2 Wasser⸗Bau⸗Kunst. IV. Buch.
dͤllen, in so fern es noͤthig ist, (F. 1302.), und laͤsset auch Wasser ohen zum Stiefel
ineinlauffen (56. 1293.) Gleich hierguf soge derjenige nach, welcher die Machine
irigiret, wie es mit dem Regulateur beschaffen, um solchen zu eroͤffnen, falls er ver—
schloͤssen seyn sollte, massen dieser die Bequemlichkeit findet, mit Huͤlffe einer Rurbel,
der 8Selle eben diejenigen Bewegungen zu verschaffen, die ihr von der Gabel⸗Stan⸗
ge beygebracht werden. Der Wasser⸗Dunst dringet alsdann in den grossen Stie⸗
el hinein, jaget die Lufft aus demselben heraus, und erwaͤrmet dasijenige Wasser,
das oberhalb dem Kolben befindlich ist, welches man hernachmahls in den Becher
hineinlauffen laͤsset, um damit diejenigen Roͤhren anzufuͤllen, durch welche das Ein⸗
zuß⸗ Gewaͤsser wiederum seinen Abfluß nimmet. (5. 1307.) 23
Wehrend dieser Einrichtung bleibt die Machine noch bestaͤndig in Ruhe, biß
auf den Augenblick, da sie selbst ein Zeichen giebt, wormit sie erinnert, daß es Zeit
sey, sie nunmehro spielen zu lassen. — Dieses Signal kommt zu schulden, wenn der
Wasser⸗Dampf, nachdeme er genugsame Gewalt erlanget hat, dasjenige Ventil zu
eroͤffnen oder aufzustossen, womit die eigentliche Dampf⸗Roͤhre verschlossen ist, (5.
1300.) aus dieser Roͤhr it einem Krachen herausfaͤhret. Alsobald nimmt der Di-
rector, welcher diesen Augenblick erwartet, mit der rechten Hand den Stiel des Ham⸗
mers, (5. 1311.) und mit der Lincken den Hebel, (0. 1309.) und verschliesset den
Rguiateu-, eine kleine Zeit drauf aber oͤffnet er den Einguß⸗Hahn, welcher den Kol⸗
ben zum Herniedersteigen bringet: Alsdann aber oͤffnet sich der Regulateur von selb⸗
sten, und die Machine gehet ihren Gang fort, ohne dieselbe weiter zu beruͤhren, bloß
bermoͤge der abwechselnden Wuͤrckung des Dampfs und des kalten Wassers, worzu
die Schwere der Atmosphæræ das ihrige auch mit beytraͤgt. (9. 1282.)
Die Bewegnung 6. 1314. Wenn die Bewegung der Machine gut eingerichtet ist, so produci-
dieser eg ret sie gemeiniglich 15. Impulsiones in einer Minute, und mehrmahlen darf sie auch
uh sotungeri in dieser Zeit soich Spiel nicht wiederhohlen. Ich habe an der Machine zu Fresnes
sie in ner Minn Inen daß der Kolben eben so viel Zeit zubrachte im Aufsteigen als Hernieder⸗
te nur 15. mahl steigen.
auf und nieder 5. 1315. Nur ein Wort zu gedencken, wie nehmlich der Wasser⸗Dampf ent⸗
spielet. stehet; So muͤssen wir dann erwegen, daß das Feuer oder die subtile Materie,
epht der den Boden des Alembics penetriret, und durch dessen Poros hindurchgehet, mithin
we —* n de die Theile des Wassers in eine gewaltige Asitation oder Bewegung versetzet. Wie
Vador bder nun diese Materie sich schlechter dings nur auszubreiten suchet, um sich mit desto groͤs—⸗
Damdpf formiret. erer Freyheit zu bewegen; So erhebt sie sich dann uͤber das Wasser in die Hoͤhe, und
Leisset die zarteste Maͤsser⸗Theilgen in sehr grosser Menge mit fort, die dann gegen
alle Seiten drucken und treiben, ja mit einer solchen Gewalt durchzudringen suchen,
die endlich groͤsser wird, als die Gewalt der Schwere der Lufft selbst. Wann sich
dann nun hernach der Regulateur eroͤffnet, so dringet der Dampf mit grosser Hefftig⸗
keit in den grossen Stiefel hinein, treibet den Kolben so lang vor sich her, biß der Ein⸗
guß des kalten Wassers solchen Dampf condensiret, und seine Gewalt vernichtiget,
da er alsdann als ein Wasser wieder herunterfaͤllt, (6. 1282.) den grossen Stiefel
leer hinterlaͤsset, und solchergestallt der Schwere der Atmosphæræ Anlaß giebt, den
Kolben wieder herunter zu treiben. Wir ersehen also, daß in der Zeit von 2. Secun⸗
den, als so lang nehmlich der Einguß des kalten Wassers dauert, 9. oder 10. Pinten
kalt Wasser, (6. 1293.) ohngefehr 4. Muids Dampfs oder Dunst condensiren, und
gleichwohl auch in eben dieser Zeit wieder eine solche genugsame Menge Dampf ent⸗
stehet, um dadurch den Kolben wieder von neuen in die Hoͤhe zu heben, sobald er nur
vom Regulateur die Freyheit hierzu bekommet. Man wird sich hier zuruck entsinnen
(4. 1306.), daß wenn dieser Dampf in den grossen Stiefel hineintritt, er dasjenige
Wasser niederwarts drucket, das sich auf dem Boden des Stiefels befindet, indeme
hnsefehr sieben Pinten in den Ausguß⸗Arm, und drey, in den Alembic hinein⸗
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§. 1316. Von dem beruͤhmten Doctor Desaguillier, der viele Experimenta
mit Feuer⸗Machinen gemacht hat, habe ich vernommen, daß die Gewalt des Dampfes
im grossen Stiefel niemahlen mehr als um den zehenden Theil, den Wieder⸗
standt der aͤussern Lufft uͤbertraͤffe, auch niemahlen als um ein zehentheil
schwaͤcher waͤre, sondern zwischen diese beyde Proportiones einschlage, massen
diese Gewalt bestaͤndig abwechselt, je nachdem der Kolben mehr oder weniger erhoben,
das ist, je nachdem der Raum groͤsser oder kleiner ist.
§. 1317. Dieser Gelehrte Physicus hehauptet auch, daß der Dampf des ko⸗
chenden Wassers ohngefehr 40. mahl dunner sey, als das kalte Wasser, und
daß er alsdann in Ansehung seiner Schnell⸗KRKrafft eben so starck sey, als die
gemeine Lufft, ob solche gleich noch sechzehenmaͤhl duͤnner.
§. 1318.
gantz von neuem
in Gang bringen
will.
Tab. J. Fig. 2.
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