DIE WÄRMEERSCHEINUNGEN DER GASE USW. 51
weiteren Forschungen einluden, dauerte es doch fast zwanzig Jahre, bis ein-
gehendere Versuche über diesen Gegenstand begonnen wurden. Erst 1870
nahm Cailletet und gleichzeitig Amagat derartige Untersuchungen auf.
[nsbesondere der letztere hat die Frage ungemein gefördert.
Die nachstehenden Figg. 9, 10, ıı (S. 51 bis 53) geben das Verhalten
einiger Gase unter starkem Druck anschaulich wieder. Nach oben sind die
Werte der Produkte pv eingetragen, nach rechts die Drucke p. Wenn die
Gase genau dem Boyleschen Gesetze folgten, so wäre das Produkt pv kon-
stant und die zugehörige Kurve wäre eine Gerade, die parallel der horizontalen
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Fig. 9.
Wasserstoff
Achse verliefe. Wie man sieht, entspricht kein Gas diesem einfachen Fall.
Die meisten Gase zeigen bei geringeren Drucken eine Abnahme des Produkts,
3le lassen sich also stärker zusammendrücken. Bei höheren Drucken dagegen
wird das Produkt pv ausnahmelos größer, und alle Gase verhalten sich wie
der Wasserstoff.
Eine wichtige Eigentümlichkeit, die sich bei allen Gasen wiederfindet,
die unter hohen Drucken untersucht worden sind, ist die, daß über einen
bestimmten Druck hinaus die pv-Linien wieder gerade werden. Das Ver-
halten, welches der Wasserstoff bereits bei niedrigen Drucken zeigt, tritt
also bei allen Gasen ein, wenn man den Druck nur hoch genug nimmt. Dies
;ührt zu dem folgenden Schlusse.
Der geradlinige Verlauf der pv-Linie bei veränderlichem: Drucke p, wie