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DIE STOFFE
er in Fig. 9 bis 11 an der rechten Seite aller Linien erscheint, bedeutet, daß
dort der Wert pv proportional dem Drucke zunimmt, also einer
Formel von der Gestalt pv = a + bp folgt. Formt man die Gleichung etwas
um, So ergibt sich p(v—b)= a.
Vergleicht man dies mit der gewöhnlichen Gasgleichung, die für konstante
Temperatur die Form pv= a hat, so sieht man, daß stark zusammen-
gedrückte Gase sich von denen unter schwachem Drucke nur insofern ver-
schieden verhalten, als bei ihnen nicht das ganze Volum dem Drucke um-
gekehrt proportional ist, sondern das Volum nach Abzug einer vom
{f5
{
5
SL
9 4]
u
>
De
n
De
420 140 16
nn
;) 1280 200 220 240 260 280 ‘300 320
Fig. 10.
Stickstoff
Druck unabhängigen Größe b. Es verhalten sich mit anderen Worten
die Gase so, als beständen sie aus einem Teil b, der nicht zusammendrück-
bar ist, und einem anderen Teil v—b, der dem einfachen Gasgesetze bis in
die höchsten Drucke folgt. V
Es ist dadurch kein Gegensatz zu den Gasen unter geringem Drucke in
dem Sinne gegeben, als wäre bei diesen das „inkompressible Volum‘‘ nicht
vorhanden. Es beträgt in diesem Falle nur einen so kleinen Anteil des
ganzen Volums, daß er für die Messung nicht in Betracht kommt. Im Falle
des Wasserstoffs z. B. ist der inkompressible Anteil in dem bei 0° und unter
Atmosphärendruck befindlichen Gase nur 0:0006, erreicht also erst bei
16 Atmosphären Druck ein Hundertstel von dem Volum des Gases, Bei
anderen Gasen ist dieser Anteil etwas größer. bleibt aber immer von der-
selben Ordnung.