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DISPERSE GEBILDE
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umkehrbar oder nicht umkehrbar sind. Da aber (S. 521) der kolloide Zustand
an sich ein unbeständiger ist, so sind schließlich alle Kolloide als nichtumkehr-
bar anzusehen, und der Unterschied ist wesentlich als ein praktischer zur
Beschreibung derartiger zeitlicher Erscheinungen, nicht aber als ein grund-
sätzlicher aufzufassen.!)
Indessen darf doch ein bestimmter Unterschied nicht übersehen werden,
welcher sich zwischen verschiedenen kolloiden Flüssigkeiten zeigt. Während
solche, bei denen man ziemlich sicher ist, daß die disperse Phase den festen
Zustand hat (Metalle, Metallsulfide, Ton usw.), die Eigenschaften des Dis-
persionsmittels nur wenig beeinflussen, insbesondere seine innere Reibung
praktisch unverändert lassen, gibt es andere, von denen Leim, Gummi,
Agar-Agar, Dextrin und Kieselsäure Beispiele sind, die sich umgekehrt ver-
halten. Sie bewirken eine sehr starke Änderung der inneren Reibung und
bilden oft beim Gerinnen zitternde Gallerten, welche Formenergie oder
Elastizität haben und sich insofern wie feste Körper verhalten. Bei
diesen besteht eine sehr große Wahrscheinlichkeit, daß ihre zweite Phase
auch flüssig oder wenigstens halbflüssig ist, und es ist insbesondere bei er-
starrter Gelatine nachgewiesen, daß sie aus einem schwammigen Gerüst einer
konzentrierten Gelatine besteht, in welches eine verdünnte Lösung eingelagert
ist. Es handelt sich also um zwei flüssige Phasen von begrenzter gegen-
seitiger Löslichkeit (S. 365), die sich außerdem sehr wahrscheinlich in der
Nähe ihres kritischen Punktes befinden, bei welchem ihre gegenseitige
Löslichkeit unbegrenzt wird.
Die große innere Reibung der flüssigen Phase hängt vermutlich mit der
allgemeinen Tatsache zusammen, daß mit der Anhäufung von Hydroxylen,
insbesondere bei organischen Verbindungen, die innere Reibung im flüssigen
Zustande schnell zunimmt. Man vergleiche die Reihe Alkohol, Glykol und
Glyzerin, oder Propionsäure und Milchsäure, um eine Anschauung hierfür
zu: haben. Ferner aber liegt auch unabhängig hiervon der Umstand vor,
daß in der Nähe des kritischen Lösungspunktes zweier Flüssigkeiten die
innere Reibung der Lösungen besonders groß wird (Ostwald 1902). Man
darf im übrigen die große innere Reibung der Lösungen von Gummi und
Dextrin nicht mit der halbstarren oder gallertartigen Beschaffenheit (Gelatine,
Agar-Agar) verwechseln. Erstere bleibt beim Umrühren und sonstiger mecha-
nischer Beeinflussung im wesentlichen unverändert, letztere wird hierbei
zerstört.
Die Größe der dispersen Teilchen. Auf S. 518 ist. angegeben worden,
daß ein meßbarer Einfluß der Oberflächenenergie auf die Eigenschaften der
dispersen Gebilde etwa von 107% cm Teilchengröße ab zu erwarten ist. Dies
ı) Als umkehrbar bezeichnet man auch solche Kolloide, welche leicht aus dem Ein-
phasengebilde oder der Lösung in das kolloide Zweiphasengebilde, z. B. durch Änderung
der Temperatur, übergeführt werden können. Hier handelt es sich offenbar um eine ganz
andere Erscheinung, da ja die zweite disperse Phase jedesmal erst neu hergestellt wird.
Als bekanntes Beispiel ist hier die Gelatine zu nennen, welche mit Wasser bei höherer
Temperatur eine Lösung bildet, bei niederer, im geronnenen Zustande dagegen ein Kolloid.