Wasser⸗Bau⸗Kunst. 1. Buch.
Das Wasser, welches im Helm kochet, macht einen Dampf, welcher, indeme er
in den Stiefel oder Cylinder einen Eingang hat, den im Stiefel befindlichen Rolben,
ohngeachtet der Schwere derjenigen Luft⸗Saͤule, mit welcher der Kolben belaͤstiget
ist, in die Hoͤhe hebet · So bald nun dieser Kolben bis an den hoͤchsten Ort in dieHoͤ⸗
he gestiegen ist, alsobald stoͤret die Wuͤrckung einer gewissen Bewegung mit Huͤlfe ei⸗
ies Diaphragmatis, welches der Regulateur, der Richter genennet wird, die Gemein⸗
schafft des Kessels oder Helms mit dem Stiefel, massen gantz ploͤtzlich in diesen Stie⸗
fel ein Guß kaltes Wasser sich ergiesset, welcher, indeme er gegen den untern Theil
des Kolbens aufwarts springet, gleichsam als ein Regen wiederum zuruckfaͤllt, den
Wasser⸗Dampf oder Wasser⸗Dunst condensuret oder verdicket, dessen Gewalt oder
Krafft alsdann auch in eben dem Grad vergehet oder aufgehoben wird: Wodurch
aber alsobald daselbst ein leerer Raum entstehet, welcher verursachet, daß die uͤber
dem Kolben stehende Lufft-Saͤule diesen Kolben aus der Hoͤhe in die Tieffe wieder
herunter treibet, und ihn also wieder in eben den Ort bringet, aus welchem er vorhero
zusgegangen war. So bald er nun daselbst angelanget ist, alsobald geschiehet es,
daß vermoͤge derjenigen Bewegung, von welcher wir im vorhergegangenen gedacht, wei⸗
len sie dieser erstern vorjetzo gerad verkehrt wuͤrcket, sich derjenige Hahn, aus wel⸗
chem das kalte Wasser sich ergossen, verschliesset, und sich dagegen der Richter
(Regulateur) eroͤffnet, damit der Wasser⸗Dampf wieder Freyheit bekomme, von neu⸗
en in den Stiefel zu dringen, und den jetztgedachten Wercklauf auf gleiche Art zu wie⸗
derhohlen. Wir ersehen also hieraus, daß das Spiel dieser Mabhine so wohl
oon der abwechselenden Wuͤrckung des warmen und kalten Wassers, als auch
oon der Rrafft des Lufft-Kreißes oder Atmosphæræ abhanget. Vorjegtzo ist nun
noch uͤbrig die Beschaffenheit oder Dispoßtion aller dieser Stuͤcke, und auf was Art
sr verschiedenen Bewegungen einander mittheilen, mit Huͤlffe einer Zeichnung zu
Erklaͤrung des 5. 1283. Man wird sich gar leicht von der Laage und Form des Waage⸗ oder
e Balancier⸗ Balckens einen Begrif machen koͤnnen, wenn man nur die zweyte Figur
enß epeldenn betrachtet aus welcher zu ersehen, daß er aus einem grossen Balcken A B bestehet, und
Hauptfuͤcken die⸗ in seinem Mittel von zweyen Lager⸗Zapfen getragen wird, deren Lager⸗-Pfannen
jr Machine mit guf der einen Giebel⸗Mauer des Gebaͤudes, welches diese Machine umgiebt, ruhen.
ausmacht. Die beyden Arme dieses Balckens sind zu aͤusserst mit zweyen hohlen oder vertieften
Tab. J1. Felgen C, D versehen, deren Kruͤmmen den Ruhe⸗Punct E zum Mittel⸗Punct be⸗
Fig. 2. sitzen, damit die eisernen Ketten, welche daselbst hengend angebracht sind, sich bestaͤn⸗
dig in einerley Direction erhalten. Die erste Kette F, haͤlt den Kolben des grossen
Stiefels, und die andere G. traͤgt eine Rolben⸗Stange, durch welche die Saug⸗
Plompen beweget werden, um nehmlich das Gewaͤsser aus der Grube herauszuheben,
igen sich in den Wasser-⸗-Trog Kergiesset, in welchem es bestaͤndig in einerley Hoͤhe
erhalten wird.
Der Balancier- 5. 1284. An der einen Seiten -Flaͤche dieses Balancier⸗ Balckens sind zwey an⸗
Valcken ist mit z. dere Felgen befestiget, die denen erstern voͤllig aͤhnlich oder gleich seynd. Die erste
fleinen Felgen be⸗ von diesen, H, traͤgt eine Kette L, an welcher eine hangende Gabel⸗Stange befesti⸗
gleitet, von denen get ist, welche bloß darzu dienet, um denjenigen Hahn, zu welchem das kalte Wasser
n Fereep herauslaufft (den wir in folgenden den Einguß⸗Hahn nennen wollen) zu oͤfnen und
Einguß⸗ Hahn, du schliessen, und zugleich auch dasjenige Diaphragma oder denjenigen Zwerch⸗Schied
die ander aber zu hewpegen, welcher den Dampf oder Dunst des heissen Wassers in rechter Ordnung
ein Druck. regieret.
Werck regieret. Was die andere Felge Janbelangt, so traͤgt selbige auch eine eiserne Kett O,
an welcher der eiserne Rahm Nhencket, in dessen Mitte der Kolben eines Druck⸗Wercks
befestiget ist. Dieses Druck⸗Werck treibt einen Theil des in dem Wasser-Trog K
befindlichen Gewaͤssers durch eine Aufsatz⸗Boͤhre biß in den Wasser⸗Kasten Mdauf
36. Fuß hoch in die Hoͤhe. Dieser Wasser⸗-Kasten M ist deßhalben angelegt, um
so wohl den Einguß-Hahn mit Gewaͤsser zu unterhalten, als auch zu noch andern Nu⸗
zungen mehr, von dene atge vetewon Ist Dpex ð
rklaͤung derer . 8 1285.. Die Oefnung oder Weite der Grube ist 6 Fuß ins gevierdt, ihre
8 Veeet Tiefe aber 46 Toisen. Von 24 zu 24 Fuͤssen befindet sich ein bleyerner Wasfer⸗ Ra⸗
welche nach und sten, der in zwey Bassing abgetheilet ist, von denen ein jeder 24 Zoll tief ist, beede aber
nach das Gewaͤss durch eine Communication vereiniget sind, die nur 10 Zoll tief und auch eben so breit
saederube ist. An dem Boden des einen von diesen Bassins befindet sich ein Saug⸗Sciefel,
eben. ind in dem andern stehet das Ende der Saug⸗-Roͤhre, die zu dem obern Saug⸗Werck
zehoͤret, unter Wasser. Alle die Rolben dieser Plompen haben 7 Zoll im Durch⸗
messer, und spielen auf 6 Fuß hoch auf und nieder. Ihre Einrichtuͤng ist eben so wie
diejenige, die wir im 955 und 956 9. beschrieben haben. Ihre Bolben⸗ Spaig
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