Full text: Formen des Steinbaues (1. Teil)

Die architektonischen Glieder. 
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Die Zusammenstellung von Gliedern zur Bildung der Gesimse, 
Säulenbasen, Sockelprofile u. s. w. erfolgt unter Berücksichtigung 
°olgender allgemeiner Regeln: 
i, Jedes Glied mufs an seinem richtigen Orte stehen, d.h. man hat 
nicht tragende Glieder da anzubringen, wo bekrönende hingehören, 
und umgekehrt. Auch ist ihre Gröfse dem Gesamtprofile richtig 
anzupassen. 
Volle Glieder müssen stets mit hohlen angenehm wechseln, wobei 
die Vermittelung beider durch ein Plättchen erreicht wird. Hierbei 
ist stets das eine als Hauptglied gröfser und das andere kleiner, 
dem ersteren unterzuordnen, denn nur durch Gegensätze erreicht 
man in der Architektur eine Wirkung. Solche Gliederzusammen- 
stellungen kommen aber stets erst durch die Platte im Gesims, 
im Architrav oder in der Umrahmung zur richtigen Geltung. 
Alle Glieder müssen unter sich und das ganze Gesims zum 
Gebäude wieder im richtigen Verhältnis stehen. Um bei der 
Bestimmung der Gliederstärken einen gewissen Anhalt zu haben, 
ist es zweckmäfsig, beim Detaillieren alle an einer Fassade 
vorkommenden Profile mit dem Profile der Fensterumrahmung 
der ersten Etage, der feinsten Profilierung an einer Fassade, zu 
vergleichen und hiernach sämtliche Gliederstärken zu bestimmen. 
Nach dem Detaillieren sollte man wenigstens alle durchgehenden 
Gesimse nochmals zusammenhängen, vergleichen und. wenn 
nötig, verbessern. 
Besonders hat man Häufungen von kleinen gebogenen Gliedern 
zu vermeiden. 
Alle Gesimse, auch die im Innern, erhalten eine Wassernase. Bei 
den Gesimsen im Äufseren, die auch noch eine Wasserschräge 
erhalten, wird durch die Wasser- 
nase das Regenwasser vom 
Gesims abgeleitet und ein 
Herunterlaufen desselben am 
Hause verhindert und auiser- 
dem, wie auch bei den inneren 
Gesimsen beabsichtigt ist, durch 
die mehr oder weniger starke
	        
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