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Die Fenster.
Der Blendrahmen wird mittels Bankeisen und Holzschrauben am
Fenstergewände befestigt, wobei der Zwischenraum zwischen diesem
und dem Blendrahmen mit Haarkalk ausgefüllt wird. Der Unterschenkel
des Blendrahmens findet auf der Sohlbank festen Halt, indem er über
einen schmalen Steg derselben greift. Der Falz zwischen Blendrahmen
und Fensterflügel wird allgemein 5S-förmig hergestellt, wobei auf gutes
Schliefsen der Flügel grofse Sorgfalt zu verwenden ist, damit kein
Schlagregen und Luftzug durchdringt. Beim aufgehenden Mittelpfosten
wird die Dichtigkeit durch die beiderseitigen Schlagleisten bewirkt,
deren äufsere mit dem Mittelpfosten aus einem Stück besteht. sowie
durch einen in der Fugenmitte liegenden Absatz.
Über der Sohlbank erfolgt die Deckung der Fugen zwischen
Rahmen und Flügel allgemein durch den vorgezogenen Unterschenkel
des Fensterflügels, den Wasserschenkel, welcher mittels steilen Wasser-
schlags und vorspringender Wassernase das von den Scheiben herab-
rinnende Wasser ableitet.
Das Fensterbrett (Lateibrett) wird mit dem unteren Schenkel
des Fensterrahmens verbunden und am besten mit einer breiten Mulde
zur Aufnahme des Schwitzwassers versehen. Die Anordnung von
Wasserkästen unter dem durchbohrten Lateibrett ist nicht ratsam, da
es meist vergessen wird, sie rechtzeitig zu leeren.
Die Oberflügel ordnet man in der Regel
als Kippfenster an, die in Bändern hängen, und
schliefst sie mittels Vorreibern. Sie erhalten in
neuerer Zeit häufig eine Teilung aus geraden oder
gebogenen Sprossen, wobei aber die Scheiben
nicht zu klein ausfallen dürfen. Die Befestigung
der Glastafeln erfolgt, nachdem sie mit geringem
Spielraum eingepafst sind, von der Aufsenseite in
geradlinigem Falz mittels vorgeschlagener Stifte,
worauf ein Verstreichen mit Fensterkitt (Schlemm-
kreide und Leinölfirnis) erfolgt.
Das Holz der Fenster soll möglichst fest und widerstandsfähig
sein, da man des Lichteinfalles wegen nur schmale. Rahmstücke ver-
wendet, und da es den Witterungseinflüssen stark ausgesetzt ist. Es
hat sich hierfür Kiefern- und Eichenholz besonders gut bewährt. Bei
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