Full text: Neundte Ausgabe der Ubersetzung. Benebenst 6. Kupfer-Tabellen (Erster Theil. Drittes Buch. Fünftes Capitul)

22 Wasser⸗Bau⸗Kunst. Drittes Buch. V. Capitul. 
Die Metall⸗Dicke des Recipientens, muß 16. Linien betragen, und von oben 
an biß gegen die Erstreckung der Linie EF., woseibst er an die Huͤthe anstoͤsset, uͤberall 
gleich starck seyn. xvyf. 
Die aͤussere Flaͤche des Recipientens ist mit einem Spreitzen⸗Faltz begleitet, 
und zwar im Mittel seiner Hoͤhe. Dieser Faltz springt 2. Zoll vor, und ist 1. Zoll 
dick an denen schmahlen uͤnd runden Seiten des Recipientens ist er aber mit dessen 
Flͤche abgeschaͤrset. Er, dienet eigentlich den Recipienten auf denenjenigen Dillen 
der Spreitzen, von denen er umfasset wird, fest zu erhalten. 
XVII. 
Um die Zusammenfuͤgung des Halses des Recipientens mit der Aufsatz⸗Roͤhre 
zu erleichtern, und dieses so einzurichten, daß gedachte Roͤhre so schraͤg lauffe oder 
sich so seitwarts neige, damit sie durch die in dem Fuß⸗Boden des Gehaͤuses dieser 
— hindurch gehe ; Muͤssen gedachte beyde 
Stacke durch eine schraͤg gegossene Roͤhre aneinander gefuͤgt werden, die dem Giesser 
m Durchschnitt gegeben werden wird: Es muß dieselbe dahero auch an beyden Kan⸗ 
ten mit Lappen versehen werden, damit dadurch der Hals des Recipientens und die 
Aufsatz⸗ Roͤhre vereinbahret werde. J 
Saug⸗Plompen. 
XVIII. 
.Die Saug⸗Plompen, welche dienen, um das Gewaͤsser in die untersten Was⸗ 
ser⸗Kaͤsten heraufzusaugen, sind inwendig 8. Zoll 3. Linien weit, 30. Zoll hoch, und 
z. Linien dick. Sie muͤssen mit Spreitz-Faltzen versehen seyn, um sie in denen Boͤden 
derer Wasser⸗Kasten fest zu erhalten: Ubrigens aber werden sie eben so zugeformet 
und eingerichtet, wie diejenigen im VII.den Articciii. 
Die Muͤndung dieser Saug⸗Stiefel hat einen Einschlief, der um 8. Linien 
abweicht, und 2. Zoll tief hineinlaͤufft, wie im III.ten Articul, um dadurch den Ein⸗ 
gang des Kolbens zu erleichtem. xx 
Diese Stiefel muͤssen in dem Boden des Wasser ⸗Kastens 4. Zoll, 10. Linien 
weit voneinander dergestalt angeordnet werden, daß ihr Ax⸗Strich so wohl als der 
Ax⸗Strich der obern Druck-⸗Stiefel in einer geraden senckrechten Linie zustimme, 
damit sie vollkommen uͤbereinander stehen: Worbey zu bemercken, daß zwischen denen 
obern und untern Stiefeln ein Raum von 21., oder 22. Zollen gelassen werde, damit 
der Kolben gemaͤchlich auf und nieder spielen koͤnne. Also siehet man, daß die Auf⸗ 
stellung derer obern Druck⸗Stiefel nach Beschaffenheit derer untern geschehen muß. 
XXI. 
In diesem Entwurf ist weiter nicht zu reden von derjenigen Manier, wie die 
Ventile und Kolben beschaffen seyn muͤssen, weilen man dem Giesser hiervon verschie⸗ 
dene Modelle uͤberreichen wird, nach denen er sich in allen Stuͤcken zu richten, massen 
nicht moͤglich ist, schrifftlich so wohl die Figur als die Disposition einer grossen Anzahl 
kleiner Stuͤcke oder Theile deutlich auszudrucken, von denen man sich ohne Huͤlfe ge⸗ 
dachter Modelle keinen Begriff wird machen koͤnnen. J 
XXII. 
Der Giesser muß demjenigen aufs genaueste nachkommen, was in allen denen 
Articuln dieses schrifftlichen Aufsatzes bemeldet ist. Er hat vornehmlich Sorge zu 
tragen, daß sein Guß von gutem Zeug oder Materie sey, und daß sich keine Hoͤhle oder 
Riß an demselben befinde gestalten er zu erwarten, daß sein Werck, bevor man es 
annehmen werde, aufs sorgfaͤltigste untersuchet werden wird: Finden sich dann einige 
Fehler an demselben, so wird er verbunden seyn, diejenigen Stuͤcke die nicht wohl 
conditionirt genug befunden werden, auf seine Kosten von neuen anzufangen, ohne 
daß er derentwegen die geringste Schaden Ersetzung verlangen koͤnne, weilen ihme 
oben beruͤhrte Wercke nicht anders als mit diesen Bedingnissen sind 
accordirt worden. 
Ende des Dritten Buches.
	        
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