STÖCHIOMETRIE
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[ebene des Lichtes erhalten. Der Drehungswinkel ist proportional der Inten-
sität des magnetischen Feldes, proportional der Länge der dem Einfluß
ausgesetzten Schicht, und im übrigen von der Natur des Stoffes und der
Temperatur abhängig.
Die Untersuchung dieser Erscheinung wurde zunächst vom physikalischen
Standpunkte ausgeführt. Chemische Gesichtspunkte brachte zuerst Perkin
(1882) zur Geltung, dem wir lange Zeit fast alles verdankten, was nach
dieser Richtung über den Gegenstand bekannt war.
Perkin nennt spezifische Rotation das Verhältnis der Drehungen,
welche der fragliche Stoff einerseits und eine Wassersäule andererseits in
demselben Magnetfelde bewirken, wenn die Längen beider Säulen sich wie
ihre Räumigkeiten verhalten. Ist ® der Drehungswinkel, welchen eine
Säule. von der Länge 1 des Stoffes, dessen Dichte d ist, zeigt, und sind ®,,
L, und d, die entsprechenden Zahlen für Wasser von gleicher Temperatur,
30 ist die spezifische Rotation r = EA Die molare Rotation ist das Ver-
nältnis der Drehungen molarer Mengen, und hat zum Wert: ;
Mowoldp .‚ M
pn 18:01 X old oder: 18:01 ;
wo M das Molargewicht des Stoffes, 18:01 das des Wassers ist. Die molare
Rotation des Wassers ist somit gleich Eins angenommen worden.
Bei einer Vergleichung der magnetischen Molarrotationen verschiedener
Stoffe ergab sich ein additiver Charakter dieser Eigenschaft nur beim Auf-
steigen in den homologen Reihen; in denselben bedingt jedes CH, eine Zu-
aahme von 1:023 Einheiten. Dieser Wert ist für alle Verbindungsreihen
der gleiche. Es kann also die Molarrotation dargestellt werden durch
D + 1:°023 n, wo n die Zahl der CH,-Gruppen und D eine Konstante ist,
die für jede Reihe homologer Verbindungen ihren eigenen Wert hat. Die
Konstanten D sind gänzlich konstitutiven Charakters; sie sind z. B. ver-
schieden für normale und Isoparaffine, normale und Isoalkohole oder der-
gleichen Säuren. Auch gelten die Formeln nur für solche Verbindungen,
welche mindestens einmal Methylen, CH,, enthalten; so gilt z. B. die Kon-
stante 0:393 der normalen Fettsäuren nicht für Ameisensäure, HCOOH, und
Essigsäure, CH, . COOH, in welchen CH, nicht in der Kette enthalten ist.
Dadurch hat sich das magnetische Drehvermögen schon wiederholt als
nützlich erwiesen, um die Zugehörigkeit neuer Stoffe zu bestimmten Ver-
bindungsgruppen zu ermitteln.
Viel verwickelter als bei den einfachen Stoffen der Fettreihe zeigen sich
die Verhältnisse bei den zusammengesetzteren Stoffen, den Verbindungen
der aromatischen Reihe und allgemein den zyklischen Verbindungen. Hier
treten die konstitutiven Einflüsse derartig in den Vordergrund, daß von
der additiven Grundlage nicht viel übrig bleibt. Dadurch erweist sich die
magnetische Drehung als etwa zwischen den Molarvolumen und Molar-
refraktionen einerseits, den Siedepunkten andererseits in der Mitte stehend.
Sie ist stärker durch konstitutive Verschiedenheiten beeinflußt, als jene
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