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DIE STOFFE
unverändert geblieben ist, und sich dadurch von seiner Erhaltung über-
zeugen.
Aber um nachzuwägen muß man ein anderes Gewichtsstück benutzen,
und annehmen, daß dieses unverändert geblieben sei. Und
wenn beide sich verändert hätten, so würde man aus der Wägung nur den
Unterschied der beiden Veränderungen erfahren. Wären die Änderungen
zufällig beiderseits gleich gewesen, so würde man überhaupt keinen Unter-
schied erkennen können. Umgekehrt darf man daher aus dem Ausbleiben
von Unterschieden nur schließen, daß beide Gewichtsstücke gleiche Ände-
rungen erfahren haben, die möglicherweise beiderseits Null sind. Wenn
beispielsweise durch irgendwelche Vorgänge im Erdinnern sich die Schwere-
konstante am Ort geändert hätte, so würde die Wage nichts davon erkennen
lassen, da alle Gewichte in gleichem Verhältnis beeinflußt worden wären,
zufolge dem S. 8 angegebenen Gesetze.
Nun hat sich tatsächlich immer ergeben, daß verschiedene, mit großer
Sorgfalt aufbewahrte Gewichte im Laufe der Zeit ihr gegenseitiges Gewichts-
verhältnis nicht zu ändern pflegen, unabhängig von dem Material, aus dem
sie hergestellt sind. Daraus zieht man als einfachsten Ausdruck dieser
Erfahrungen den Schluß, daß überhaupt keine Änderungen eintreten. Prak-
tisch ist dieser Schluß nicht verschieden von dem anderen Schluß, daß alle
Gewichtsstücke von Änderungen in gleichem Verhältnis betroffen worden
seien, denn die Wage gibt kein experimentelles Mittel, beides zu unter-
scheiden. Dies liegt daran, daß die Wage nur relative Gewichte bestimmen
läßt, und daher auch nur über das Verhältnis von Gewichten, nicht aber
über deren absoluten Betrag etwas auszusagen gestattet, Über die absoluten
Gewichte geben andere Apparate und Messungen (insbesondere Pendel-
messungen) Auskunft; sie lassen erkennen, daß auch die absoluten Gewichte
sich an einem gegebenen Orte so konstant erhalten, als nur die Genauigkeit
der Messungen zu behaupten gestattet. Somit ist es wissenschaftlich durch-
aus gerechtfertigt, für die relativen Gewichte zurzeit eine vollständige Kon-
stanz anzunehmen.
Diese Beständigkeit des Gewichtes geht so weit, daß auch vollständige
Änderungen in der Beschaffenheit der Körper, soweit diese nicht mit einem
Zu- oder Abgang wägbarer Stoffe verbunden sind, keinen meßbaren Ein-
fluß auf das Gewicht ausüben. Man hat beispielsweise. vergeblich versucht,
einen Gewichtsunterschied zwischen Wasser und dem daraus durch Ge-
frieren hergestellten Eis zu erkennen. Es ist mit anderen Worten kein Vor-
gang irgendwelcher Art bekannt, durch welchen das Gewicht eines abge-
schlossenen Körpers geändert werden könnte.
Die einschneidendsten Vorgänge, durch welche sich die Beschaffenheit der
Körper ändert, sind die chemischen. Man hat Stoffe, die aufeinander che-
misch einwirken können, in Glasgefäße von solcher Gestalt eingeschmolzen,
daß die Stoffe zunächst getrennt waren, nach dem Zuschmelzen und Wägen
aber durch Umwenden des Gefäßes vermischt und zur Wechselwirkung ge-
bracht werden konnten. Sehr sorgsame Wägungen vor und nach dem Vor-
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