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STÖCHIOMETRIE
Verbindungs-
gewicht
Phosphorpentasulfid P,S,;
Arsenwasserstoff AsH;
Arsentrioxyd As,Og
Arsentrichlorid AsCl,
Quecksilberchlorid HgCl,
Quecksilberbromid HgBr: .
Quecksilberjodid Hg], 454‘
Cadmiumbromid CdBr, 24H2°0
—
Molargewicht
beobachtet
222°3
78:25
399'4
182°6
284'0
352'4
452° 1
236°6
Die beiden Spalten unter Verbindungsgewicht und Molargewicht stimmen
wieder innerhalb der Fehlergrenzen überein, und zwar so, daß die Formeln
die kleinste Zahl von Verbindungsgewichten der Elemente enthalten, die
bei der gegebenen Zusammensetzung nur möglich ist.!) Dies ist aber durch
gine solche Wahl der Verbindungsgewichte erreicht worden, wie sie in der
vorigen Tabelle zum Ausdrucke gebracht worden ist. Die Beziehung auf
die Gasdichten hat daher zu einer Wahl der Verbindungsgewichte geführt,
welche eine sehr einfache und daher zweckmäßige Darstellung der vor-
handenen Verhältnisse ermöglicht.
Verbindungen nichtflüchtiger Elemente. Die bisher durchgeführten
Betrachtungen lassen sich noch weiter ausdehnen. Offenbar kann die Gül-
tigkeit des Gesetzes von Gay-Lussac nicht davon abhängen, ob unsere
Experimentierkunst weit genug entwickelt ist, daß alle Elemente und ihre
Dampfdichte untersucht sind. Es gibt nun eine große Anzahl zusammen-
gesetzter Stoffe, die flüchtig sind, deren Gasdichte und Molargewicht man
daher kennt, während sie Elemente ernithalten, für welche diese Größen
nicht bekannt sind. Auch auf solche Stoffe muß das Gesetz Anwendung
finden, und es nimmt hier die Gestalt an, daß allgemein die Molargewichte
flüchtiger Verbindungen in einfachen rationalen Verhältnissen zu ihren Ver-
bindungsgewichten stehen müssen.
Nun hat es sich. als ausführbar erwiesen, alle Verbindungsgewichte der
Elemente so zu wählen, daß einerseits die’ durch die Molargewichte be-
stimmten Mengen der Verbindungen mit deren Verbindungsgewichten
identisch werden, und daß andererseits die so bestimmten Verbindungs-
gewichte sich zur Darstellung der chemischen Umwandlungen und der
systematischen Beziehungen als die einfachsten und zweckmäßigsten er-
wiesen haben. Die entsprechenden chemischen Formeln sind entweder die
einfachst möglichen, oder wenn sie es nicht sind, so liegen meist erhebliche
Gründe vor, welche die durch das Molargewicht geforderten mehrfachen
Formeln als die angemesseneren erscheinen lassen.
Die nachstehende Tabelle gibt einen Überblick über gas- und dampf-
förmige Verbindungen von Elementen, die für sich im Gaszustande nicht
bekannt sind.
1) Ausnahmen sind nur Arsentrioxyd und Schwefelchlorür.