Full text: Formen des Steinbaues (1. Teil)

Römische oder Komposit-Ordnung 
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Römische oder Komposit-Ordnung. 
Eigentlich ist die römische Ordnung nur eine Verschmelzung der 
ionischen und korinthischen. Dies zeigt sich deutlich im Kapitäl, welches 
nicht besonders glücklich komponiert ist, denn es hat über dem 
doppelten zarten Blätterkranz von Akanthus des korinthischen Kapitäls 
vier Paar schwer lastender Voluten, ähnlich denen des ionischen Eck- 
kapitäls. Die Römer verlangten bei ihrer groisen Prachtliebe nach 
einem Kapitäl, ‚welches grofsen, schweren Reichtum ausdrückt und 
kamen so auf das Komposita-Kapitäl, dem auch zuweilen noch 
Dekorationen durch Köpfe, Schilde und ganze Figuren gegeben wurden. 
Neben dem reinen, fein empfundenen korinthischen Kapitäl kann es 
aber keinen Vergleich zu seinen Gunsten aushalten. Die Basis dieser 
Ordnung lehnt sich ganz an die der korinthischen an, hat aber meist 
nur ein Rundstäbchen mit Plättchen zwischen den beiden Kehlen. 
Ein eigenes Gebälk besitzt diese Ordnung auch nicht, entweder ist es 
der ionischen ‘oder korinthischen entlehnt und gewöhnlich nur im 
ganzen derber gehalten. Auch hier ist die Unterseite des Architravs 
(Soffitte) in der Antike meist dekoriert, seltener in der Renaissance, 
jedoch treten an Stelle der Mäander und Bandverschlingungen einfache, 
leichte, an dieser Stelle weniger charakteristische Rankenornamente. 
Mafse der römischen Ordnung. 
Kranzgesims 2M - 
Fries 1M 15 P 
Architrav 1M15 P 
Kapitäl 2M10 P 
Schaft 16 M20 P 
Basis “1M- PP 
Deckgesims — M 231% P 
Würfel 5 M 16% P 
| Fuisgesims —- M20 P 
Abstand der Säulen von Mittel bis Mittel bei Bogenstellung 
(Arkaden) 220 0.0.0. 12M24P 
Abstand der Säulen auf Postamenten bei Bogenstellung . . 14M 28 P 
CS
	        
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