Full text: Formen des Holzbaues (2. Teil)

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Die Fenster. 
Der Blendrahmen wird mittels Bankeisen und Holzschrauben am 
Fenstergewände befestigt, wobei der Zwischenraum zwischen diesem 
und dem Blendrahmen mit Haarkalk ausgefüllt wird. Der Unterschenkel 
des Blendrahmens findet auf der Sohlbank festen Halt, indem er über 
einen schmalen Steg derselben greift. Der Falz zwischen Blendrahmen 
und Fensterflügel wird allgemein 5S-förmig hergestellt, wobei auf gutes 
Schliefsen der Flügel grofse Sorgfalt zu verwenden ist, damit kein 
Schlagregen und Luftzug durchdringt. Beim aufgehenden Mittelpfosten 
wird die Dichtigkeit durch die beiderseitigen Schlagleisten bewirkt, 
deren äufsere mit dem Mittelpfosten aus einem Stück besteht. sowie 
durch einen in der Fugenmitte liegenden Absatz. 
Über der Sohlbank erfolgt die Deckung der Fugen zwischen 
Rahmen und Flügel allgemein durch den vorgezogenen Unterschenkel 
des Fensterflügels, den Wasserschenkel, welcher mittels steilen Wasser- 
schlags und vorspringender Wassernase das von den Scheiben herab- 
rinnende Wasser ableitet. 
Das Fensterbrett (Lateibrett) wird mit dem unteren Schenkel 
des Fensterrahmens verbunden und am besten mit einer breiten Mulde 
zur Aufnahme des Schwitzwassers versehen. Die Anordnung von 
Wasserkästen unter dem durchbohrten Lateibrett ist nicht ratsam, da 
es meist vergessen wird, sie rechtzeitig zu leeren. 
Die Oberflügel ordnet man in der Regel 
als Kippfenster an, die in Bändern hängen, und 
schliefst sie mittels Vorreibern. Sie erhalten in 
neuerer Zeit häufig eine Teilung aus geraden oder 
gebogenen Sprossen, wobei aber die Scheiben 
nicht zu klein ausfallen dürfen. Die Befestigung 
der Glastafeln erfolgt, nachdem sie mit geringem 
Spielraum eingepafst sind, von der Aufsenseite in 
geradlinigem Falz mittels vorgeschlagener Stifte, 
worauf ein Verstreichen mit Fensterkitt (Schlemm- 
kreide und Leinölfirnis) erfolgt. 
Das Holz der Fenster soll möglichst fest und widerstandsfähig 
sein, da man des Lichteinfalles wegen nur schmale. Rahmstücke ver- 
wendet, und da es den Witterungseinflüssen stark ausgesetzt ist. Es 
hat sich hierfür Kiefern- und Eichenholz besonders gut bewährt. Bei 
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