78 Wasser⸗Bau⸗Kunst. Drittes Buch.
Dieses ist also der Grund, warum der Herr Parent Erwehnung thut, daß, je
kleiner die Hoͤhe der Saug⸗Roͤhre unter ihrer natuͤrlichen Hoͤhe angenommen worden,
je vollkommener das Saugwerck seyn werde (59. 911.)., Weilen es inzwischen aber gantz
unnoͤthig, solche Hoͤhe kleiner anzunehmen, als sie eigentlich seyn muß; so wollen wir
nunmehro doch untersuchen, wie weit die Saug⸗Roͤhre ihrer Hoͤhe nach verringert wer—
den kan, damit das Gewaͤsser, so bald es die Klappe Ferreichet hat, so gleich nach dem
ersten folgenden Kolben⸗Zug, biß auf eine gewisse verlangte Hoͤhe MNin den Stiefel
hinauf steigen muͤsse.
Negul„um die . 229. Weilen die Oeffnung des Kolbens K, zugleich auch einen Theil des
— 38 schaͤdlichen Raums CFGD ausmacht, angesehen sie den Gehalt desselben vermehret;
dedcen danne so wollen wir annehmen, als waͤr der Diaméter dieser Oeffnung K, 3. Zoll, der Diame-
das Gewaffer in ter der Saug-Roͤhre eben so viel „ die Hoͤhe dieser Oeffnung 1K, 4. Zoll, der Diaweter
den Stiefel auf des Stiefels 9. Zoll, die Hoͤhe des schaͤdlichen Raums GD, 8. Zoll, und, endlich die
eine begehrte Hoͤ Hoͤhe des Kolben-Zuges, GB. 24 Zoli. Reduciren wir nunmehro die Muͤndung des
ehinauf steigen Stiefels auf die Muͤndung der Saug⸗Roͤhre; so bekommen wir 18. Schuh vor die
an Fis. a4. Hoͤhe des Kolben⸗Zugs, und 6. Schuh vor die Hoͤhe des —AV
3. Flg. 4. wir zu dieser Hoͤhe von 6. Schuhen annoch die Hoͤhe des Lochs K, nemlich 4. Zoll hin⸗
zu; so ist demnach also der Werth von ⸗ — 31, von d — 18, und vonc — 6,
und vermoͤge der angefuͤhrten Formul a , erhalten wir nach geendigter Be⸗
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rechnung, 22. Schuh, 6. Zoll vor die natuͤrliche Hoͤhe der Saug-Roͤhre.
Verlangen wir nunmehro, daß das Gewaͤsser, nachdeme es vorhero biß an die
Klappe Eherauf gesauget worden, unmittelbar nach dem darauf folgenden ersten Kol⸗
ben Zug biß auf die Hoͤhe MN, nemlich 4. Zoll hoch, in den Stiefel hinauf steigen solle;
so erwege man nur, daß weilen wir vermoͤge der vorher gegangenen Berechnung, 224.
Schuh vor die Hoͤhe der Saug-Roͤhre erhalten haben, nothwendig also noch 83. Schuh
vor die Hoͤhe derjenigen Wasser⸗Saͤule uͤbrig seynd, welche mit der in dem schaͤdlichen
Raum euthaltenen Lufft im Gleich Gewicht stehet, nachdem sich nemlich diese Lufft vor⸗
hero biß in den Stiefel ausgebreitet hat. Man erwege noch ferner, daß kaum gedachte
dufft, weilen sie sich aledann in dem Raum MABN eingeschlossen befindet, an ihrer
Stemmungs-Krafft ungleich staͤrckern Nachdruck besitzet, als vorhero, da sie in dem
Raum CABD eingesperret war, und zwar in der verkehrten Verhaͤltnis (in relatione
nrersa) der Verringerung ihres Cubischen Raum-Gehalts (9. 812. und 813.), nemlich,
wie 215 sich zu 245, verhaͤlt, weilen wir, wenn wir den Raum CMND in Ansehung
seiner Muͤndung auf die Muͤndung der Saug Roͤhre reduciren, vor die Hoͤhe desselben NB,
an statt derer 4. Zoll, die wir ihr anfaͤnglich beygeleget, vielmehr 3. Schuh bekommen,
welche von 247. Schuhen abgezogen werden muͤssen. Multipliciren wir nunmehro 243.
Schuh durch 85. Schuh, und dividiren das erhaltene Product durch 214. Schuh; *
finden wir ohngefehr 9. Schuh, 9. Zoll, vor die Hoͤhe derjenigen Wasser-Saͤule, wel⸗
che ein gleichguͤlttiger Werth desjenigen Theils der Schwehre der Atmosphærr ist, wel⸗
cher das Gewaͤsser auf die begehrte Hoͤhe zum steigen bringen muß. Ziehen wir hierauf
diese 9. Schuh, 9. Zoll, von 31. Schuhen ab, bleiben 21. Schuh 3. Zoll vor die ge⸗
suchte Hoͤhe der Saug- Roͤhre uͤbrig. Alsdann sind wir wuͤrcklich versichert, daß das
Gewaͤsser bey ferneren fortplompen dem Kolben bestaͤndig unmittelbar folgen muß, wie
wir es allbereit schon im 790. So erklaͤret haben.
Aufloͤsung der 9. 930. Nunmehro komme ich wieder auf die Untersuchung derer Aufgaben
zweyten Aufgabe des Herrn barent. In der andern Aufgabe ist die Hoͤhe des Kolben-Zugs und die Hoͤhe
d Deizren der Saug Roͤhre gegeben, und soll die Hoͤhe des schaͤdlichen Raums gefunden wer—
p ee den. Bedienen wir uns hierzu der nemlichen allbereit schon angezeigten Formul
Umstand Ib x, und nennen anbey die Hoͤhe der Saug-Roͤhre, p, und die Hoͤhe des
Tab. 3. Fig. 4. .c
schaͤdlichen Raums, y, setzen alsdann p an statt x, und y an statt c in die Formul; so
heißt solche also: a d — p. Suchen wir vorijetzo den Werth von y, nemlich:
b y
ab — bp — py, oder ab — pb — py, und endlich ab — pb — y,
— — P
oder auch — b 5; so zeiget diese letztere Gleichung eben diejenige Be⸗
P
rechnung an, welche der Herr Parent in der zweyten Aufgabe vorschreibet, nemlich sie
verlangt, daß, wenn man die Hoͤhe des schaͤdlichen Raums zu wissen begehre, man *
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