Full text: Grundriss der allgemeinen Chemie

je 
Ar 
it 
ın 
un 
nn 
En 
n 
ce 
3r 
AS 
17T 
Er ME 
} 
BL 
n 
+ 
.L 
A 
DIE VERDÜNNTEN LÖSUNGEN. 
es 
187 
facher Molekeln zu erkennen, die aus der Oberflächenspannung zu dem 
gleichen Schlusse führen. 
Zu solchen sich im flüssigen Zustand polymerisierenden Stoffen gehören 
die Alkohole, deren n-Werte bis 2:6 gehen, die Fettsäuren, einige Ketone, 
Nitrile, viele‘ flüssige anorganische Verbindungen, insbesondere auch das 
Wasser, dessen n von 1°7 bei o° bis 1°3 bei 140° geht. 
Dagegen sind Kohlenwasserstoffe und ihre Halogenabkömmlinge, Äther 
and Ester normal, ebenso manche anorganische Flüssigkeiten, Säurechloride 
und -anhydride, Schwefelverbindungen, Anilin, Pyridin, Chinolin usw. 
Indessen muß betont werden, daß sich hier noch mancherlei Anomalien 
finden, die bisher keine genügende Erklärung gefunden haben. Man hat 
Stoffe beobachtet, bei denen die Größe B bis zum Werte 4 ansteigt; anderer- 
seits ist die oben angedeutete Berechnung des Assoziationsgrades aus der 
Größe B nicht einwandfrei, da die Veränderlichkeit des Zustandes mit der 
Temperatur entscheidend mitwirkt. Das Problem erwartet somit noch 
eine weitere Entwicklung und Vertiefung auf Grund der längst angestrebten 
allgemeinen Theorie des Flüssigkeitszustandes (K. Drucker 1909). 
ACHTES KAPITEL 
Die verdünnten Lösungen 
ZA Wgemeines. Streng genommen gehört die Lehre von den Lösungen 
in den zweiten Teil dieses Werkes, der von den Beziehungen zwischen 
zweien und mehreren Stoffen handelt, während der erste der Betrachtung 
der reinen Stoffe als einzelner Individuen gewidmet ist. Indessen erscheint 
es angemessen, die verdünnten Lösungen an dieser Stelle zu behandeln. 
Durch den Zustand einer verdünnten Lösung gewinnen die Stoffe kolli- 
gative Eigentümlichkeiten, welche gestatten, den Lösungszustand wie 
eine besondere Formart zu betrachten, und zwar als ein Analogon des Gas- 
zustandes. Zwar ergeben sich die hier zu entwickelnden Beziehungen auch 
als einfachste Grenzfälle der allgemeineren Gesetze, welche das Verhalten 
der Gleichgewichtszustände bei zwei oder mehr Stoffen regeln; aber die 
Vereinfachung, die aus dem Übergange auf die verdünnten Lösungen ent- 
steht, ist so bedeutend, und die Wichtigkeit der entsprechenden Gesetze 
ist so groß, daß die vorgängige Kenntnis dieser Grenzfälle auch das beste 
Mittel ist, in die allgemeinere Beziehung einzudringen und sie zu beherrschen. 
Der Zustand, welchen die gelösten Stoffe innerhalb der Lösung annehmen, 
ist schon früher oft als ein vergleichbarer angesehen worden, und verschiedene 
Forscher haben gerade von der Untersuchung der verdünnten Lösungen 
die einfachsten Resultate erwartet. Zu ihrer gegenwärtigen Bedeutung 
sind diese Betrachtungen indessen erst durch die Arbeiten van ’t Hoffs 
(1886) gelangt, welche die frühere ungefähre Analogie in eine festgefügte 
und zu zahlenmäßiger Anwendung bereite Theorie verwandelt haben. Der 
Grundgedanke dieser Theorie ist, daß die gelösten Stoffe innerhalb ihrer
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.