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DIE STOFFE
tracht gezogen, auf welchen Begriff (das Molarvolum) später eingegangen
werden soll:
Zahlenmäßig ergibt sich die Dichte als der Quotient des Gewichtes ‚eines
gegebenen Körpers durch sein Volum, ersteres gemessen in Grammen,
letzteres in Kubikzentimetern. Da ı ccm Wasser ı g wiegt, so ist die
Dichte auch praktisch gleich dem Gewicht des Körpers, geteilt durch
das Gewicht eines gleichen Volums Wasser. Hieraus ergibt sich die üb-
liche Methode, die Dichte einer Flüssigkeit zu messen. Man füllt ein ge-
eignetes Gefäß (ein Pyknometer) bis zu einem bestimmten Raume (der
entweder durch eine Marke oder durch einen Stöpsel begrenzt ist) zuerst
mit Wasser und sodann mit der zu untersuchenden Flüssigkeit und wägt
beide Male. Durch Abzug des vorher bestimmten Gewichtes des leeren
Gefäßes von den beiden Gesamtgewichten findet man die Gewichte gleicher
Räume Wasser und der Flüssigkeit und kann somit den entsprechenden
Bruch bilden.
Bei der Ausführung dieses Versuches muß man indessen auf eine ganze
Anzahl von Umständen Rücksicht nehmen. Zunächst erleiden alle gewogenen
Körper eine Gewichtsverminderung, welche von dem Auftrieb der Luft
herrührt. Dieser ist von der Temperatur und dem Drucke der Luft im Augen-
blicke des Versuches abhängig; auch der Gehalt an Wasserdampf und sogar
der der Kohlensäure in der Luft hat auf den Betrag einen angebbaren Ein-
fluß. Zwar ist im vorliegenden Falle der Auftrieb, wenn man beide Ver-
suche bald hintereinander, d. h. unter gleichen atmosphärischen Bedingungen
ausführt, bei beiden Wägungen gleich groß, doch hebt er sich nicht etwa
ıeraus. Denn ist der Auftrieb gleich a und sind die scheinbaren Gewichte
von Wasser und Flüssigkeit w und f, so ist die Dichte gleich > d. h. der
Einfluß des Auftriebes wird um so größer, je verschiedener die Dichte des
Stoffes von der des Wassers ist.
Ferner ist aber auch die Dichte des Wassers nur Eins, wenn die Tem-
peratur + 4°C ist. Bei allen anderen Temperaturen ist sie geringer und
die berechnete Dichte fällt daher zu hoch aus. Am besten macht man beide
Wägungen bei der Temperatur, für welche man die Dichte der Flüssigkeit
bestimmen will, und dividiert die aus den (vom Auftrieb befreiten) Ge-
wichten sich ergebende unrichtige Dichte durch die des Wassers bei der
fraglichen Temperatur. Die hachstehende Tabelle ergibt sowohl die Dichte
wie die Räumigkeit des Wassers bei verschiedenen Temperaturen.
50
L9
29
39
40
Dichte und Räumigkeit des Wassers.
D
17
3:999 868
9'999 927
0:999.968
9999 992
[°000000
[°000132
1°000013
1:000032
1°000 008
1°000 000
Bf
0:999 992
0:999 968
0:099929
0:999876
0°:999 808
0
a®
R
L°000 008
1°000032
[°00007I1
1°000124
L°0O00 192