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DISPERSE GEBILDE
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elektrischen Strome stattfindet, weder im positiven, noch im negativen Sinne
(Hardy 1900). Derartige neutrale Gebilde erweisen sich oft als unbe-
ständig, indem in ihnen die Teilchen besonders leicht und schnell sich zu
größeren Massen vereinigen und zu Boden fallen.
Dieser Fortführung entspricht notwendig ein bestimmtes Maß von Leit-
ähigkeit, da wegen der allgemeinen elektrischen Gesetze eine gleiche Menge
der entgegengesetzten Elektrizität im umgekehrten Sinne wandern muß. Der
entgegengesetzte Transport wird im allgemeinen durch die gewöhnlichen
Ionen bewerkstelligt, insbesondere sind die Ionen des Wassers in dieser
Beziehung wirksam. Schlämme aus möglichst indifferenten und schwerlös-
lichen Stoffen werden allgemein durch H’ positiv, durch OH’ negativ geladen
(Perrin 10904).
Hiermit hängt wohl zusammen, daß solche Stoffe, welche Neigung zur
Bildung hochmolekularer Komplexe haben, sich besonders leicht im stark
dispersen oder ‚„‚kolloiden‘“‘ Zustande herstellen lass n, sowie daß freiwillige
Dispersion oder ‚„Peptisation‘“ bei derartigen Stoffen im ausgeflockten oder
nichtdispergierten Zustande stattfindet, wenn man ihnen einen Stoff zufügt,
dem sie die erforderlichen Ionen entnehmen können. Da es sich indessen
hierbei um Gleichgewichte mit mehreren Bestandteilen handelt, so setzt die
eingehende Erörterung die Kenntnis der hierbei auftretenden einfacheren
Verhältnisse (s. w. u.) voraus.
Kolloide. Von Graham (1861) sind zuerst als zwei Stoffklassen Kristal-
loide und Kolloide unterschieden worden. In die erste werden die bisher
behandelten, als chemische Individuen durch ihr konstantes Verhalten bei
Trennungsoperationen und ihre entsprechend konstanten spezifischen Eigen-
schaften gekennzeichneten Stoffe verwiesen. Der Name drückt aus, daß die
meisten von ihnen leicht in Gestalt von Kristallen hergestellt werden können,
doch dehnt man die Bezeichnung auch auf solche Stoffe (wie z. B. die ge-
sättigten Kohlenwasserstoffe der niederen Glieder) aus, die man noch nicht
im Kristallzustande kennt, wenn sie nur die anderen Eigenschaften der reinen
Stoffe aufweisen,
Im Gegensatz sind ’als Kolloide Stoffe bezeichnet worden, deren Eigen-
schaften innerhalb gewisser Grenzen unbestimmt sind. Von den Lösungen
unterscheiden sie sich dadurch,’ daß sie sich nicht wie diese in Bestandteile
zerlegen lassen, welche einzeln die Eigenschatten reiner Stoffe haben. Sie
vilden ihrerseits lösungsähnliche Gebilde mit Wasser, Alkohol und anderen
reinen. Stoffen; diese aber unterliegen anscheinend nicht den Lösungsgesetzen
(S. 190), welche allgemein bei Lösungen von Kristalloiden stattfinden, sondern
verhalten sich mehr wie mechanische Gemenge. Dies tritt insbesondere
dadurch zutage, daß die Siede- und Gefrierpunkte der Lösungsmittel durch
die Aufnahme kolloider Stoffe kaum merkbar geändert werden; ebenso üben
sie nur einen sehr kleinen osmotischen Druck aus. Man hat dies Verhalten
derart aufgefaßt, daß man den Kolloiden ein sehr großes, wahrscheinlich
auch dabei noch veränderliches Molargewicht zuschrieb. ;
Während aber Graham die Kolloide im wesentlichen als eine besondere
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