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STÖCHIOMETRISCHE BEZIEHUNGEN
209
ACHTUNDZWANZIGSTES KAPITEL
Stöchiometrische Beziehungen
A gemeines. Daß die Affinitätseigenschaften der ‚Stoffe regelmäßige und
durchgreifende Beziehungen zu ihrer Zusammensetzung und Konsti-
tution zeigen, ist ein Satz, dessen Geltung stets angenommen worden ist.
Beruht doch ein ganz wesentlicher Teil der üblichen. chemischen Systematik
auf dem Vorhandensein großer Unterschiede in den Affinitätseigen-
schaften, zu deren Erkenntnis quantitative Messungen nicht erforderlich
waren; die spätere messende Forschung hat dann diese allgemeinen Grund-
züge mit der Mannigfaltigkeit exakter Zahlenbestimmungen auszufüllen.
Diese zweite Stufe der Entwicklung ist allerdings nur wenig vorgeschritten,
und insbesondere harrt das vorhandene Material noch vielfach der systema-
tischen Bearbeitung und Zusammenstellung. Auch auf den nachstehenden
Seiten ist eine solche Systematik durchzuführen noch nicht versucht worden,
und dieses Schlußkapitel des Buches enthält mehr einen Hinweis auf das,
was in dieser Richtung geschehen könnte und sollte, als die Ergebnisse ab-
gerundeter Forschungen.
Gemäß der Tatsache, daß vor allen Stoffen die Ionen chemische Reak-
tionen am leichtesten und schnellsten beobachten lassen, haben sich in der
geschichtlichen Entwicklung die Affinitätsprobleme zuerst an diese Ersch.i-
nungen geheftet. Die Verwandtschaftstafeln des vorigen Jahrhunderts
enthielten nur die Salzreaktionen, und als im letzten Viertel des ı9. Jahr-
hunderts die messende Affinitätslehre sich zu entwickeln begann, war es wie-
der das Problem der Salzbildung, welches zunächst bearbeitet wurde.
Neben dem Gebiete der Elektrolyte hat sich aber das der Nichtelek-
crolyte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der wissenschaftlichen
Forschung dargeboten. Da die Versuche, die an den ersteren gewonnenen
Anschauungen, wie sie sich im elektrochemischen System von Berzelius
verkörperten, auf diese neue Klasse von Verbindungen zu übertragen, schei-
tern mußten, so entstand zunächst der Irrtum, daß jene Anschauungen über-
haupt falsch seien, und da man die Alkohole und Kohlenwasserstoffe nicht
binär formulieren konnte, wie die Salze, so formulierte man die Salze unitär,
wie die Kohlenwasserstoffe. Erst in unserer Zeit ist die Erkenntnis entstanden,
daß dies ebenso ein Fehler ist, wie die Übertragung des elektrochemischen
Dualismus auf die organischen Verbindungen einer war. ;
Für die Betrachtungen dieses Kapitels wird man also die Chemie der Ionen
von der der Nichtionen zu scheiden haben; beide zeigen weit verschiedene
Eigentümlichkeiten. Dieser Unterschied fällt einigermaßen mit dem tradi-
tionellen zwischen anorganischer und organischer Chemie zusammen, doch
nur teilweise, und es wäre ein Irrtum, wenn man die anorganische Chemie
als die der Ionen auffassen wollte. Denn nicht nur sind in der anorganischen
Chemie zahlreiche Vorgänge vorhanden, die nicht vom Ionenstandpunkte
aufgefaßt werden können; auch die organische Chemie enthält zahllose Stoffe
Wi. Ostwald, Grundriß. s. Aufl.