Full text: Eilffte Ausgaabe der Uebersetzung. Nebst 6. Kupfer-Tabellen (Erster Theil. Viertes Buch. Drittes Capitul)

Wasser⸗Bau⸗Kunst. IV. Buch. 
„Diese Arbeit, da sie unterbrochen wurde (faͤhret Herr Papinus fort) waͤr nun 
vvielleicht in voͤllige Vergessenheit gerathen, wenn es sich nicht gefuͤgt haͤtte, daß der 
Herr von Leibnitz in einem Schreiben vom 6 Januario 1705 mir die Ehre angethan, 
mich wegen der Machine des Mons. Thomas Savery, von welcher er mir die zu Lon— 
den gedruckte Figur uͤbersandte, um meine Meynung zu befragen. Ob nun gleich 
ihre Einrichtung von der unserigen in etwas unterschieden war, und ich den Discurs 
nicht hatte, der diese Figur erklaͤren sollte; So erkannte ich dennoch alsobald, daß 
die Englische und Caͤsselische Machine auf einerley Grund gegruͤndet waren, und hat⸗ 
te ich die Ehre, solches Sr. Hoch⸗Fuͤrstl. Durchleucht dem Herrn Landgrafen zu zei⸗ 
gen. Dieses bewog auch Se. Hochf. Durchl. daß Dieselben den Entschluß fasseten, 
diese Erfindung noch hoͤher zu treiben, welche dann auch in der That sehr nuͤtzlich ist, 
wie man aus dem folgenden ersehen wird. 
„Ich kan indessen so viel versichern, daß es ziemliche Zeit, Arbeit und Geld⸗ 
Aufwandti gekostet, um die Sache auf denjenigen Grad der Vollkommenheit zu brin⸗ 
gen, in welchem sie sich vorjetzo befindet, und es wuͤrde zu e seyn, alle die⸗ 
jenigen Schwuͤrigkeiten besonders anzufuͤhren, die sich gantz unversehens hervorgethan 
haben, wie auch alle diejenigen Erfahrungen und Experimente, die gantz das Ge⸗ 
gentheil von demjenigen gewiesen haben, was man als viel wahrscheinlicher von ihnen 
haͤtte erwarten sollen. Ich befriedige mich also, zu zeigen, um wie viel dasjenige, 
was wir vor jetzo haben, demjenigen was wir anfaͤnglich bewerckstelliget, und auch 
demjenigen vorzuziehen sey, was Herr Saveri seit deme gethan hat, damit das Publi- 
eum sich nicht in der Wahl vergehen koͤnne, welche es zwischen diesen verschiedenen 
Machinen anzustellen, und ohne Muͤhe von demjenigen, Nutzen ziehe, was so viel ge⸗ 
kostet hat, und man auch letztlich erkennen moͤge, daß die Obligation, welche man 
deßhalben Sr. Hochfuͤrstl. Durchl. schuldig ist, nicht schlechterdings darinnen bestehe, 
daß Sie den ersten Entwurf formiret und in Sinn gefasset haben, sondern auch, 
daß Sie die Schwuͤrigkeiten derer ersten Bewerckstelligungen uͤberstanden, und die 
DR zuf denjenigen Grad der Vollkommenheit gebracht, worinnen sie sich vor⸗ 
„etzo befindet, 
5. 1278. Der Herr Papinus brschreibet alsdann die Machine, welche er be⸗ 
verckstelliget, und vergisset nichts, um solche in hohen Werth zu setzen: Er mag aber 
sagen, was er will; So fehlet dannoch noch viel, daß die seinige so sinnreich und so 
vollkoimmen seyn solte, als des Mons. Savery seine, welche den Vortheil mit sich fuͤh⸗ 
ret, daß sie sich selbst alle diejenigen Bewegungen verschaffet, deren sie benoͤthiget ist, ohne 
daß sie ein Mensch beruͤhren darf, wogegen aber die andere ohnẽ Mithuͤlffe verschie⸗ 
dener Personen nicht wuͤrcken kan, massen solche zum wenigsten einen Menschen haben 
muß, der ohnaufhoͤrlich und bestaͤndig arbeitet, anbey auch solchen Umstaͤnden unter⸗ 
worffen ist, welche diese Machine so unvollkommen machen, als des Mons. Savery sei⸗ 
ne gantz unmangelhafft ist. 
—XEX §. 1279. Wehrend der Zeit, da Herr Papinus in Teutschland, und Herr Sa- 
hat ebenfalls an very in Engelland, an denen Mitteln arbeiteten, wie die Wuͤrckung des Feuers zu 
nen Mittel ge gebrauchen sey, um Machinen dadurch zu bewegen, war Mons. Amontos in Franck⸗ 
oeee reich mit eben dieser Sache beschaͤfftiget, nicht anders, als wenn die drey Nationen 
Iet von Europa, die in denen Wissenschafften die groͤssesten Progressen gemacht, und zwar 
Feuers zu dedie, eine jede einen Gelehrten haͤtten herbey schaffen muͤssen, um an der Ehre einer so wich⸗ 
nen. tigen Erfindung, Theil zu nehmen. 
Was Mons.Amontons von dieser Materie geschrieben, findet man in denen 
Memoiren der Koͤnigl. Academie derer Wissenschafften, im Jahr 1699. Er propo- 
airet daselbst ein Muͤhl⸗Rad von einer uͤber die massen sinnreichen Erfindung, und be⸗ 
veiset anbey, daß es durch die Wuͤrckung des Feuers koͤnne beweget werden, und gruͤn⸗ 
det sich auf eine grosse Anzahl Erfahrungen, und auf solche Vernunffts⸗Shluͤsse, die 
don dem gluͤcklichen Ausschlag dieses Rades, welches er Moulin à feu, Feuer⸗Muͤhle 
nennet, keinen Zweifel uͤbrig lassen. Da Mons. Amontons seine Memoire geschrie⸗ 
den, scheinet es daß man damahlen noch ziemlich ungewiß war, ob man es so weit 
wuͤrde bringen koͤnnen, sich der Wuͤrckung des Feuers zu bedienen, um Machinen da—⸗ 
durch zu bewegen, wie solches aus demjenigen zu ersehen, was der Autor selbst deß⸗ 
halben anfuͤhret. 
Herrn Amontons §. 1280. „Es wollen nicht alle zugeben (sagt er), daß die Gewalt, welche das 
iaueehe „Feuer ausuͤbet, um erstaunliche Wuͤrckungen zu leisten, eben so nuͤtzlich koͤnne ange⸗ 
— „wendet werden, gantz ordentlich solche Machinen zu bewegen, an denen man sonst ge⸗ 
faug dieses becu „wohnet ist, lebendige und bestimmte Kraͤffte zu gebrauchen, dergleichen bey Menschen 
i sich keineswegs „und Pferden anzutreffen, weilen man biß dato noch nicht recht in Erfahrung bracht, 
noch des Feuers „wie und auf was Art das Feuer so vortheilhafftig anzuwenden seyn koͤnte, und gete 
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