Full text: Formen des Steinbaues (1. Teil)

[onische Ordnung. 
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Ionische Ordnung. 
Durchaus verschieden von der dorischen zeigt die ionische Säulen- 
ordnung in ihren Formen und Verhältnissen eine gröfsere Feinheit und 
Weichheit. Besonders charakteristisch ist bei dieser Ordnung der 
Zahnschnitt in den Untergliedern des Kranzgesimses und das Kapitäl, 
welches sich durch die seitlich herabhängenden Voluten auszeichnet. 
Es bietet immer nur nach zwei Seiten dieselbe Ansicht, woraus 
man schlieifsen kann, dafs auch diese Säule ursprünglich wie die 
dorische, zwischen Anten gestanden hat. Siehe Templum in antis. 
Seite 103. Auch die Basis ist hier ganz eigenartig gebildet. Sie 
besteht aus einem groisen Wulst (Torus) mit daruntersitzender zwei- 
facher Kehle, die durch zwei Rundstäbchen (Astragale) mit kleinen 
Plättchen verbunden werden. Die untere Kehle hebt sich nur durch 
ein dünnes Plättchen von der quadratischen Plinte ab. Der Fries 
bildet hier durch seine ungegliederte Fläche einen bedeutsamen Hinter- 
grund für Figurenschmuck, er bleibt aber bei Säulenstellungen von 
bescheideneren Abmessungen am besten glatt. Die Bildung der Giebel- 
felder erfolgt hier wie in der korinthischen Ordnung auf die Weise, 
dafs im aufsteigenden Giebelgesims alle Glieder des Kranzgesimses 
auftreten, wobei die Zähne lot über denen des Kranzgesimses stehen. 
Die Glieder dieser Ordnung sind bald einfacher, bald reicher 
dekoriert. Man wendet die ionische Ordnung überall da an, wo edle 
Einfachheit mit Grazie und Würde ausgedrückt werden soll. 
Mafse der ionischen Ordnung. 
Kranzgesims 1 M 221 P 
Fries 1M 15 P 
Architrav 1M 7% P 
Kapitäl — M25 P 
Schaft 16M 5 P 
Basis 1M — ) 
Deckgesims — M15 ” 
Würfel 5M — 
| Fuflsgesims — M15 P 
Abstand der Säulen von Mittel zu Mittel bei Bogenstellung 
(Arkaden) . 11’ M 
Abstand der Säulen auf Postamenten bei Bogenstellung . . . 15 M
	        
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