Full text: Formen des Holzbaues (2. Teil)

Kanten- und Flächenverzierungen. 
stehen nun dem Sandstrahlgebläse, sowie der ätzenden Flüssigkeit besser 
als das lockere Frühlings- und Sommerholz. So tritt durch das Ver- 
fahren die Fladerung und Maserung des Holzes scharf und plastisch 
hervor, gerade so wie es an gehobelten Brettern ersichtlich ist, die 
mehrere Jahre den Witterungseinflüssen ausgesetzt gewesen sind. Aulfser 
dem Herbstholze der Fladerung bleiben auch noch die durch die Zeich- 
aungsschablone gedeckten Holzteile in ihrer Oberfläche glatt erhalten. 
So lassen sich durch das Xylectypomverfahren aufserordentliche Effekte 
erzielen. Es eignen sich hierzu besonders Holzarten von reicher Ma- 
serung, wie Nufsbaum und amerikanische Hölzer. Durch Beize läfst 
sich jede beliebige Färbung des Holzes und durch Polieren der deko- 
rativen Zeichnung eine prächtige Wirkung erzielen. Besonders Rahmen, 
Füllungen, Täfelungen und Friese lassen sich so höchst wirkungsvoll 
verzieren. 
Unter Intarsia verstehen wir eingelegte Arbeit in Holz oder Holz- 
mosaik. Sie fand zuerst im 15. Jahrhundert in Italien Anwendung. 
Von dort kam sie im 16. Jahrhundert nach Deutschland und fand beson- 
ders in Augsburg und Nürnberg Pflegstätten. In ausgedehntem Maise 
kommt sie zur Anwendung bei der Dekoration von Zimmertäfelungen, 
Decken, Truhen, Möbeln, Chorstühlen ete. Die Technik besteht darin, 
dafs verschiedenfarbige, nach bestimmter Zeichnung ausgeschnittene 
dünne Hölzer meist in dünner Schicht in die Holzebene eingelegt und 
eingeleimt werden, wobei aber der Charakter der Flächendekoration 
gewahrt bleiben muis. Neben linearen und ornamentalen Mustern, die 
jetzt fast ausschliefslich Anwendung finden, wurden früher noch per- 
spektivische Ansichten von Gebäuden und Landschaften. seltener figür- 
liche Kompositionen ausgeführt. 
Die Intarsienmalerei, auch Holzmalerei genannt, ist‘ ein Ersatz 
für die teuere, mühevolle Holzintarsia. Sie ahmt die Farben der zum 
Einlegen benutzten Hölzer nach. Man verwendet dabei meist Wasser- 
farben, welche nach dem Trocknen durch einen dünnen Leimauftrag 
u. dergl. befestigt und geschützt werden. 
CC)
	        
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