Full text: Siebende Ausgabe der Ubersetzung. Benebenst 8. Kupfer-Tabellen (Erster Theil, Drittes Buch. Erstes, zweytes und drittes Capitel)

46. Wasser-Bau⸗gunst. Drittes Buch. 
sers, 12. biß zu oberst an die Klappe Nenthalten, welchen wir alsdann durch die Flaͤche 
der innern Circul⸗Ruͤndung der Saug⸗Roͤhre dividiren koͤnnen, damit wir diejenige 
Hoͤhe bekommen, die diese Roͤhre haben wuͤrde, wenn sie von einem Ende biß zu dem 
andern gerad ausgienge. Wir muͤssen hierauf nicht weniger auch denjenigen Raum⸗ 
Gehalt suchen, den der Kolben im Auf- und VNiedersteigen durchwandert, und solchen 
ebenfalls durch die innere Circul⸗Ruͤndung der Saug⸗Roͤhre dixidiren; so giebt alsdann 
der Quotient die Hoͤhe des im Stiefel statt habenden leeren Raums an, und zwar in 
Gestatt einer solchen Roͤhre, deren Diameter eben so groß ist, als der Diaméter der 
Saug⸗Roͤhre. Die Verhaͤltnis dieses letztern Quotientens zu dem ersten, giebet also⸗ 
hald diejenige Verhaͤltnis an, welche hier zwischen dem innern Raum⸗Gehalt des Stie⸗ 
feis, (so weit nemiich die eigentliche Reib Flaͤche des Kolbens auf und nieder steiget), 
und dem innern Raum⸗Gehalt der Saug-⸗Roͤhre statt hat. Um also die beyden Glie⸗ 
der einer dergleichen Verhaͤltnis so arzuwenden, daß sie zu einem Exempel dienen koͤn⸗ 
nen, wollen wir annehmen, als haͤtten wir vor den ersten Quotienten 26. Schuh, vor 
den andern aber 6. Schuh gefunden. Addiren wir dannenhero diese beyden Zahlen zu⸗ 
Ammen; so bekommen wir 32. Schuh, unter denen wir nichts anders, als den innern 
Raum Gehalt der Saug-⸗Roͤhre zusamt dem Gehalt desjenigen leeren Raums, der von 
—V duͤrffen. Folglich verhaͤlt sich 
die in der Saug⸗Roͤhre eingeschlossene erste natuͤrliche Lufft, zu demjenigen Grad der 
Berduͤnnung, in welcher sie sich nach dem allerersten Kolben⸗-Zug befindet: wie sich die 
Zahl 26. zu der Zahl 32. verhaͤlt (9. 801.). 
Nunmehro wollen wir voraus setzen, als waͤr c die Schwehre der Atwosphæræ, 
und also ein gleichguͤltiger Werth von einer z1. Schuh hohen Wasser⸗Saͤule, nicht 
veniger, als waͤr x diejenige Hoͤhe, auf welcher das Gewaͤsser in der SaugRoͤhre 
gleich bey dem ersten Kolben⸗-Aufzug steigen moͤchte, und endlich a waͤr — 26, und 
d waͤr — 32. Gesetzt, der Kolben waͤr in die Hoͤhe gezogen worden; so wuͤrde also 
die durch dausgedruckte Verduͤnnung der Lufft mit der durch c ausgedruckten Lufft⸗ 
Saͤnle im Gleich⸗Gewicht stehen, in so fern man nemlich die letztere der Hoͤhe nach um 
so viel verkuͤrtzet als das Gewaͤsser in der Saug⸗VRoͤhre gestiegen, oder b wuͤrde mit 
x vuͤrcklich im Gleich⸗Gewicht stehen, wenn dasjenige Gewaͤsser, welches in die 
Saug⸗Roͤhre hinauf steiget, den unterhalb dem Kolben oben angezeigten Lufft⸗Gehalt 
micht uͤnd zwar um so viel verringerte, als es dem Gehalt nach Raum einnimmt: Denn, 
wir haben in dem kaum vorher gegangenen go angemerckt, daß das steigende Gewaͤsser 
die Lufft vor sich her in die Enge treibet. Und also muß die Verduͤnnung der Lufft keines 
weges mehr durch b, sondern vielmehr durch b — x ausgedruckt werden. Es wird 
aber auch noch aus dem 814. und 815. so bekandt seyn, daß das product aus demjeni⸗ 
gen Raum, welchen die Lufft einnimmt, in die Last, die sie traͤget oder haͤlt, jederzeit 
dem Product aus demjenigen Raum, in welchen sie sich verduͤnnet oder ausgebreitet 
hat, in diejenige Last, deren ihre stemmende Krafft alsdann vermoͤgend ist, vollkommen 
gleich fey, Folglich muß allerdings auch das Product aus dem Gehalt von der in der 
Saug Roͤhre enthaltenen natuͤrlichen Lufft, in eine 31. Schuh hohe Wasser⸗Saͤule, 
nemlich hier ac, dem Product aus b — x in c gleich seyn. Mithin bekommen 
wir also ac bc Ox — bx X oder auch ac bCMxxV—- cx— bx. 
Nehmen wir hierbey b 2ad an; so bekommen wir also a — AxV— 2dx, 
der auch ac d — be — xx— 2dx — dd, und endlich — d — 
Vscd Ibc. Diese letztere Gleichung will nun aber so viel sagen, daß bey 
dem allerersten Kolben-Aufzug das Gewaͤsser in der Saug-VRoͤhre ohngefehr auf 
3. Schuh und 4. Zoll hoch zu steigen vermoͤgend sey. Auf gleiche Art laͤßt sich auch fin⸗ 
den, wie hoch es bey jedem widerhohlten Kolben-Aufzug von neuen steigen werde, jaso 
gar auch, wie viel mal der Kolben in die Hoͤhe gezogen werden muß, ehe das Gewaͤsser 
anfaͤngt sich in den Sammel-⸗Kasten zu ergiessen. Ich will mich aber hierbey nicht weiter 
zufhalten, anerwogen diese Untersuͤchungen mehr zur Curiositaͤt als in Praxi Nutzen 
schaffen. Es ist genug, daß ich hier angewiesen habe, wie man sich bey solchen Erfor⸗ 
schungen verhalten muͤsse. 
Beschreibung ei⸗ 4. 870. Was diejenigen Plompen anbelangt, die unter dem Namen derer 
nes sogenannten Druckwercke verstanden werden, sind deren Theile von denen Theilen derer Saug⸗ 
dreee wercke wenig unterschieden, ausser daß sie nur in der Laage und dem Ort nach anders 
sehet aher eingerichtet sind, wie solches aus der fuͤnfften Figur genugsam abzunehmen. Man siehet 
F. Figs aus der Figur schon, daß die Rolben⸗Rohre oder der Stiefel AB CD voͤllig in dem 
Gewaͤsser stehet, welches man in die Hoͤhe zu heben begehret, und dessen — 
hier durch die Linie 2, 3, angezeiget ist. Der Stiefel ist mit einer Aufsatz⸗ oͤhhre 
BGHC vermittelst derer sogenannten Lappen und Schrauben dertibetetn 76 
ussatz⸗
	        
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