wohl der KRlappen⸗Schweiff N, als der runde leder⸗ 
ne Ring O Q sich in denen Rand⸗-Platten oder sogenannten Lappen eingeschlossen 
befinden, worauf diese alsdann vermoͤge derer Schrauben und Schrauben⸗Mutter fest 
aneinander geschraubet werden, wie wir oben schon angesuͤhret haben. 
Es muß auch nicht weniger dasjenige Stuͤck Kisen oder Kupffer R, mit wel⸗ 
chem die Klappe 16 aus dieser Ursach beleget ist, um derselben einige Schwehre zu 
verschaffen, damit sie sich desto hurtiger zuschliessen koͤnne, eine ordentliche etwas erha⸗ 
bene Circul-Ruͤndung bekommen, und im Diameter auch ein wenig groͤsser seyn, als 
das Loch H, vornemlich muß hierauf bey Druckwercken wohl gesehen werden, damit 
ein⸗ dergheichen Klappe wegen des gewaltigen Drucks, so sie auszustehen hat, sich nicht 
iegen koͤnne. 
Auf was Art die 4. 868. Wenn man den Kolben in die Hoͤhe ziehet, laͤsset er einen grossen lee⸗ 
Schwehre der at. ren Raum 18 76 hinter sich, in welchem nichts, äls eine verduͤnnete Lufft uͤbrig blei⸗ 
—A— g bet. Weilen nun alsdann die in der Saug⸗Roͤhre BA enthaltene Lufft mit der in der 
eereee Kolben-Roͤhre oder in dem Stiefel D.C verduͤnneten Lufft, nicht mehr im Gleich⸗Ge⸗ 
un seicen brin wicht stehet 6. 814.); so erhebet die erstere vermoͤge der Gewalt ihrer stemmenden 
get. Kraͤfft alsobald die Klappe G, als welche anfaͤnglich die in denen beyden Roͤhren enthal— 
Fab. 1. Fig. 1. tene Lufft voneinander abgesondert hielte, breitet sich in dem Raum 18T G aus r—p 
verse⸗
	        
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