Full text: Formen des Steinbaues (1. Teil)

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Die Fenster. 
EDEN 
vor die Mauerflucht vorspringt. Oft erhalten die Fenster mit rechteckiger 
Umrahmung sogenannte Ohren, dies sind Verkröpfungen, die entweder 
nur oben und seitlich, aber auch unten auftreten können. In der 
mittelalterlichen Bauweise und meist auch in der Frührenaissance werden 
die Profile nur eingeschnitten, wobei das Gewände nur wenig, oft gar 
aicht vorsteht und die Profilierung erst im Drittel der Gewändehöhe 
veginnt. Gewände und Sturz zeigen hier nach aufsen auch häufig die 
unbearbeitete Bruchkante. 
OHREN - FENSTER FRUHRENATISSANCE 
Die Fensterverdachung ist eine weitere Bereicherung des Fensters. 
Man trennt sie meist durch einen Fries vom Sturze, setzt sie jedoch 
zuweilen bei weniger anspruchsvollen Gebäuden auch direkt auf denselben. 
Bei reicherer Ausstattung einer Fassade gibt man den Verdachungen 
noch Konsolen als Träger, die über den Gewänden oder an der Seite 
derselben sitzen; in letzterem Falle laufen dann noch oft sogenannte 
Lisenen von der Breite der Konsolen an den Gewänden herunter. 
Solche Konsolenfenster erhalten oft noch Spitz- oder Rundverdachungen 
und besonders die mit seitlich an den Gewänden sitzenden Konsolen 
auch weiter vorspringende, oft durch Konsolen getragene Sohlbänke. 
Solche Fenster ordnet man nie im Erdgeschofs an, sondern nur in den 
Stockwerken, und zwar in den Hauptstockwerken in der Weise, dafs 
man im ersten Stockwerk, d. h. in der ersten Etage, die am reichsten 
ausgestatteten Fenster mit den gröfsten Ausladungen in der Verdachung 
anbringt, in den übrigen Stockwerken die Fenster aber einfacher und 
uüntergeordneter bildet.
	        
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