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Die Dacheindeckung.
1. Stroh- und Rohrdach wirken der grofsen Stärke (20 —30 cm)
ihrer Decklage wegen sehr malerisch, halten im Winter warm und
ım Sommer kühl, sind aber ihrer grofsen Feuergefährlichkeit wegen bei
uns fast überall verboten. Zu ihrer Herstellung ist eine Lattung aus
halbgespaltenen Stangen nötig.
2. Das Schindeldach ist ebenfalls malerisch wirksam; es wird je
nach Gröfse der Schindeln auf Schalung oder Lattung ausgeführt, ist aber
seiner Feuergefährlichkeit wegen bei uns gleichfalls verboten. Vielfache
Anwendung findet es noch bei den Holzbauten Tirols und der Schweiz.
3. Flachziegel- oder Biberschwanzdächer werden bei uns am
meisten angewendet. Die Steine hängen hier mittels Nasen auf Latten
und sind unten meist segmentartig abgerundet. Durch diese Kontur
und durch die Stärke der Steine erhalten die Dachflächen eine an-
genehme Belebung, die beim Kronen- oder Ritterdach, wo zwei Reihen
Ziegel auf jeder Latte übereinander hängen, noch bedeutend verstärkt
wird, First- und Walmkanten werden hier mit besonderen, im Quer-
schnitt halbkreisförmigen, sich nach: hinten verjüngenden Steinen (First-
und Walmziegel) abgedeckt, wodurch diese Kanten schärfer hervorge-
hoben werden. Die Eindeckung der Kehlen erfolgt hier am besten
auch in Ziegel.
4. Das Falzziegeldach ist jetzt sehr beliebt. Es gibt der Dach-
fläche ein kräftiges Relief, ist aber nur da mit Vorteil anzuwenden, wo
wenig Kehlen und Grate, sowie wenig Durchbrechungen der Dachfläche
durch Schornsteine und Dachfenster auftreten. Die Ziegel werden hier
ebenfalls mittels Nasen an Latten aufgehängt. Diese Dächer erfordern
aber ihrer gröfseren Schwere wegen etwas stärkere Konstruktion als
die Flachziegel- und Schieferdächer.
5. Hohlziegel- und Pfannendach verleihen durch ihr kräftiges
Relief den Dachflächen eine angenehme Belebung, werden aber im
ganzen ihrer Schwere wegen bei uns nur selten angewendet. Alte
Gebäude Nord-, West- und Süddeutschlands zeigen diese malerische
Eindeckungsart noch häufig...
6. Das Schieferdach wirkt besonders malerisch in der bei uns
oft angewendeten deutschen Eindeckungsart, mit gewöhnlich von links
nach rechts schräg aufsteigenden Reihen (Gebinden), wobei auch die
Kehlen in Schiefer eingedeckt werden; .„.aufiger wird aber die weniger