Full text: Eilffte Ausgaabe der Uebersetzung. Nebst 6. Kupfer-Tabellen (Erster Theil. Viertes Buch. Drittes Capitul)

22 Wasser⸗Bau⸗Kunst. IV. Buch. 
Wie man in Spa⸗ 59. 1345. Die zweyte Figur stellet noch eine andere Manier vor, das Wasser 
men das Wasser gus denen Brunnen heraufzuziehen, welche in Spanien sehr im Gebrauch ist, die Gaͤr⸗ 
aus denen Zruͤn ten damit zu befeuchten. Es ist vorhero aber u wissen, daß in diesem Koͤnigreiche 
9 heransiehet die Garten⸗ Brunnen, die nur ohngefehr 36. Fuß tief seynd, elliptische Figuren ha⸗ 
baͤmit u defeuch ben, an denen die grosse Axis, 12. Fuß, die kleine aber nur 4. Fuß betraͤget: Deß—⸗ 
ten. gleichen, daß hierbey ein Circulrundes Terrasse oder erhoͤhtes Stuͤck Erdreich befind⸗ 
Tab. G. Fig.2. lich, dessen Rundung im Diameter 7. biß 8. Visen gieß ,4. biß 5. Fuß aber hoͤher ist, 
als der Fuß-⸗Boden, anbey mit Mauerwerck umgeben. 
In dem Mittelpunct dieser Terrasse stehet ein Baum in seiner Pfanne, C, der 
an einem waagrecht⸗ liegenden Kamm⸗Rade A die Stelle der Welle vertritt. Das 
Kamm⸗Rad selbst haͤlt 12. Fuß im Diameter, und ist mit 575. Kaͤmmen versehen, 
welche hier anstatt derer Zaͤhne dienen, und in die Kaͤmme eines andern lothrechtste— 
henden Kamm-⸗Rades B eingreiffen, welches 10. Fuß im Diameter groß, und gleich 
elbst im Brunnen Langebracht ist. Die Kaͤmme dieses letztern Rades sind 24. Zoll 
ang, und springen auf beyden Seiten derer Felgen hervor, und zwar auf der einen 
Seaͤten, um 7. Zolle, damit der Eingrif des horizontalen Kamm⸗Rades in dieses ge⸗ 
schehen koͤnne, auf der andern Seite aber, um 13. Zoll, damit man hierselbst ein Pa- 
eroster. Werck anordnen moͤge, mit welchem das Wasser heraufgeschoͤpfft werden 
soll. Dieses Pater-noster-Werck, welches im Brunnen ohngefehr 3. Fuß tief un⸗ 
ers Wasser gehet, bestehet aus zweyen dicken Seilen, die gemeiniglich aus denen im 
dande befindlichen Binsen gemacht werden, anbey drey Zoll voneinander abliegen, und 
auf welche man besonders hierzu verfertigte erdene Toͤpfe oder kleine hoͤltzerne Faͤsser 
an denen beyden Enden befestiget, welche einen Fuß hoch, 5. Zoll im Diameter weit, 
und 6. Zoll voneinander abstehen. Diese giessen nun ihr geschoͤpfftes Wasser in ei⸗ 
nen Kasten D aus, aus welchem es wieder in der Rinnen ablaͤufft, und sich end⸗ 
lich in dem Canal Abiß in den Austheilungs⸗-Behaͤlter ergiesset, der an dem Fusse der 
Terrasse angebracht ist. 
Zu der Bewegung der Machine selbst aber, sind zwey Ruthen FGSund HIvor⸗ 
handen, jede von 18. Fussen Laͤnge, die am obern Theil des stehenden Well⸗Baums 
wohl befestiget sernd. Die eine dienet, um an dieselbe ein Pferdt zu spannen, die 
andere aber um demselben den Weeg zu weisen. 
Beschreibung ei⸗ 
ner Machine mit 
einem Pater-no- 
sterWerck, um 
das Wasser aus 
Brunnen herauf⸗ 
zuziehen. 
Tab. 6. Fig. 6. 
5. 1346. Die sechste Figur stellet abermahlen eine Machine vor, die fast auf 
die nehmliche Art eingerichtet, wie die vorhergehende, jedoch aber weit bequemer ist, 
als jene. Sie bestehet aus einer 12. Zoll tief gebogenen Kurbel A, die mit einem 
Schwung Z versehen, deßgleichen auch mit einem Trilling C, von 6. Zollen im Dia⸗ 
meter, der in die Zaͤhne eines aufrechtstehenden Stirn⸗Rades D eingreiffet, dessen 
Diameter 4. Fuß betraͤget. An der Seiten-⸗-Flaͤche desselben seynd in der Rundung 
Kaͤmme ausgetheilet, welche gleichsam ein Getriebe formiren, auf welchen ein Pater- 
noster-Werck ruhet oder lieget, dessen Faͤsser Fsich in den Trog Fausleeren. Wei⸗ 
len die Zeichnung, die Beschaffenheit aller dieser Theile gantz —XXXD 
ich mich nicht laͤnger darbey aufhalten. 
Beschreibung ei⸗ 5. 1347. Mons. Morel, von welchem ich die vorhergehende Machine habe, 
er Machine, die hat noch eine andere dergleichen ausgedacht, das Wasser mit Beyhuͤlffe eines Ge⸗ 
durch ein Gewicht wichts zu cleviren, welche allhier in der fuͤnfften Figur mit vorgezeichnet zu finden. 
egeteun Er supponiret vor allem, daß das Gewicht A, welches 800. 175. schwer ist, biß an 
it Hugenes die obere wohl befestigte Rolle M, die eben eigentlich das Gewicht uiget , hinaufstei⸗ 
Wercs das Waß gen koͤnne, und daß es noch mit einer untern hangenden Rolle versehen seyn muͤsse, 
ser zu cieyren. welche eben verursache, daß man die Wuͤrckung der Schwere dieses Gewichts nicht 
Tab. G. Fig. 5. hoͤher als auf 400. W-. zu schaͤtzen habe. Das Gewaicht selbst aber ist mit Huͤlfe des 
Seils an eine Welle Bappliciret, die einen Fuß im Diameter starck ist, und um wel⸗ 
che sich eigentlich das Seil aufwinden muß. 
Vors andere supponiret er auch, die Welle B muͤsse mit zweyen Stirn⸗Raͤdern 
A 
Getriebe D eingreiffe, auch von 24. Zollen im Diameter; Deßsgleichen, daß an der 
Welle dieses Getriebes noch ein anderes Getriebe Faangebracht seye, von 3. Zollen 
m Diameter, auf welchem ein Pater noster · Werck ruhen oder liegen koͤnne, welches 
sein Gewaͤsser in den Trog Pergiesse. 
4 
*— 
— 
.4 
—— 
za, 
* 
dA 
VUt 
—X 
u 
122* 
— 
— 
9 
At 
46* 
I 
c 
4. 
ce 
—16. 
78 
F— 
eieα 
9 
* 
* 
A 
* 
— 
O · 
— 
4 a 
—2 
2 
—R 
X. 
—V 
— 
Oas
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.