Full text: Formen des Steinbaues (1. Teil)

Die Gesimse. 
1 
Fenstersohlbänken der dritten Etage oder auch in Fufsbodenhöhe der- 
selben angeordnet, aber leichter profiliert als das untere, oft ohne 
Platte, nur durch einen groifsen Viertelstab mit bekrönendem Giliede 
und Untergliede gebildet. Bei vierstöckigen Gebäuden wendet man 
aufser dem unteren Gurt oft nur noch einen an, der dann in Fufs- 
bodenhöhe der vierten Etage liegt. Man behandelt dann zweckmäifsig 
die Fläche zwischen Gurt- und Hauptgesims als grofsen, die ganze 
Fassade bekrönenden und verzierenden Fries. Einstöckige Häuser 
erhalten am besten keinerlei horizontale Gürtung. 
Der Hauptteil eines Gurtgesimses besteht, um das Gürten recht 
charakteristisch auszudrücken, in einer Platte, die im Verhältnis zu ihrer 
Höhe keine groise Ausladung hat. Gurtbänder bilden die einfachste 
Gürtung; es sind 17 bis 25 cm hohe Platten, die nur etliche Zentimeter 
vor die Mauerflucht vorspringen; wird der Gurt reicher und kräftiger, 
so treten noch Unterglieder hinzu, auch wohl noch Oberglieder und 
schliefslich bei den reichsten Gurtgesimsen auch noch Fries und 
Architrav. Über den Gurtgesimsen, die am zweckmäfsigsten aus 
natürlichem Stein hergestellt werden, wird in der Regel noch eine 
Platte aus demselben Material angebracht, um ein Beschädigen des 
Putzes durch das Spritzwasser des Regens zu verhindern. 
Bei Balkonen und Erkern, wo das Gurtgesims um den betreffenden 
Bauteil herumläuft und weit vor die Mauerflucht vorspringt, wirkt es 
streng genommen nicht mehr als Gurtgesims, man bereichert dasselbe 
hier oft durch Hinzufügen eines Ober- oder Untergliedes. 
Der Sockel oder die Zocke bildet den Fuis des Gebäudes und 
gibt ihm eine breitere Standfläche, wodurch dem statischen Gefühl 
Genüge geleistet wird. Ein Gebäude ohne Sockel scheint uns stets in 
die Erde versenkt, was einen unerquicklichen Anblick gewährt. Der 
einfachste Sockel besteht in einer nur um etliche Zentimeter vor die 
Mauerflucht‘ vorspringenden, senkrecht oder geneigt stehenden Platte, 
am besten aus natürlichem Stein. Dieser Sockel hat gleichzeitig den 
Zweck, bei Regen das Spritzwasser vom Kalkputze der Mauer abzuhalten. 
Eine Bereicherung dieses einfachen Sockels erfolgt durch Anbringen 
eines oder mehrerer Glieder an der oberen Seite oder auch durch 
Auflegen eines besonderen Sockelgesimses oder Sockelgurtes und durch 
Ainzufügen eines Sockelfufses, der oben auch noch ein einfaches Profil
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.