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Von Verbesserung derer Parisischen Wasser⸗Plompen. 17
Der untere Theil der Kapsel endiget sich mit zweyen Ohren oder Backen IL,
welche mit Loͤchern versehen, damit man einen Boltzen oder starcken Nagel .M hin-
durch stecken koͤnne, der darzu dienet, um eine Gabel NO an denselhen anzuschieben,
deren Stiehl P eigentlich nichts anders, als die Kolben⸗Stange ist, welche dann
zantz frey und ungezwungen sich um den Boltzen herum bewegen kan. Wenn also
der Kolben in den Stiefel eingeschoben worden, und die Waage⸗Balcken oder Kur⸗
beln bringen die Kolben⸗Stange aus ihrer senckrechten Direction heraus; So erhaͤlt
sich der Kolben in derselben, und laͤßt der Kolben⸗Stange alle die schraͤgen Wen⸗
dungen annehmen, welche die Wuͤrckung der Machine hervorbringen kan, ohne daß
der Kolben den geringsten Zwang deshalben leiden darf, welches dann der dritten Be⸗
dingniß Genuͤge leistet. . .
Weilen die ledernen Ringe auf⸗ und uͤbereinander zu liegen kommen; So ent⸗
stehet aus ihnen zusammen ein solcher Coͤrper, der ungleich fester ist, als wenn nur der
gemeinen Gewohnheit nach, ein einfach lederner Saum um die Kapsel herumlief,
weilen das Leder an seinem Schnitte eines weit groͤssern Widerstandts vermoͤgend,
als an dessen Flaͤche. Ausser dem ist auch die Anstemmung gegen die Flaͤche des Stie⸗
jels weit vollkomener, massen in eben dem Maaß, wie sich das Leder durch das bestaͤn⸗
dige Anreiben abnutzet, solches so zu sagen, von denenjenigen zunechst anstossenden Thei⸗
en von neuen ersetzet wird, die herfuͤr⸗ oder herauswarts gestossen werden, um aus
demjenigen Zwang herauszukommen, in welchen solche zusamen gepresset worden sind;
gestalten dasjenige Gewaͤsser, so sie in sich gezogen haben, dieselben begierig macht,
zinen weit groͤssern Raum⸗Gehalt einzunehmen als vorhin: Und weilen sie sich sonst
nirgends hin, als gegen die Flaͤche des Stiefels ausdehnen koͤnnen; So thun solche
jange Zeit gute Dienste, ohne daß man genoͤthiget ist, solche so offt zu erneuern, und
dieses um so viel mehr daher, weilen sie auf keiner Seite mehr auszustehen haben,
als auf der andern: Wodurch dann also auch die vierdte Bedingung erfuͤllet wird.
Weilen die Kapsel dieses Kolbens von Kupfer ist, wird man dessen innere Muͤn⸗
dung allezeit wenigstens eben so groß machen koͤnnen, als die Muͤndung der Saug⸗
Roͤhre: Und weilen die Muͤndung des Ventils so angenommen wird, als sey solche
yon eben der Groͤsse, als die innere Muͤndung der Kapsel selbst; So ersehen wir hier⸗
aus, daß, wenn der Kolben in seinem Niedersteigen begriffen, wenigstens so viel Ge⸗
vaͤsser durch die Ventil⸗Oeffnung hindurch dringen koͤnne, als der Kolben hinauf⸗
treiben soll, wenn er wieder in die Hoͤhe steiget, ja, daß dessen fast noch mehr in den
Stiefel eindringen koͤnte, als derselbe zu fassen vermag, weilen die Schwehre der
aufft voͤllig guf die Oberflaͤche desjenigen Gewaͤssers aufdrucken kan, welches in denen
Wasser⸗Kaͤsten befindlich ist: Hierdurch waͤre dann also ebenfalls auch der ersten und
andern Bedingung ein Genuͤge geleistet.
§. 1143. Was den Saug⸗Kolben anbelangt, derselbe ist in allem auf eben Veschreibung
die Art eingerichtet, als der vorhergegangene: Der einige Unterscheid bestehet dar⸗ eines Saug⸗Kol⸗
innen, daß der vorspringende Lappen AB, so wohl als auch die beyden Backen bens nach vorher
CD, hier oben seyn muͤssen, welche letztern abermahlen darzu dienen, um den Kolben Legangener Art.
an die Gabel E, welche demselben die Stelle als Kolben⸗Stange vertritt, anzuhen- Tab. X
cken: Es muͤssen dahero die Schraube und der metallene Ring ́6G., an dem uͤntern Fisg- 18. 19.
Theil der Kapsel H, angebracht werden, um die ledernen Ringe JKzu erhalten, als und 21.
auch zusammen zu pressen. Was das Ventil anbetrifft, ersehen wir aus der 21. Fi⸗
gur, die hier eine horizontale Ansicht von des Kolbens obern Theile vorstellet, daß der
Saum oder der Lappen des Rlappen⸗Mantels, an dem Ort wo die beyden Ba⸗
cken sind, nehmlich bey O P, ausgeschnitten ist, und also von diesem Lappen nur
allein die beyden Theile MN uͤbrig bleiben, um das gantze Ventil auf den Rand AB
mit Schrauben M, N, M, N, befestigen zu koͤnnen.
Weilen die achtzehende Figur den Durchschnitt dieses Kolbens gantz natuͤrlich
vorstellet, desgleichen die neunzehende Figur, die aͤusserliche Beschaffenheit der Kap⸗
sel und aller ihrer Theile, mit denen selbige begleitet ist, ausgenommen die ledernen
Ringe die man hier weggelassen, um den Cylinder, als das Haupt⸗Stuck dieses
Kolbens, nicht zu verstecken; So will ich mich weiter nicht darbey aufhalten, weilen
sich alles dagjenige, was ich von dem vorhergegangenen Kolben gesagt habe, auf die⸗
sen wiederum anbringen laͤsset. Um uͤbrigens der Begierde dererjenigen ein Genuͤge
zu leisten, die gern eine vollkommene Erkaͤnntniß haben moͤchten, so wohl von denen
deyden Kolben, als auch von der Balancier-Klappe, welche den wesentlichsten Theil
meiner neuen Plompen oder Stiefel⸗Wercke ausmacht; Habe ich meinem Buchfuͤhrer
Modelle in Verwahrung gegeben, da man sich ein Vergnuͤgen daraus machen wird,
solche ihnen zu zeigen.
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