Full text: Eilffte Ausgaabe der Uebersetzung. Nebst 6. Kupfer-Tabellen (Erster Theil. Viertes Buch. Drittes Capitul)

18 Wasser⸗Bau⸗Kunst. IV. Buch. 
—X koͤnte. Folglich, wenn man seine Experimenta 
zelten laͤset, muß die Gewalt des Dampfs vermoͤgend seyn, die Lufft in dem Cylin⸗ 
her MNolchergestalt in die Enge zu treiben, daß sie nur den dritten Theil des Raums 
einnimmt, welchen sie vorher occupirte, weilen, sobald nur der Sperr⸗Hahn Ege⸗ 
offnet, und der andere Hahn P verschlossen worden, der Kolben das Wasser in dem 
Cylinder MN obiß auf zwey⸗Drittheile seiner Hoͤhe getrieben haben wird. 
Mons. Papinus verlangt noch ferner, daß, wenn der Wasser⸗Paß des Was⸗ 
sers in dem Gefaͤse V, noch um 8. Zoll hoͤher eleviret werde, als der Sperr⸗Hahn 
p stehet, und dieses Wasser, durch ein im Diameter 8. Zoll weites Ventil, in den 
Stiefel seinen Cingang habe, dieses Wasser alsdann den Stiefel in einer einigen Se⸗ 
cunde Zeit vollkommen anfuͤllen werde. Er fuͤget auch annoch hinzu, daß, wenn 
das am Ort K angebrachte Ventil, 6. Zoll im Diameter weit sey, die Gewalt des 
Dampfs in weniger als einer Secunde Zeit, 200. 1b. Wasser in den Cylinder AN 
Aneinpassiren lasse, woraus er dann schluͤsset, daß, da sich der Stiefel in einer Se⸗ 
Ande anfuͤllen, und auch in einer Secunde wieder ausleeren koͤnne, die gantze Opera 
cion nicht laͤnger als zwey Secunden dauren werde. Mt 71 
Weilen nun die groͤsseste Condensation der Lufft in dem Cylinder, vermoͤgend 
ist, eine 64. Fuß hohe Wasser-Saͤule zu tragen, und hernachmahls, wann 200. 1B. 
Wasser zu der Roͤhre des Sperr⸗Hahns Oherausgewichen seynd, die Gewalt der 
eingeschlossenen Lufft sich auf einen solchen Grad schwaͤchet, daß sie nur noch eine 16. 
Fuß hohe Wasser⸗Saͤule tragen kan; So kan es nicht anders seyn, es muß ihre 
metlere⸗proportional⸗Gewalt, der Schwere einer Wasser⸗-Saͤule gleich seyn, deren 
Hoͤhe 40. Fuß betraͤgt, und das ist auch die Gewalt, auf welche man eigentlich rech⸗ 
nen muß, wenn man die Gewalt des Wassers angeben will, das zu der Roͤhre O 
herauslaufft, um mit Huͤlffe desselben ein Rad herumzutreiben, welches den voͤlligen 
Nachdruck dieses Wassers empfaͤnget. 
Es ist auch zu mercken, was HErr Papinus erzehlet, wie nehmlich dasjenige 
Wasser, das aus dem Cylinder herauslaufft, und eigentlich das Rad herumtreibet, 
wviederum zuruck in das Gefaͤß Vhineingeleitet, aus diesem wieder in den Cylinder 
gelangen, und aus diesem abermahl wieder, wie anfaͤnglich, auf das Wasser⸗Rad 
fallen, oder kurtz zu sagen, bestaͤndig von einem Gefaͤß in das andere circuliren koͤnte: 
Allein er giebt hierzu das Mittel nicht an, wodurch solches geschehen moͤchte. 
Die Gewalt des Wasser⸗Dampfs noch mehr zu verstaͤrcken, schlaͤgt Herr Pa- 
hinus das Mittel vor, in dem Stiefel oberhalb dem Kolben gluͤende Eisen hineinzu⸗ 
chun, die in einer Roͤhre Vgleichsam hangen bleiben, welche unten verschlossen ist, 
um zu verhindern, daß das Wasser nicht in dieselbe eindringen koͤnne. Man muß 
sich also hierbey vorstellen, wie diese Roͤhre an einem Loche angebracht worden, das 
sich an dem obern Theile des Stiefels befindet, und mit einem Deckel verschlossen wer⸗ 
den kan, mithin also der Kolben selbst auch mit einem Loche versehen seyn muß, damit 
er an dieser Roͤhre ungehindert auf und absteigen koͤnne. Wie nun aber die Umstaͤn⸗ 
de, zu denen diese gluͤende Eisen Gelegenheit geben, weilen man sie offtmahlen wieder 
von neuen gluͤend machen muͤßte, mir gantz impracticable scheinen; So mag ich mich 
weiter hiebey nicht aufhalten, und will auch zuͤgleich alle diejenigen Vortheile voruͤber⸗ 
gehen, welche Mons. Papinus von dieser Machine zu erhalten glaubet. Was nun 
das uͤbrige anbelangt, so habe ich von seiner Machine schon so viel beruͤhret, daß man 
solche mit des Mons. Savery seiner in genugsame Vergleichung stellen koͤnne, welches 
eigentlich mein vornehmster Vorsatz war. Ich war auch willens, des Monl. Amon- 
kons seine Feuer⸗Muͤhle mit anzufuͤhren, um zu zeigen, daß diese weit bequemer sich 
an denen Machinen appliciren laͤsset, als das was Mons. Papinus proponiret; Wei⸗ 
len aber diese Feuer⸗Muͤhle in denen Memoiren der Koͤnigl. Academie derer Wissen⸗ 
schafften im Jahr 1699. sehr deutlich expliciret, zu finden; So verweise ich diejeni⸗ 
zen dahin, welche begierig seynd, selbige sich bekandt zu machen, und will also nun in 
demjenigen Hutsahren , was ich noch von denen verschiedenen Arten, das Wasser aus 
sehr tieffen Brunnen heraufzuziehen, zu sagen uͤbrig habe. 
Erklaͤrung der 5. 1335. Im 1285. 80. habe ich allbereit schon gemeldet, daß g0o. biß 60. Toi- 
Mschine, mit sen weit von dem Brunnen, der mit der zu Fresnes erbaueten Feuer⸗Machine zustim⸗ 
ebcper, man zu met, noch eine andere Machine vorhanden waͤre, welche bloß darzu dienet, um die 
—5 odien Stein⸗Kohlen aus dem Schacht herauszuziehen. Es laͤßt sich von dieser Kunst leicht⸗ 
dem Sheaht lich urtheilen, wenn man nur die erste Figur des fuͤnfften Kupffer⸗Blatts betrachtet, 
heraussiehet.welche ein Profil von dem obern Zze des Brunnens vorstellet, von welchem wir all⸗ 
Tab.g. Fig.r. hier reden, uͤber welchem sich eine Rolle A befindet, die eine eiserne Kette traͤget, an 
welcher ein Eymer henget, der im Gehalt ohngefaͤhr 6. Cubic · Fuß weit oder groß ist, 
und bloß darzu dienet, die Kohlen damit herauszuziehen. Die an die an der stehaden 
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