Die chemischen Gleichgewichte zweiter Ordnung 355
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anwenden können, wenn man die entgegengesetzte Annahme betreffs
der Sättigung machte.
Das Gesetz von der gegenseitigen. Vertretbarkeit solcher Phasen, die
untereinander im Gleichgewicht stehen, bezieht.sich nur auf gemein-
same Bestandteile. Haben wir zwei Phasen, die aus den Bestandteilen
A, B, C und A, D, E bestehen, und bringen die erste mit einer dritten
Phase A, E, F ins Gleichgewicht, so sind. A, D, E und A, E, F
zwar in bezug auf A im Gleichgewicht, sie brauchen es aber keines-
wegs in bezug auf’ E zu sein. Man muß auf diesen Umstand achten,
wenn man .das Gesetz von der Gleichheit der. chemischen Potentiale
anwenden will. Diese Eigentümlichkeit rührt daher, daß es soviel ver-
schiedene Arten chemischer Potentiale gibt, als Bestandteile vorhanden
sind, während es z. B. nur eine Art Temperaturen gibt.
Lösungen von Flüssigkeiten in Flüssigkeiten, Die bei Gas-
lösungen vorhandenen einfachen Verhältnisse finden sich bei Flüssig-
keiten nicht wieder. Zunächst fehlt bei diesen die allgemeine gegen-
seitige Löslichkeit der Gase: viele Flüssigkeiten sind ineinander nur
teilweise löslich. Ferner besteht bei Flüssigkeitslösungen das additive
Gesetz der Eigenschaften nicht. Man muß es vielmehr als einen Grenz-
fall ansehen, der nur sehr selten erreicht wird, während mehr oder
weniger große Abweichungen die Regel bilden.
Solche Abweichungen sind vielfach studiert worden, ohne daß sich
allgemeine Ergebnisse gefunden hätten. Beispielsweise ist das Volum
eines Gemisches zweier Flüssigkeiten nie gleich der Summe der Teil-
volume, sondern es findet meist eine Zusammenziehung statt, in einigen
Fällen indessen auch eine Ausdehnung. Durch diesen Umstand ist es
nicht möglich, aus der Dichte einer Lösung deren Gehalt an dem ge-
lösten Stoffe durch eine einfache Proportionsrechnung zu bestimmen,
sondern es muß .für jedes Flüssigkeitspaar (und streng genommen auch
für jede Temperatur) die Beziehung zwischen Dichte und Zusammen-
setzung empirisch bestimmt werden.
Man kann die Volumverminderung beim Vermischen zweier Flüssig-
keiten anschaulich zeigen, wenn man eine meterlange Röhre zur Hälfte
mit Wasser füllt, und darüber Alkohol schichtet. Vermischt man beide
Stoffe durch mehrmaliges Umwenden der geschlossenen Röhre, so zeigt
sich hiernach trotz der erhöhten Temperatur ein leerer Raum von
mehreren Zentimetern Länge.
Die Abweichungen von dem additiven Gesetze erweisen sich als be-
sonders groß in Fällen, wo Wasser den einen Bestandteil bildet, und
sind am geringsten bei der Vermischung von gesättigten Kohlenwasser-
stoffen, oder ihren Halogenabkömmlingen von Estern usw. Es scheint,
daß allgemein die Flüssigkeiten, welche sich nach der Methode der
Oberflächenspannungen (S. 188) als polymer gegenüber ihren Dämpfen
erweisen, die größten gegenseitigen Beeinflussungen in der Lösung
zeigen. und man kann mit einigem Rechte die Abweichungen von dem