Full text: Formen des Holzbaues (2. Teil)

Kanten- und Flächenverzierungen. 
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Bewunderung, doch können wir schon der groisen Kosten wegen nicht 
an solche Ausführungen denken. 
Das Holzwerk liegt bei den guten alten Fachwerkbauten immer 
bündig mit dem Putze, es hebt sich schon an und für sich durch seine 
Naturfarbe, die im Alter sehr dunkel wird, von den weifsen Putz- oder 
roten Ziegelflächen der Fache ab, doch wird ein weiterer Reiz durch 
Bemalung und Fasung des Holzes an den Ecken erreicht. Vor allem 
mufste das Holzwerk durch geeigneten Anstrich in richtigen Gegensatz 
zum Mauerwerk gebracht werden. Hierfür erwies sich dunkelrot, rot- 
braun und dunkelgrün bis schwarz am geeignetsten. Die Wirkung 
dieser einfachen Farben- Akkorde wurde oft noch durch. Malerei, in 
Jescheidenem Mafsstabe wenigstens durch Anstrich der gefasten Kanten 
in lebhaften Farben angenehm gesteigert, auch wurden in gewissem 
Abstande von den Holzkanten farbige Begleitlinien auf den Putzflächen 
gezogen und diese selbst an geeigneten Punkten mit einfachen Ma- 
lereien dekoriert (S. 36). Ferner erhielten auch die Füllbretter und 
Fensterläden oft helleren, andersfarbigen Anstrich als die Konstruktions- 
hölzer u. s. w. Zum Schutze gegen die Witterung sind entweder Schiefer- 
und Ziegelbehang, oder Beschindelung an den Wänden und Giebeln 
angewendet, die noch den Zweck hatten, dem Gebäude eine ruhigere 
Wirkung zu geben und auch oft die Kontraste der Farbenwirkung zu 
steigern. 
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Kanten- und Flächenverzierungen. 
Die kantigen Hölzer können entweder nur durch Abfasen, d. h. 
durch Brechen der sichtbar bleibenden Kanten verziert werden, wobei 
besonders den Enden gewisse Sorgfalt zu widmen ist, oder es können 
auch die Flächen verziert werden, was aber heute wohl seltener ge- 
schieht. Früher war solche Flächendekoration in der Art des Flach- 
und Kerbschnittes vielfach in Anwendung, und besonders waren einfache 
Motive der Zickzack- und Flechtbänder, Rosetten und derg]l. beliebt.
	        
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