Thermochemie 313
Frage, und die nachstehenden Angaben beziehen sich daher
auf konstanten Druck.
Der theoretische Einwand, daß die mit der äußeren Arbeit behaf-
teten Verbrennungswärmen eine Summe zweier verschiedener Energie-
größen, der chemischen und der mechanischen sei, während die Ver-
brennungswärme bei konstantem Volum den einen Summanden allein
darstellt, ist ganz richtig, ändert aber nichts an der Bedeutung jener
zusammengesetzten Zahlen. Insbesondere muß betont werden, daß die
Rechnung mit den Verbrennungswärmen bei konstantem Druck ein in
sich vollkommen zusammenhängendes System von Zahlen gibt, welches
keinen systematischen Fehler enthält. Ein solcher würde nur auftreten,
wenn während der Verbrennung der Druck geändert würde, was ex-
perimentell nicht vorkommt. Im übrigen ist es für die Vergleichbar-
keit der Zahlen nicht einmal erforderlich, daß die Verbrennungen alle
bei demselben Drucke stattfinden; dieser kann vielmehr beliebig sein,
wenn er im Laufe eines Versuchs nur konstant bleibt.
Der Beweis hierfür, und der Zahlenwert der anzubringenden Korrek-
tur, wenn man von den einen Werten auf die anderen übergeht, er-
zibt sich aus der folgenden Betrachtung. Wenn ein Mol eines Gases
entsteht, so wird dabei eine Arbeit verbraucht, die von der Natur des
Gases unabhängig ist und sich aus der Gasgleichung pv == RT er-
gibt (S. 47). Die Konstante R beträgt in absolutem Maße 8.316 > 10°;
die Arbeit ist sonach 8.316 T Joule, unabhängig vom Druck und pro-
portional der absoluten Temperatur. Für die mittlere Zimmertempera-
tur von 18% C oder 291° A ist der Betrag also 2419} oder 2:42 Kj.
Ist m die Zahl der Mole gasförmiger Stoffe vor der Verbrennung,
und n diese Zahl nach der Verbrennung, so steht die Verbrennungs-
wärme W bei konstantem Druck zu der Verbrennungswärme (W) bei
konstantem Volum in der Beziehung:
(W) = W — (m —n) 8:3 16 Tj
oder bei Zimmertemperatur:
(W) — W— (m-—n) 2:42 }j.
Zahlenwerte. Die nachstehenden Zahlenangaben sollen einen Über-
blick über die wichtigsten Gruppen der organischen Chemie geben;
ein vollständiges Verzeichnis der ausgeführten Arbeiten ist nicht be-
absichtigt.
Für die gasförmigen Kohlenwasserstoffe der Methanreihe wurden
von Thomsen folgende Verbrennungswärmen bestimmt:
"CIT.) 886 kj Unterschied
/(C Hs) 1550, 664 kj
CC. Hg) 2214 664 »
4, Ho) 2877 ” 663 ”
(C;H32) 3544 » 667
Das Mittel der Zunahme für jedes CH, beträgt 664 k]. Bei flüssigen