Full text: Siebende Ausgabe der Ubersetzung. Benebenst 8. Kupfer-Tabellen (Erster Theil, Drittes Buch. Erstes, zweytes und drittes Capitel)

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Drittes Capitel. Von der Theorie derer Wasser⸗Plompen. 53 
welche das Gewaͤsser eintritt, viel groͤsser ist, als die Oeffnung 1,. durch welche es wie⸗ 
der seinen Ausgang nimmt, nothwendig der Kolben Ceine weit groͤssere Menge Gewaͤs—⸗ 
ser herbey treiben muß, als dessen wuͤrcklich zu der nemlichen Zeit in der Aufsatz-Roͤhre 
um Steigen gelangen kan. Da nun aber die Klappe Hsich eben so vielmal zuschlies—⸗ 
set, als so offtmal der Kolben C herunter gezogen wird; so ist gantz natuͤrlich, daß so 
bald nur die in dem Windfang oder Wind-⸗Röohr enthaltene Lufft eine solche Stem⸗ 
nungs⸗Krafft erhalten hat, die diejenige Stemmungs-Krafft weit uͤbertrifft, welche die 
aum gedachte Lufft mit der Schwehre einer solchen Wasser⸗Saͤule, so die gantze innere 
Ruͤndung oder Muͤndung des Windfangs zur Grund-Flaͤche und die gantze Hoͤhe der 
Aufsatz⸗Roͤhre zur Hoͤhe haͤtte, ins Gleich⸗Gewicht setzen wuͤrde, diese auf solche Art in 
die Enge getriebene Lufft sich gegen die Ober-Flaͤche des Gewaͤssers mit grossen Nach— 
druck stemmen, und solches zwingen muß, daß es aus dem obern Wasser⸗Paß 5. 6. biß 
auf den niedrigen Wasser⸗Paß 7. 8. herab weiche, und biß zu oberst in den Sammel⸗ 
Kasten hinauf steige. Weilen nun uͤberdem auch der innere Diameter des Wind⸗ 
Kohrs XVTZ den innern Diameter der Aufsatz⸗-Réöhre W Tan Groͤsse weit uͤbertrifft; 
so ist es mehr als zu viel, wenn in dem Wind-VRohr die Ober-Flaͤche des Gewaͤssers 
auch nur einige Zoll herab faͤllt, und dadurch doch wenigstens so viel Gewaͤsser herbey 
schafft, als dessen wehrender Zeit, da der Kolben sauget oder herab gezogen wird, 
wuͤrcklich in den Sammel⸗Kasten einzudringen vermag. Und solchergestalt muß dann 
also nothwendig das Gewaͤsser ohne Absetzen in die Hoͤhe steigen, weilen es schon genug 
ist, wenn der Kolben, so offtmal als er hinauf steiget, jedesmal zweymal so viel Gewaͤf⸗ 
ser hinein treibet, als ohngefehr in eben der Zeit durch die Oeffnung J wieder hindurch 
dringen und in der Aufsatz-Roͤhre in die Hoͤhe steigen moͤchte. 
Damit die Lufft sich nun auch jederzeit bey nahe in dem vortheilhafftigsten Grad 
der Verdickung erhalte, und nicht etwan ungleich mehr an ihrer Stemmungs⸗Krafft 
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cipient oder Windfang mit einer kleinen Boͤhre versehen, die mit einer Klappe ver⸗ 
schlossen, und zugleich mit einem solchen Gewicht beschwehret ist, welches mit dem 
Nachdruck der Stemmungs-⸗Krafft, den eigentlich die in die Enge getriebene Lufft besi— 
zen soll, in Verhaͤltnis stehet, da dann nothwendig vermittelst dieser Klappe ein bestaͤn⸗ 
diges Gleich⸗Gewicht zu erhalten stehet. 
4. 882. Man hat bey denen bis anhero angefuͤhrten unterschiedlichen Arten de⸗ Anmerckungen 
rer Wasser⸗Plompen wegen ihrer Eigenschafften annoch mancherley zu bemercken, nem⸗ von den Vorthei⸗ 
lich, daß die Rolben⸗ und Klappen⸗Leder gantz nicht mehr oder wenigstens sehr schlecht naed anaehe 
oed ihrtge thun wollen. wenne sie bey warmen Wetter ein utrocknet anfangenoder dathrhite tu 
etwan die Plompen nicht bestaͤndig fort im Gang unterhalten werden koͤnnen: Weßhal⸗ Hlompen. 
den man alsdann sich genoͤthiget siehet, von oben Wasser in die Plompen hinein zu gies⸗ 
sen, um die Leder wiederum anzufeuchten, welches vornemlich bey denen Saugwercken 
geschehen muß, die wir hier in der ersten Figur angezeiget haben. Die vereinbarten Tab. 1. Fig. 1. 
Saug⸗ und Druckwercke sind nicht weniger fast eben so wohl diesen Ungemaͤchlichkeiten 
unterworffen, wofern sie nicht gaͤntzlich unter Wasser zu stehen kommen, wie es in der 
Ften und ĩaten Figur angemercket worden. Es ist solches aber keine geringe Beschwer⸗ 
lichkeit, sie so tieff unter das Wasser zu stellen, weilen es viele Muͤhe und und Arbeit 
macht, solche allemal so tief heraus zu heben, wenn an ihnen etwas zu arbeiten giebet, 
es sey nun, daß man die Leder verneuern oder die Klappen, Ventile und Kolben pu⸗ 
zen will, auf denen sich in die Laͤnge mehrentheils etwas Schlamm zu setzen pfleget. 
Andererseits haben auch die Saugwercke fast bestaͤndig etwas mangelhafftes an 
sich, wegen des Schlusses oder Vereinigung derer BRohren, welche sich niemalen so fest 
neinander setzen lassen, daß an denen Orten, wo sie zusammen stossen, nicht etwas 
bufft, so es auch noch so wenig waͤre, mit eindringen sollte. Desgleichen, wenn die 
Rolben⸗Leder nicht feucht genug sind, will der Kolben die innere Ruͤndung des 
Stiefels nicht nachdruͤcklich mehr angreiffen, und solchergestalt hoͤrt alsdann, weilen 
die Lufft zwischen dem Stiefel und Kolben eindringet, das Saugen gar auf, zumal 
wenn der Stiefel hoch stehet, oder das Saugwerck das Gewaͤsser zu hoch heben muß: 
Weßhalben dann wohl acht zu haben, daß man die Saug⸗Hoͤhe so niedrig mache, als 
nur moͤglich seyn will, oder deutlicher, daß man den Stiefel so nahe an die Ober⸗Flaͤche 
desjenigen Gewaͤssers, so man in die Hoͤhe heben will, anstelle, als es sich nur immer 
will thun lassen, und gantz weiter nicht quf die gaͤntzliche Schwehre der Atmosphæræ 
sehe, welche ausser einigen gewissen Umstaͤnden und Bedingungen, so doch selbst sehr 
seiten zu schulden kommen, statt haben kan, wie wir hiervon im folgenden mit mehrern 
gedencken werden. Es ist indessen schon genug, vorjetzo nur so viel anzufuͤhren, daß je 
niedriger das Saugwerck stehet, je geschwinder das Gewaͤsser in die Hoͤhe steiget, und 
je besser erhaͤlt es die Leder in der noͤthigen Feuchte. Damit 
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