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THERMOCHEMIE
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Eigenschaften, und weniger als diese. Ein vergleichendes Studium der Stoffe
unter diesem Gesichtspunkt ist systematisch noch nicht durchgeführt worden.
In einigen Arbeiten von Perkin (1896) finden sich bemerkenswerte Ansätze
dazu, die inzwischen trotz mehrfacher neuerer Arbeiten nicht viel weiter
veführt werden konnten.
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Drittes Buch. Chemische Thermodynamik
ZEHNTES KAPITEL
Thermochemie
AA Ngemeine Energetik, In den vorangegangenen Betrachtungen sind die
Stoffe unter solchen Verhältnissen betrachtet worden, unter denen sie
ihre chemische Beschaffenheit nicht ändern. Gegenwärtig sollen umgekehrt
die Vorgänge untersucht werden, bei welchen sowohl gegebene einzelne
Stoffe sich in andere umwandeln, wie auch mehrere Stoffe aufeinander
wirken, um neue zu ergeben. Es sollen mit anderen Worten die chemi-
schen Vorgänge (im engeren Sinne) den Gegenstand der Betrachtung
bilden.?)
Wenn wir nach den allgemeinsten Kennzeichen der natürlichen Vor-
gänge fragen, so ergibt sich, daß alle mit zeitlichen und räumlichen Ände-
rungen der Energie verbunden sind. Ohne eine solche Änderung verläuft
kein Vorgang; wenn keine Änderung des Energiezustandes stattfindet, so
sind wir nicht imstande, überhaupt eine Änderung des vorhandenen Zu-
standes zu behaupten.
Man wird also alle physikalisch-chemischen Vorgänge dadurch definieren
können, daß man die dabei stattfindenden Energieänderungen ihrer Art
und ihrem Betrage nach angibt. Und zwar wird eine solche Angabe nicht
nur immer möglich, sondern sie wird auch erschöpfend sein. Denn alle Kenn-
zeichen, die wir für die verschiedenen Dinge der Außenwelt besitzen, lassen
sich gleichfalls auf deren Energieverhältnisse zurückführen, da solche Kenn-
zeichen notwendig in Vorgängen bestehen, welche diese Dinge unmittelbar
oder mittelbar in unseren Sinneswerkzeugen hervorrufen, und letztere aus-
schließlich auf Zu- oder Abfuhr von Energie reagieren. Somit sind die
Energieverhältnisse tatsächlich das einzige, was wir von der Außenwelt
wissen, und diese läßt sich vollständig als ein Gebilde beschreiben, in wel-
chem verschiedene Energien auf bestimmte Art im Raume und in der Zeit
geordnet sind.
*) Allerdings müssen bereits die Änderungen der Formart als chemische Vorgänge
(im weiteren Sinne) angesehen werden. Sie sind zusammen mit den statischen spezi-
fischen Eigenschaften oben behandelt worden, weil sie eine entscheidende Bedeutung
zur Kennzeichnung des Begriffes des reinen Stoffes haben. Bekanntlich dienen Siede-
und Schmelzpunkte in erster Linie zur Kennzeichnung und Unterscheidung verschiedener
Stoffe, insbesondere bei organischen Verbindungen.