10 Wasser⸗Bau⸗Kunst. IV. Buch.
gen zwinget, falls sie nehmlich beede unter Wasser stehen. Wir ersehen dannenhero
zar leicht, daß eben diese Ursach auch das Wasser in dieser letzt beruͤhrten Nahrungs⸗
Koͤhre zum steigen bringen muß weilen sie an beyden aͤussern Enden offen ist. Es
deiget auch wuͤrcklich dasselbe uͤber die Communications-Roͤhre y biß auf einen gewis⸗
en Punct in die Hoͤhe, woselbst der Dunst oder Dampf dasselbe mit der Schwere der
hm entgegenstehenden Lufft⸗Saͤule im Gleichgewicht erhaͤlt.
5. 1306. Weilen die Wuͤrckung des Wasser⸗Dampfs ohnmoͤglich den Bol⸗
oen mit einer solchen Gewalt in die Hoͤhe treiben kan, die vermoͤgend ist, die Schwere
her Lufft⸗Saͤule zu uͤberwaͤltigen, mit welcher derselbe belaͤstiget ist, ohne nicht auch
ugleich mit eben der Gewalt die Oberflaͤche desjenigen Wassers niederwarts zu drucken,
pelches sich auf den Boden des grossen Stiefels ergossen hat; So wird also dieses
Bewaͤsser in denen kaum gedachten beyden Arm⸗Roͤhren auf solche Art niedergedruckt,
daß der Außguß⸗-Arm von demselben drey Viertheil erhaͤlt, (5. 1303.) der Ueber⸗
resi aber in den Nahrungs⸗Arm 2 eintritt, und daselbst das in demselbem befindliche
zeisse oder kochende Wasser zum niedersteigen zwinget, und desselben Stelle alsdann
innimmt, biß auf einen gewissen Augenblick, da eine neue Operation denselben an—⸗
reibt, ebenfalls auch zu seiner Zeit biß auf den Grund des Aembics hinab zu sincken.
Man kan auch 5. 1307. An der kleinen Arm-⸗Boͤhre ux ist ein Becher befestiget, a, an des⸗
aus dem Ober en Boden sich ein mit Bley beschwertes Ventil befindet, welches man eroͤffnet, um
88 n alle diejenigen Roͤhren, deren wir biß anhero gedacht haben, warm Wasser zu gieß
e hindblen en, und solchergestalt die Lufft aus ihnen herauszujagen, wenn man der Machine ihr
ten. Spiel will anfangen lassen. Dieses Wasser, welches ebenfalls auch in den Alembic
Tab.2. hineinlauffen kan, wird von dem Obertheil des Stiefels hergeleitet (58. 1293.) durch
Fig.5. und 7. eine niedersteigende Roͤhre 11, an deren untern Theile ein Hahn angebracht ist.
Beschreibung de— 5. 1308. Wir haben annnoch uͤbrig, diejenige Bewegung zu erklaͤren, welche
ete den Regulateur oder Richter und den Singuß- Hahn in Wuͤrckung setzet. Wir
welche den Regzu muͤssen dannenhero die ste Figur examiniren, welche nichts anders als ein Auf⸗Riß
aleur in Bewe⸗von denenjenigen Theilen der Machine ist, die auf der Seite des Schoͤpf⸗Brunnens
gung setzen. in die Augen fallen, von denen verschiedene in der ersten Figur seitwarts, in der drit⸗
Tab. 3. Fig.6. ten Figur gber im Grund-Riß vorgestellet seynd; So, wie wir solche nun nachein⸗
Tab.1. ander anfuͤhren werden, kan man sie auch in diesen Figuren betrachten, massen man
Fig.I. und 3. d nur nach denen gleichlautenden Buchstaben richten darf, mit denen sie, bezeichnet
ind.
Man ersiehet alsobald zwey stehende Saͤulen A, A, welche eine liegende Welle
tragen, BC, die durch die Ringe des Buͤgels abed hindurchgehet, welcher in allem
mit demjenigen uͤbereinkommt, dessen wir allbereit im 1163. 9. gedacht haben, nur
mit dem einigen Unterschiede, daß durch diesen Buͤgel nur ein einiger Boltzen e hin⸗
durchgehet, um welchen eine Gabel fg, herum spielet, deren Stange hmit dem Schluͤs⸗
—
An dieser nehmlichen Welle BCsind noch 3. Stuͤcke befestiget, nehmlich, eine
Pfote mit zweyen Rlauen DR. (Fig. 1.) die den Buͤgel abed bewegen, zwey ei⸗
serne Arme oder Stangen EF, GH, und die Stange Jl des Gewichts K, dessen
Fall eben einen solchen Effect leistet, wie derjenige, dessen wir allbereit im 1164. 9.
zedacht haben.
Im 1284. 60. ist allbereit angemercket worden, wie diejenige Kette, die an eine
derer Felgen, H, (Tab. 1. Fig. 2.“) des Waage-⸗ oder Balancier-Balckens AB, be⸗
festiget ist, eine Gabel⸗Stange traͤget, welche eigentlich nichts anders ist, als eine
darcke hangende Latte L, die in der Mitte gantz ausgehoͤhlet worden. Diese Ga⸗
vel⸗Stange, welche mit dem Kolben einerley Spiel verrichtet, das ist, eben so auf
und nieder steiget, wie der Kolben, und eben eigentlich bloß darzu dienet, dem Fegula-
eur und dem Einguß⸗Hahne die Bewegung zu verschaffen, gehet auf dem Fuß⸗Bo⸗
den des ersten Stockwercks durch ein Stuck von einer starcken Bohle A hindurch,
mit Huͤlffe deren sie, in dem sie in eine unten angebrachte kleine Grube Nhernieder⸗
steiget, bestaͤndig fort in einem bleyrechten Stande erhalten wird.
Auf was Art dem 5. 1309. Durch den Spalt dieser Gabel⸗Stange gehet ein Boltzen P hin⸗
Kegulateur die durch, der mit Leder umgeben, auf welchen von einer Zeit zur andern der eiserne Arm
— oder Hebel Er aufhaͤlt. In dem Auͤgenblick nun da der Kolben gantz zu unterst
racht wird. im grossen Stiefel angelanget ist, in dem Augenblick oͤffnet sich auch der Régulateur,
am dadurch den Wasser⸗Dampf einzulassen. Alsdaun hebt der Balancier-Balcken
die Gabel⸗Stange Jwieder in die Hoͤhe, und der Boltzen P, erhebt auch zu gleicher
Zeit den aͤussern Theil des kaum gedachten Hebels EL, wodurch also auch zugleich
die Welle Eherumgedrehet, von dieser aber solchergestalt das Gewicht Kswieder in
die Hoͤhe gehoben wird: Wehrend dieser Zeit bleibt der Buůgel abed c 3. 7*
eweglich;
Auf was Art diese
Operation ge⸗
schiehet.
Fig.i. Tab. I.
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