Full text: Formen des Holzbaues (2. Teil)

Allgemeines. 
in den Rahmholzschwellen meist Anwendung findet. Die Eckbildung 
erfolgt dabei durch ein oft diagonal gestelltes gröfseres Kopfband, 
unter dem häufig eine geschnitzte Figur angeordnet ist. Das nieder- 
sächsische Holzhaus hat nur einen niederen, massiven Sockel, auf dem 
die Schwelle liegt, in der in gleichen Abständen die senkrechten Pfosten 
oder Ständer ein- 
gezapft sind. Auf 
gleiche Weise sind 
dieselben am obe- 
ren Ende mit den 
weit vorspringen- 
den Deckenbalken 
verbunden. 
Die ober- 
deutschen Bauten 
zeigen . hingegen 
sämtlich einen 
massiven Stein- 
unterbau, auf dem 
das Fachwerk im 
Obergeschoi{fs 
durchgängig oder 
nur teilweise An- 
wendung findet. 
Die Ständer wer- 
den hier weiter 
gestellt und er- 
halten ein eigenes 
oberes Rahmholz, 
wodurch sie unabhängig von den wenig vorspringenden Deckenbalken 
werden und eine freiere, malerische Gruppierung zulassen. Durch die 
gröfsere Weite der Abstände ist dann auch eine reicher gestaltete Ver- 
strebung bedingt. Die Vorkragung schrumpft hier häufig auf ein geringes 
Mais zusammen, wobei die Balkenköpfe dann in der Regel verschalt und mit 
dem Rahmholz zu einem einheitlichen Gurtgesims verschmolzen werden. 
Die oft stärker gebildeten Ecksäulen werden dabei durch Schnitzerei
	        
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